Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith

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nur noch wegen der Kugeln bewegte, die in das tote Fleisch drangen.
    Der Fußboden war kein guter Aufenthaltsort. Ich kam auf die Beine. Rannu hatte in jeder Hand ein Messer und schlitzte einen Berserker auf. Cat und Merle kämpften Rücken an Rücken. Mudge feuerte immer wieder, während er über dem bewusstlosen oder toten Heiden und der in Trance gefallenen Morag stand. Ich musste zu Mudge.
    Aus dem Chaos griff Cronin mich mit einem Katana an. Keine Zeit zum Schießen. Ich versuchte, mit dem Gewehr zu parieren. Das Katana schnitt hindurch und in meinen Helm. Ich spürte, wie die Klinge in den gepanzerten Schädel biss und Blut über mein Gesicht lief.
    Mit einem Fußtritt stieß ich Cronin zurück. Dummerweise behielt er das Schwert in der Hand. Ich ließ die zwei Hälften meines Sturmgewehrs fallen.
    »Na komm!«, schrie ich ihn an, als wäre das hier eine Kneipenschlägerei in Dundee. Ich fuhr aus, was von meinen Klingen noch übrig war.
    Er war geschickt, schnell und verzweifelt. Immer wieder schlug er mit dem Schwert nach mir. Ich parierte mit meinen Klingen, so gut ich konnte. Die übrigen Hiebe schlitzten mich auf, durchdrangen meine Panzerung, färbten mich in einem immer stärkeren Rot. Ich ignorierte die Warnsymbole in meinem IVD . Ich ließ mich verletzen, damit ich ihm Schaden zufügen und ihn immer weiter zurücktreiben konnte. Schließlich hatte ich Glück und konnte sein Schwert zwischen meinen Knöchelklingen packen. Ich verpasste ihm einen Kopfstoß, und als er zurücktaumelte, sprang ich hoch und rammte ihm ein Knie ins Gesicht. Ich spürte, wie ein Teil seines Schädels unter dem Hieb nachgab, riss ihm das Katana aus der Hand und stach ihm mit meinen beiden letzten noch unbeschädigten Klingen in die Schulter. Mit der anderen Hand holte ich aus und machte mich bereit, ihm die abgebrochenen Klingen der linken Faust in den Kopf zu jagen.
    »Mistkerl!«, brüllte ich ihn an. Meine Stimme klang so unmenschlich wie alles andere in diesem Raum.
    »Ich ergebe mich!«, schrie Cronin. Er schien große Angst zu haben, aber nicht vor mir. Warum war er mit Schleim überzogen?
    »Jakob!« Ich reagierte auf Morags scharfen Befehlston. Mein Bedürfnis, Cronin zu töten, war so groß, dass ich zitterte. Stattdessen packte ich ihn an den Haaren und zog die altertümliche Pumpgun aus dem Holster. Ich machte mich auf den Weg zu Morag und feuerte einhändig mit der Pumpgun auf alles, was sich bewegte und nicht zu uns gehörte. Dabei schleifte ich Cronin hinter mir her.
    Auf der anderen Seite des Tischs zogen sich Merle und Cat unablässig feuernd zu Morag, Rannu und Mudge zurück. Ich sah, wie Cat zu Boden ging. Eine Hälfte ihres Gesichts bestand nur noch aus rotem Dampf und verkohltem Knochen. Laserfeuer. Sie stürzte, und mir war klar, dass sie tot war. Ich hörte Merle schreien, sah, wie sich Rannus, Mudges und Morags Mienen veränderten. Sie reagierten erschrocken. Ich drehte mich um. Durch den Schließmuskel auf der anderen Seite des Raums traten Rolleston und die Graue Lady ein. Sie rückten vor und feuerten auf uns.
    Wir alle schossen zurück. Merles Plasmaladungen hüllten Rollestons Kopf in weißes Feuer. Sein Kopf war ein geschwärzter grinsender Schädel, während er unaufhaltsam näher kam.
    Ich schaffte es gerade noch, zu Morag und den anderen zu stoßen. Sie standen über dem Heiden. Es war, als würde alles in Zeitlupe geschehen. Ich beobachtete, wie Rolleston seine Kombinationswaffe auf mich richtete. Der Plasmalauf blitzte auf. Er konnte mich nicht verfehlen.
    Die Ladung traf mich in die rechte Seite. Ich brannte und schrie. Das Plasmafeuer fraß sich in mich, durch mich hindurch, unaufhaltsam. Mein Fleisch war jetzt der Brennstoff. Was noch von meinem Bewusstsein übrig war, wünschte sich den Tod, das Ende der sengenden Schmerzen.
    Aber irgendwie war ich immer noch bei Bewusstsein. Morag tauchte neben mir auf. Es gab einen kurzen Moment des Friedens inmitten der Schmerzen, des Chaos, des Feuergefechts. Dann wurde ihr ein Stück vom Kinn abgerissen. Sie hielt sich tapfer auf den Beinen. Ich schrie immer noch, während ich brannte. Ich spürte, wie ein Stecker in einen Genickanschluss glitt. Ich verstand es nicht. Dann schrie ich vor Entsetzen. Mein Körper wurde verletzt und zu etwas Fremdem. Ich veränderte mich, Fleisch schälte sich von mir ab, Tentakel schoben sich durch die Haut meines Gesichts, wuchsen irgendwie aus mir heraus. Die Tentakel peitschten, wanden sich vor mir und suchten nach