Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
Vom Netzwerk:
schon in der Zitadelle gesehen hatten, genauso wie ähnlich verzerrte Varianten IHRER Läufer.
    Von jedem Hellion wurde eine Rakete gestartet. Im Gegensatz zu IHNEN schrien diese Mutationen, wenn Fleisch und Knochen im Plasmafeuer brannten. Die Salve verschaffte unserem Vorstoß ein wenig Freiraum.
    Weiter vorrücken und die Railguns und Plasmakanonen auf alles richten, das sich bewegte. Die Ziele verwandelten sich in feuchte Splitter oder brennende Pfützen aus Gewebe. Rannus und mein Hellion übernahmen die Führung und bogen in irgendeinen Korridor ab. Jede Bewegung wurde mit überwältigender Feuerkraft beantwortet. Sie versuchten durch die Decke, die Wände, den Boden zu wachsen, aber sie brauchten einfach zu lange. Jetzt war das gesamte Schiff nur noch Fleisch, das um uns herum zuckte.
    Wenn es zu viele wurden, wenn sie uns zu überwältigen drohten, machten wir uns wieder mit ein paar Raketen Luft. Plasmaflammen kauterisierten das Fleisch des Schiffs. Jedes Mal spürten wir, wie das Schiff leicht reagierte, wenn das Feuer ihm Schmerz zufügte. Die Panzerung der Hellions schmolz, wenn sie durch flüssige Flammen marschierten. Wir konnten es uns nicht leisten, so lange zu warten, bis die Brände erloschen waren.
    Überall Ziele. Das gesamte Schiff war in Aufruhr, aber die Hellions setzten sich durch. Alles, was zu nahe herankam, wurde von den Rückententakeln zerrissen. Die gepanzerten Anzüge waren bald von blutigem Schleim überzogen.
    Ganz gleich, wie stark wir waren, unsere Munition war begrenzt, und das ganze Schiff bemühte sich, uns zu töten.
    Dann kam er. Er hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem ruhigen und beherrschten professionellen Mistkerl, wie ich ihn im Sirius-System erlebt hatte. Er war rasend. Der Wahnsinn umgab ihn wie eine Hülle. Er war nackt und hatte sich transformiert, so dass er wie eine antike griechische Statue aussah. Als sich Railguns und Plasmakanonen auf ihn richteten, wurde die Vorderseite seines Körpers schwarz, wie lebendes Metall. Er konnte unmöglich konzentriertem Plasmafeuer standhalten, oder?
    Unser Beschuss hüllte ihn in eine Korona aus weißen Flammen. Die Railguns hämmerten auf ihn ein und rissen Stücke aus seinem Fleisch, das aber in kürzester Zeit nachwuchs.
    Es war sehr schnell vorbei. Zuerst erreichte er Rannus Hellion. Er streckte eine brennende Hand aus, griff nach der Plasmakanone und schleuderte die Exo-Rüstung gegen die Wand. Wurzelartige Tentakel aus biomechanischem Gewebe wuchsen rund um Rannus Hellion und hielten ihn fest. Rolleston wandte sich meinem Hellion zu und beachtete das ständige Feuer der Railguns nicht weiter. Seine Hände verwandelten sich in Klauen. Er schlug sie in die Vorderseite der Rüstung und riss sie auf.
    Sie war leer. Unsere Dummheit war nicht grenzenlos – hoffte ich zumindest. Rolleston versank im Boden. Wir zündeten die Sprengladungen in den Rüstungen. Die Übertragung von den Hellions hörte abrupt auf.
    Vor einigen Minuten
    »Scheiße«, sage ich. Eine Verschwörung ist im Gange, die mich zwingt, zwei meiner unangenehmsten Erfahrungen gleichzeitig zu erleben. Die biotechnologische Transformation der Bush hat uns gezwungen, eine völlig neue Strategie zu entwickeln. Vielleicht ist »Strategie« ein viel zu starkes Wort. Wir sind auf einige Eventualitäten vorbereitet, aber auch diesmal improvisieren wir je nach Situation.
    Nur durch die Rekonfiguration des organischen Innenlebens der Hellions war es möglich, die Raumanzüge in der Exo-Rüstung unterzubringen. Trotzdem war die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, und wir konnten nur sehr leichte Anzüge benutzen. Sie waren nicht gepanzert, und ich fror darin. Gott steuerte die Hellions. Wir hatten erfolgreich die ersten vollständig funktionsfähigen Roboter erschaffen. Von Gott beherrschte Teufelsroboter. Sie dienten als Ablenkung, aber auch wir mussten irgendwie reinkommen.
    Rund um uns tobt der Kampf weiter, aber wir sind im Vergleich dazu winzig klein. Im großen Geschehen sind wir unbedeutender als Bakterien.
    Ich spüre, wie der Heide einen Stecker in einen Anschluss im Rücken meines Raumanzugs schiebt, der wiederum mit einem meiner Genickanschlüsse verbunden ist.
    »Bist du bereit?«, fragt er brüsk.
    »Nein«, sage ich. Ich verfluche diesen Plan und mache mir vor Angst fast in die Hose.
    Mir bleibt kaum Zeit, die Augen zu schließen und die Luft in meinen Lungen auszuatmen. Die Tentakel wachsen durch das Fleisch meines Gesichts und brechen das dünne

Weitere Kostenlose Bücher