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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Anfangs sahen wir kaum irgendeine Bewegung, bis wir herausfanden, warum das so war. Die Menschen, die das Schiff brauchte, waren zu Komponenten geworden, von unnötigen Teilen befreit, in praktischere und nützlichere Formen gebracht und schließlich in die Biomechanik integriert. Morag musste aufhören, sich ständig zu übergeben. Aber ich konnte ihr deswegen keinen Vorwurf machen. Ich wünschte, ich selber hätte noch so auf all diese Grässlichkeiten reagieren können. Aber wie auch immer – zu schaffen machte es auch mir.
    Die Übertragungen von den Hellions fielen aus. Dann hörten wir die Schreie, die durch sämtliche Korridore zu hallen schienen. Es war blinde Wut. Ohne Zweifel Rolleston. So sehr ich es mir gewünscht hätte, aber es gab für uns keine Möglichkeit, ihn zu töten. Der Boden zitterte spürbar unter unseren Füßen.
    Wir drangen tiefer in das Schiff vor, denn wir mussten das isolierte Demiurg-System finden. Die besten Chancen rechneten wir uns in der Kommandozentrale aus. Rolleston musste allerdings klar sein, dass wir hier waren und Demiurg ausspioniert worden war. Jetzt würde er uns jagen. Sobald er uns fand, würden wir wieder gegen das gesamte Schiff kämpfen, nur diesmal ohne Unterstützung durch hochentwickelte Exo-Rüstungen.
    Draußen hatte sich Rollestons Flotte wieder gesammelt. Wer auch immer die Kolonialflotte befehligte, wusste, was er tat. Nachdem der größte Teil der Orbitalverteidigung ausgeschaltet war, hatte die Flotte der Erde kaum noch eine Chance. Rollestons Einheiten rückten vor und konzentrierten das Feuer auf ein großes Schiff, bis es auseinanderbrach, um sich dann dem nächsten zuzuwenden. Ihre Kampfjäger und die unglaublich schnellen und wendigen Fregatten räumten unter den übrigen Schiffen auf. Ein Teil der Erdflotte war bereits auf der Flucht, aber die Thunderchilde hielt immer noch die Stellung. Jetzt sah sie nicht mehr so neu und sauber aus, sondern war ein narbiges Monstrum, das ständig beschossen wurde. Sämtliche Waffensysteme der Thunderchilde glühten ununterbrochen, und sie zielten hauptsächlich auf die Bush . Aber wir spürten die Treffer nicht einmal.
    Im Netz verlief die Schlacht etwas besser. Durch die schiere Überzahl hatten die Vagabunden es geschafft, die meisten feindlichen Hacker und auch ein paar Engel auszuschalten. Doch die vier schwarzen Sonnen von Demiurg trieben sie mit Säulen aus schwarzem Feuer zurück, das alles, was es berührte, in simulierte Hautfetzen verwandelte, die durch die virtuelle Luft wirbelten.
    Mehr als drei Viertel der roten Sonne waren jetzt schwarz, während die virale Eklipse Gott auszulöschen versuchte. Ich hörte gar nicht mehr, dass Gott immer noch schrie. Es war zu Hintergrundlärm geworden.
    Geduckt huschten wir in Nebenkorridore und versteckten uns hinter rippenartigen Stützelementen, sobald wir irgendetwas bemerkten. Wir hatten Bewegungssensoren und winzige Drohnen mit Rotoren, die unsere IVD s mit Informationen versorgten, aber in einer solchen Umgebung war ihre Reichweite erheblich eingeschränkt. Die reaktive Tarnung erwies sich als nützlich, genauso wie die EM - und Wärmedämmung der Inert-Rüstungen.
    Rolleston war zweifellos rasend vor Wut, weil er keine Spur von uns finden konnte. Ich fragte mich, ob er sich bereits Sorgen machte, dass wir Demiurg angezapft hatten. Obwohl es ihm eigentlich hätte klar sein müssen, als unsere Flotte ihn im Sol-System erwartet hatte.
    Wir waren jetzt tief im Innern des riesigen Schiffs. Das war ohne allzu große Schwierigkeiten möglich, weil es hier keine Türen gab. Wahrscheinlich wurden sie nicht benötigt, wenn man alles an Bord unter Kontrolle hatte und man jederzeit eine neue Wand wachsen lassen konnte, falls man einen Bereich abriegeln wollte. Ich schwitzte immer noch. Es fühlte sich beruhigend menschlich an, nachdem mir wieder einmal der Alien-Anteil meines Körpers bewusst gemacht worden war.
    Ich lehnte mich gegen eine Korridorwand und hoffte, dass ich mich auf die reaktive Tarnung verlassen konnte, als eine Patrouille vorbeikam. Ich sehnte mich nach einer Kippe! Die beschissene Patrouille bestand aus einem waffentechnisch aufgerüsteten Mitglied der Schwarzen Schwadron, vier mutierten berserkerartigen Bioborgs und etwas, das wie eine Kreuzung aus Berserker und Gottesanbeterin aussah. Die Unterarme waren nach unten gerichtete, schwertartige Knochen. Ich hatte meine Atmung verlangsamt und ergänzte sie durch Luft aus meinem internen Reservoir.
    Der

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