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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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fühlte. Er bestärkte meinen schleichenden Verdacht, dass ich viele Menschen verraten hatte. Aber was hatte ich erwartet? Dass alle wieder zur Tagesordnung übergingen, nachdem die Machenschaften der Clique aufgedeckt waren?
    »Nur ich und das Mädchen?«, fragte ich.
    Darüber dachte er eine Weile nach. »Ja, du und die Kleine.«
    »Das wollte ich nicht zulassen.« Obwohl ich selber daran gedacht hatte, sie zu töten. Sie von ihrem Elend erlösen, bevor Rolleston sie in die Finger bekam.
    »Du warst bei der Spezialeinheit, was?«
    Normalerweise gaben wir darauf keine Antwort, aber wenn er nachgeforscht hatte, wusste er sowieso Bescheid. Das brachte mich auf die Frage, wie wütend die Jungs und Mädels in Hereford in diesem Moment auf mich sein mochten. Wahrscheinlich sollte ich in nächster Zukunft einen weiten Bogen um die Pubs des Regiments machen. Ich nickte.
    »Wir haben hier ein paar nützliche Fähigkeiten. Wirst du bei dem Kampf mitmachen, der demnächst losgeht?«
    »Nein. Ich bin ausgestiegen. Außerdem hast du wahrscheinlich recht. Am Ende würde ich alles wohl noch viel schlimmer machen.« Ich beugte mich über das Motorrad und machte irgendetwas, während ich versuchte, Robby nicht anzusehen, dessen Blick sich in meinen Rücken zu bohren schien.
    »Willst du auf Nummer sicher gehen und dir eine Kugel in den Kopf jagen?«
    Ich richtete mich auf und starrte ihn an. »Es tut mir sehr leid wegen deiner Freunde. Was willst du von mir?«
    Er starrte mich wieder an, sehr lange, wie es mir vorkam. »Gar nichts«, sagte er schließlich und sprach die Worte sehr sorgfältig aus. »Ich wollte nur mal runterkommen und einen Blick auf dich werfen.«
    Dann stand Robby auf und entfernte sich über die regenglatten Aufbauten. Ich blickte ihm nach. Er schaute sich nicht um.
    Ich gab den Wachmännern der Lagerbaracke ein Trinkgeld. Solche Großzügigkeiten konnte ich mir jetzt erlauben. Doch es schien sie nicht zu beeindrucken.
    Ich wollte nicht kämpfen. Ich wollte campen. Zum ersten Mal in meinem Leben ging ich in die Ginza. Ich sah eine Gruppe Teenager, die nichts außer Boxershorts, Netzhemden und Cowboystiefeln trugen. Sie schienen sich kalt und klamm zu fühlen. Das war offensichtlich der Preis der Mode. Es gab Camping-Shops, aber die Sachen kamen mir überteuert, übertechnisiert und untauglich vor. Ich ging hinunter zum Markt am Fluss, holte mir eine Portion Nudeln aus der besten und teuersten Nudelbar des Marktes und ging dann zu einem Military-Surplus-Laden, den ich kannte. Dort fand ich fast alles, was ich suchte.
    Dann waren es nur noch drei Sachen, die ich brauchte. Die eine musste ich speziell für mich anfertigen lassen, die andere musste ich aus dem Netz runterladen und auf einen Skillsoft-Chip brennen, und für die dritte war eine etwas gründlichere Spurensuche nötig. Aber auch in diesem Fall wurde ich schließlich im Netz fündig. Seit Gottes Regentschaft hinterließ ich eine Spur, der jemand, der noch wütender auf mich war als Robby, ohne große Schwierigkeiten folgen konnte. Aber das würde sich hoffentlich bald ändern. Das letzte Stück sollte von heute auf morgen geliefert werden.
    Ich nahm mir die Zeit, ein paar Bücher als Textdateien runterzuladen. Ich konnte sie auf meinem IVD lesen, aber es war nicht dasselbe. Hinzu kamen ein paar Musik-Downloads von Coltrane, Davis, Gillespie und solchen Leuten. Als ich zum ersten Mal überhaupt Geld hatte, kam ich mir wie das dicke Kind am Kuchentresen vor. Ich hatte jetzt mehr als genug, um mich für Jahrhunderte zu unterhalten. Dann schlug ich noch etwas Zeit tot, indem ich mir richtige Bücher kaufte, echte alte Bücher. Die waren verdammt teuer. Ich kaufte nicht zu viele, weil ich sie mit mir herumtragen wollte. Ich kaufte auch ein paar Flaschen Glenmorangie. Gut, um die Kälte zu vertreiben.
    Dann traf das letzte Stück ein. Ich verstaute alles sicher in den Motorradtaschen und befestigte sie an der Triumph. Eine solche Maschine als Lastesel zu missbrauchen war eine Schande und würde sie schwerfällig machen, aber für einen Ausflug in die Wildnis mussten Opfer gebracht werden.
    Es pisste immer noch, außerdem war es kalt. Ich lenkte das Bike durch den dichten Bodenverkehr auf der Perth Road, wo es all die schicken Restaurants, Bars und Cafés gab, die ich mir nie hatte leisten können. Die Menschen, die rein- und rausgingen, kamen mir genauso fremdartig vor wie SIE . Ich fragte mich, ob sie wirklich weniger gefährlich waren.
    Ich raste mit dem

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