Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
Vom Netzwerk:
Bike eine denkmalgeschützte steile Straße mit Kopfsteinpflaster hinunter und bog auf den Riverside Drive. Dort gab ich Gas. Auf der rechten Seite standen die großen Prä- FMK -Häuser des West End, wo die wirklich reichen Leute von Dundee wohnten. Vor mir sah ich ein großes Passagier-Suborbital, das zur Landung auf den Pontons auf dem Tay neben dem Flughafen ansetzte. Eine MagLev schoss an mir vorbei und wurde langsamer, als sie sich dem Bahnhof näherte.
    Es war für mich eine gewisse Überraschung, als ich meine Reisedokumente an die Polizei des Kontrollpunkts textete und man mich durchließ. Und wieder hatte ich eine Spur hinterlassen. Vielleicht war ich paranoid oder überschätzte meine Bedeutung; andererseits schienen eine Menge Leute auf mich sauer zu sein, wenn ich nach Robby ging.
    Ein weiterer Kontrollpunkt, dann Perth weiträumig umfahren und schließlich auf die Great Northern Road. Trotz des Regens, des grauen Himmels und des schlechten Straßenzustands ließ sich die Schönheit nicht abstreiten. Es waren nur wenige Menschen auf den Straßen unterwegs, fast nur Parkpersonal. Die Reichen flogen zu ihren Urlaubsorten in den Highlands, aber auch nur dann, wenn das Wetter besser war. Ich musste unwillkürlich grinsen, als ich mich über das Lenkrad beugte, um den böigen Seitenwind auszugleichen, und beschleunigte, während sich zu beiden Seiten die Hügel erhoben.
    Ich hatte vor, nach Norden und Westen zu fahren. Ich wollte mich so weit verirren, wie es auf einer kleinen Insel möglich war. Ich wollte mich nicht verstecken. Oder falls doch, dann nicht vor Leuten, die wütend auf mich waren. Es ging um etwas Grundsätzlicheres.
    Ich war mir nicht sicher, wo ich war, aber ich befand mich nördlich der Erhabenheit des Great Glen und fuhr nach Westen. Ich war an einigen provisorischen Camps vorbeigekommen. Die Fahrzeuge gehörten nicht zum Parkpersonal und sahen aus, als hätten sie lange vor dem Krieg ihre besten Zeiten gehabt. Die Camper waren offensichtlich scheißarm – genauso, wie ich es gewesen war, musste ich mir in Erinnerung rufen – und kamen aus den Städten. Sie hatten dieselbe Idee gehabt wie ich, was mir mit einiger Verärgerung bewusst wurde. Ich wollte raus aus der Stadt. Vielleicht erwarteten sie die neue soziale Ordnung, die sich der Heide erhofft hatte. Anscheinend hatten sie sich heimlich in den Park geschlichen, an den Kontrollpunkten der Polizei vorbei.
    Es war eine typische Highland-Straße. Der Zustand war so schlecht, dass ich das Bike vorsichtig um die Risse und Schlaglöcher herummanövrieren musste. Dann kam eine größtenteils überwachsene Parkbucht mit einem alten Sechs-Tonnen-Laster aus Militärbeständen. Vor dem Laster stand ein weißer Panzerwagen der Polizei mit blitzenden Blaulichtern. Ich wurde noch langsamer.
    Vier Polizisten sicherten die Umgebung, während eine weitere Vierergruppe einen Mann und eine Frau in zerlumpter Kleidung aus dem Laderaum zerrten. Sie hatten die Narben und billigen kybernetischen Ersatzteile, wie sie für Vets typisch waren, und beide wehrten sich. Die Polizisten setzten großzügig ihre Schockknüppel ein, aber nur, um sie zu schlagen. Den Strom hatten sie ausgeschaltet. Die Polizei übermittelte ihre Botschaft. Der Park war nicht für solche Leute gedacht.
    Zwei kleine Kinder standen tränenüberströmt neben der Hecktür des Lasters und sahen zu, wie die Polizei ihren Eltern eine gewaltsame Lektion erteilte. Die Vets versuchten immer wieder aufzustehen – sie hatten zweifellos schon viele Kämpfe erlebt –, aber sie hatten nicht die geringste Chance.
    Es war nicht mein Problem. Wenn es etwas gab, was ich aus meinen jüngsten Erlebnissen gelernt hatte, dann die Einsicht, dass ich es mir nicht leisten konnte, mich in jedes Problem verwickeln zu lassen, das mir über den Weg lief. Außerdem wurde es dadurch in den meisten Fällen nur schlimmer. Die Vets taten mir leid, aber was hatten sie erwartet, als sie hierhergekommen waren?
    Ich empfing einen offenen Text von einem der Polizisten, der meine Reisegenehmigung sehen wollte. Ich antwortete auf dieselbe Weise und gab Gas. Ich fuhr zwischen einem großen Riss in der Straße und einem Schotterhaufen hindurch und ließ die unschöne Szene hinter mir. Das Bild der Heckkamera meines Bikes zeigte mir, dass einer der Polizisten auf die Straße trat und mir nachblickte. Auch wenn es in Ordnung war, dass ich mich hier aufhielt, sah ich trotzdem nicht so aus, als würde ich hierhergehören. Sollte

Weitere Kostenlose Bücher