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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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Anzügen, von denen ich vermutete, dass sie die Einrichtung leiteten. Dann kehrte sie um und blickte genau in die Linse, die das Geschehen aufzeichnete.
    Ich fuhr mit hundert Stundenkilometern über eine der Highland-Straßen, die nicht ganz so schlecht in Schuss waren, und betrachtete die Aufnahmen in einem kleinen Fenster meines IVD . Ich wusste, dass es nur der Instinkt der Grauen Lady war, der ihr sagte, von wo sie beobachtet wurde. Ich wusste, dass sie sich für mich in einem anderen Sternensystem befand. Obwohl mir all das klar war, ruckte mein Kopf trotzdem in den Fahrtwind des Bikes hoch. Ihre nichtssagenden Züge und ausdruckslose Miene waren irgendwie furchteinflößend. Es fühlte sich an, als würde sie mich über den Abstand mehrerer Monate hinweg ansehen. Was natürlich Blödsinn war. Dennoch schaltete ich die Bilder schnell aus.
    Die Einrichtung befand sich in Coventry, am Rand des Birmingham-Kraters. Coventry war auch so ein unerwünschter Ort. Es war leicht, an unerwünschten Orten etwas zu verstecken.
    Ich konnte nicht anders, ich musste mich um den Vikar kümmern. Er war geschnappt worden, als er versucht hatte, Morag und mir einen Vorsprung zu verschaffen. Ich verfluchte mich für meine Dummheit, weil ich der Sache nicht schon viel früher nachgegangen war. Ich hatte vermutet, dass er nicht mehr lebte. Rolleston ging stets sehr gründlich vor und Josephine erst recht, aber wir hatten sie die ganze Zeit in Atem gehalten. Wahrscheinlich hatten sie das System verlassen müssen, bevor sie die Gelegenheit gefunden hatten, sich dieser unerledigten Angelegenheit zu widmen.
    Ich fragte mich, ob Big Papa Neon das gemeint hatte, als er sagte, dass die Toten mit mir sprechen wollten. Wenn, dann hätte er sich ein wenig klarer ausdrücken können. In diesem Fall wären wir sofort losgezogen, um den Vikar zu holen. Vielleicht war das der Preis für Gottes Anwesenheit. Jetzt mussten Botschaften viel kryptischer formuliert werden. Aber woher hatte Big Papa davon gewusst? Auch für ihn war es kein Problem, einfach Gott danach zu fragen.
    Vikars Gastauftritt in meinem Traum war nur das schlechte Gewissen meines Unterbewusstseins, das mich auf diesen wunden Punkt hinweisen wollte. Zumindest hoffte ich, dass es das war.
    Ich war mir ziemlich sicher, wo ich mich jetzt befand, obwohl ich weiterhin versuchte, meine Kommunikation einschließlich des GPS auf ein Minimum zu reduzieren. Ich fuhr durch eine enge Schlucht, eine Abkürzung, um Zeit zu gewinnen. Ich war nicht weit von Pitlochry in Perthshire entfernt. Zu beiden Seiten der schmalen Straße erhoben sich steile Felswände.
    Ich kam an einer Parkbucht vorbei. Dort stand ein uralter Bus auf dem Schotter. Weitere Städter, die sich hier ansiedeln wollten, vermutete ich. Es schienen zwei Familien zu sein, und alle knieten mit dem Gesicht zum Bus, die Hände hinter dem Rücken gefesselt. Vor dem Bus stand ein Polizeitransporter mit Blaulicht. Zwei Polizisten hielten die Siedler in Schach. Zwei andere zerrten eine anscheinend schwangere Frau aus dem Bus. Sie wehrte sich gegen sie.
    Ich fuhr vorbei. Nicht jedes Problem auf dieser Welt war mein Problem. Ich wollte den Vikar befreien. Das war ich ihm schuldig. Für diese Sache hatte ich keine Zeit.
    Ich zog an den Bremsen der Triumph und blickte zurück. Sie warfen die Frau zu Boden. Ich klappte den Ständer aus. Sie prügelten mit Schockknüppeln auf sie ein, aber sie hatten sie nicht unter Strom gesetzt. Ich stieg vom Motorrad. Die Frau rollte sich zusammen, um ihr Ungeborenes zu schützen. Zwei der Siedler, ein Mann und eine Frau, versuchten aufzustehen, um der Schwangeren zu helfen. Man schlug ihnen so heftig ins Kreuz, dass sie gegen den Bus knallten.
    »He!«, rief ich. Die zwei Polizisten, die die Frau verprügelten, blickten auf. Einer drückte seine Stiefelsohle auf den Kopf der Frau. Der andere kam auf mich zu.
    »Das hier geht Sie nichts an. Fahren Sie weiter, wenn Sie keine Schwierigkeiten bekommen wollen«, befahl er in autoritärem Tonfall. Dieser Idiot stammte nicht einmal aus Schottland. Ich ging weiter auf ihn zu.
    »Haben Sie mich nicht verstanden?« Er schaltete den Strom des Schockknüppels ein. Ich hatte ihn erreicht, und er schlug nach mir. Ich duckte mich unter dem Hieb weg und rammte ihm die Faust gegen den Brustkorb. Er wurde zurückgeworfen und versuchte, mir einen Rückhandschlag mit dem Knüppel zu versetzen. Wieder duckte ich mich, und er war völlig ungeschützt, als mein Fußtritt ihn

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