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Krieg im Himmel

Krieg im Himmel

Titel: Krieg im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Smith
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in sein Wodkaglas. Alle Vucari taten dasselbe. Kost schüttelte den Kopf.
    »Na sdorowje!« , rief Wladimir und kippte seinen Dink hinunter.
    »Das bedeutet ›auf die Gesundheit‹«, erklärte Mudge mir. Aus irgendeinem Grund fand ich das sehr witzig.
    Die Vucari leerten ihre Gläser. Dann warfen sie sie gleichzeitig gegen die Wand. Die anderen Soldaten in der Bar fanden es gar nicht gut, dass unmittelbar neben ihren Köpfen Gläser zersplitterten. Ich wusste nicht, warum. Schließlich hatten Leute wie wir keine Verletzungen zu befürchten. Wir waren aufgesprungen, um uns zu entschuldigen. In dieser Nacht erlebte ich viele neue Dinge. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass plötzlich eine Einheit der Militärpolizei auf uns zukam. Alle waren so überrascht, dass die Situation für einen Moment entschärft wurde. Es wurde sehr still in der Messe.
    »Oh, sehr gutes Timing«, bemerkte Gregor trocken.
    »Ein kollektives Selbstmordvorhaben?«, fragte ich.
    Der Leiter der MP gehörte offensichtlich zu ihrer Cyber- SWAT -Einheit. Er hatte zumindest den Anstand, den Eindruck großer Nervösität zu erwecken. Die meisten seiner Männer und Frauen sahen aus, als würden sie sich in die Hose machen.
    »Sergeant Douglas?«, fragte er.
    Scheiße! Ich durchforstete mein Gehirn und überlegte, was ich falsch gemacht haben könnte. Wie viel Alkohol hatten wir gestohlen? Eine Textbotschaft blinkte in meinem IVD : »Sie haben den Befehl, mich zum Feldhospital zu begleiten, um Ihren Arm abzugeben.«
    Das klang vernünftig. Wahrscheinlich wollte der Offizier, für den er gedacht war, ihn jetzt haben. Es musste ihn eine Menge Anstrengung und wenig Geduld gekostet haben, dies zu arrangieren.
    »Also, ich sehe das anders«, sagte Gregor und trat neben mich. Ash, Bibs, Brownie und Shaz taten es ihm nach. »Mudge, steh auf«, sagte Gregor zu ihm.
    »Könnte ich meine Solidarität nicht genauso gut aus meiner bequemen liegenden Position demonstrieren?«, fragte Mudge.
    Gregor warf ihm einen bösen Blick zu. Mudge erhob sich.
    »Ihr macht mich krank!«, brüllte Wladimir, der immer noch auf dem Tisch stand. »Er ist ein Kämpfer! Ein guter Mann! Er hat seinen Arm im Kampf verloren, und jetzt kommt ihr und wollt ihm so etwas antun! Ich werde euer Fleisch verzehren und eure Knochen aufbrechen, um das Mark herauszusaugen!«
    Ich fand, dass er es ein wenig übertrieb. Alle Cyber-Hunde waren aufgesprungen und sahen aus, als würden sie knurren, obwohl sie keinen Laut von sich gaben.
    Der Befehlshaber der MP schien kurz davorzustehen, in Tränen auszubrechen. Ich sah, dass Wladimir in die Hocke gegangen war, als wollte er zum Sprung ansetzen.
    Kurz bevor es losging, sah ich auch, dass der Vikar mich von der Theke her anstarrte. Wladimir sprang. Es kam zu einem wilden Kampf.
    Ich wachte verwirrt auf, weil ich nicht wusste, wo ich war. Dann erinnerte ich mich, als ich mich auf dem Bett mit den Blutflecken umsah. Meine Wunden verheilten. Die meisten kleineren waren bereits verschwunden; die schlimmeren würden etwas länger brauchen. Wahrscheinlich sollte ich mir die Wirbelsäule untersuchen lassen.
    Was hatte das zu bedeuten? War der Vikar im Sirius-System gewesen? Damals hatte ich ihn noch gar nicht gekannt. Ich war ihm erst in der Santa Maria begegnet. Aber da hatte er nicht sein Hundehalsband getragen, sondern war in einen Kampfanzug gekleidet. Aber es war durchaus möglich, dass er in jener Nacht dabei gewesen war. Die Operation Spiral hatte im Sirius-System stattgefunden, aber Gerüchten zufolge wurde sie nicht vom Boden aus geleitet, sondern von einer Fregatte im Orbit, die unter dem Kommando der NSA stand. Warum hatte ich ihn dort gesehen?
    Ich stand auf und kehrte in den Raum zurück, in den Kenny uns gleich nach unserer Ankunft geführt hatte. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, wo Fiona steckte, doch dann stellte ich fest, dass es mich überhaupt nicht interessierte.
    Die Whisky-Kopfschmerzen, die ich mir wieder einmal redlich verdient hatte, wurden enorm durch den Schlag auf den Kopf verstärkt, der mir durch einen Morgenstern versetzt worden war und den ich gar nicht verdient hatte. Ich hatte genug von diesen beschissenen Idioten. Ich wollte nur weg von hier. Ich musste nur noch meine Sachen holen, und dann würde ich mich auf den Rückweg zu meinem Lagerplatz machen. Dort würde ich mich um meine übrigen Wunden kümmern.
    Für mich war das alles jetzt beschmutzt worden. Die Schönheit der Landschaft konnte die Krankheit der Leute,

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