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Krieg um den Mond (German Edition)

Krieg um den Mond (German Edition)

Titel: Krieg um den Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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hatte alle Mühe Brandon zu überzeugen, dass ein höherer Preis nur mehr Gebühren bedeuten würde.
    Nur mit größtem Widerwillen gab Brandon nach. „Wenn der Wagen für einen Dollar weggeht, bringe ich dich um.“
    Von diesem Abend an sah Brandon dreimal täglich vorbei, um sich zu vergewissern, dass der Preis kletterte. Er konnte erst wieder schlafen, als sich die Gebote auf 1000 Dollar erhöht hatten. Noch zwei Tage waren es bis zum Auktionsende. Am letzten Tag waren es immer noch 1000 Dollar. Brandon wurde wieder nervös. Es beruhigte ihn nicht, dass Josh ihm erklärte, es wäre häufig so, dass erst gegen Ende der Preis wirklich hochging. Ebay zeigte mehrere Teilnehmer an, die die Auktion bisher nur beobachtet hatten.
    Brandon lief wie ein Tiger vor dem Haus auf und ab. Jetzt kam er alle zehn Minuten zum Nachsehen. Erst eine halbe Stunde vor Schluss kam Bewegung in die Sache. Der Preis steigerte sich auf 2000. Eine Viertelstunde vor Schluss stand er schon auf 5000.
    „Habe ich es dir nicht gesagt? Wenn mehrere das Gleiche wollen, kann es schnell sehr viel werden“, erklärte Joshs Schwager.
    Jetzt standen sie alle wieder um den PC. Alle paar Sekunden drückte Josh auf ‘aktualisieren’. Der Preis erklomm die 10000 und wenige Klicks später sogar die 15000. Brandon bekam nasse Hände. Wenn das stimmte, dann wären sie mit einem Schlag viele Sorgen los. Drei Minuten noch. 18000. 20000. Zwei Minuten. 25000. 30000. Brandon konnte nicht mehr atmen. Auch die anderen waren still geworden.
    „Hier sind stinkreiche Oldtimer-Freaks am Werk“, flüsterte Joshs Schwager.
    Die letzte halbe Minute.
    40000. 45000. 50000.
    Sie zählten die Sekunden mit: „Zehn, neun, acht ... drei, zwei, eins.“
    Ihre Stimmen wurden mit jeder Zahl lauter. Josh klickte ein letztes Mal auf ‘aktualisieren’.
    „Verbindung unterbrochen“.
    „Was ist los? Warum kommt nichts?“, wollte Brandon wissen.
    Josh hackte wieder und wieder auf die F5-Taste. Nichts tat sich.
    „Was soll das?“, brüllte Brandon.
    „Weiß ich doch nicht!“, brüllte Josh zurück.
    „Mach was!“, schrie Joanne Joshs Schwager an.
    „Was denn?“ Am Ende schrieen alle durcheinander. Josh hackte während dessen weiter auf die Tastatur. Nichts. Nichts. Nichts.
     
    „Gong! Gong!“
    Der Nachhall der Gongschläge schwebte fast eine Minute lang in dem unscheinbaren Gebäude in Beijing.
     
    ~~~~~

36. Genf, Schweiz
     
    „Wo bleibt Olaf bloß?“
    Anne lief zum dritten Mal an die Ecke der Veranda, um die Straße überblicken zu können. Heute war Samstag und den wollten sie nach einer Woche voller Arbeit frei machen. Die Morgensonne warf ihre warmen Strahlen durch die klare Luft. Elena lag im Bikini in einem Liegestuhl und eigentlich sollte Anne auf dem freien Platz neben ihr liegen. Die Männer wollten für das Frühstück sorgen. Tobias setzte den Kaffee auf und Olaf war losgefahren, um frische Croissants zu holen.
    „Vielleicht steht er beim Bäcker in einer Schlange“, meinte Tobias aus der Küche.
    „Trotzdem müsste er schon wieder zurück sein.“ Anne legte sich wieder hin, aber man merkte ihr an, dass sie sich nicht entspannen konnte. Ständig drehte sie sich hierhin und dorthin.
    „Vielleicht sind die Croissants alle und er muss warten, bis neue fertig sind.“
    „Das glaube ich nicht. Er ist schon viel zu lange weg.“
    „Mach dir keine Sorgen. Olaf ist bisher jedes Mal wieder gekommen.“
    „Ich mache mir keine Sorgen.“
    „Lügnerin“, flüsterte Elena zu ihr herüber. „Bleib endlich liegen. Olaf mag es bestimmt, wenn du braun bist.“
    „Was Besseres fällt dir jetzt nicht ein?“
    „Samstag morgens an einem sonnigen Tag nicht.“
    Elena griff das Glas mit dem Orangensaft und nahm einen kräftigen Schluck.
    „Männer wollen, dass ihre Frauen schön sind. Dann kommen sie immer zurück. Also.“
    „Du machst es dir aber einfach.“
    „Ja und? Genieße es, wenn die Männer das Frühstück machen. Oft genug musst du für sie springen.“
    „Ich kann jetzt nichts genießen.“
    „Ihr westlichen Frauen seid so kompliziert.“
    Damit war für Elena die Sache erledigt. Sie begann, eine neue Lage Sonnenöl aufzulegen.
     
    Endlich fuhr ein Wagen vor das Chalet.
    „Siehst du? Alles in Ordnung“, kam es wieder von Elena. „Ich bin entspannt und du bist ein Nervenbündel. Was hast du gewonnen?“
    Anne entgegnete nichts. Sie sprang auf und lief zur Tür. „Wo bist du so lange geblieben? Ich habe mir Sorgen ...“ Anne stockte und

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