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Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Titel: Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Storm
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werden wollte.
    Aber sie verhielt sich weiter still.
    Auch wenn sie gewollt hätte, lag die Last unzähliger geweinter Tränen schwer auf ihren Lidern und machte es unmöglich, sie zu heben.
    „Schläft sie?“, fragte Ava, die dicht hinter Istvan stand und sich langsam an seiner massigen Gestalt vorbei schob.
    „Ja, ich glaube schon“, antworte Istvan gepresst. Istvan besaß ein ungezügeltes Temperament, und wenn es aus ihm heraus brach, war es nur schwer zu bändigen.
    „Riechst du das?“, fragte Ava alarmiert und sah sich gehetzt zu allen Seiten um.
    „Ja.“
    „Glaubst du, es war ein ...?“
    „Nicht jetzt. Aber ich vermute es.“
    Es war nur ein Flüstern, aber Jada verstand jedes Wort.
    Was sagte Ava da?
    Hatten sie auch diesen Duft gerochen?
    Istvan schnaubte.
    „Lass uns erst mal hier verschwinden.“
    Er nahm Jada auf seine Arme und trug sie mit Leichtigkeit zum Auto. Er spürte ihr Gewicht kaum.
    Seine Schwester war mit einem Meter siebzig schon immer sehr zart gewesen. Aber im Augenblick fühlte es sich für ihn so an als wöge sie nichts. Die Wut, die in ihm tobte, verlieh ihm enorme Kraft.
    Allein auf dem Parkplatz stehend mit Blick auf die Rückleuchten, hatte er sich gewünscht, seine Gaben nutzen zu können. Aber die Macht, die er dabei ausstrahlte und die durch die Luft vibrieren würde, war eine zu große Gefahr.
    Erst recht, nachdem er gerade eben die Präsenz von etwas sehr Altem und Mächtigen gespürt hatte.
    Nicht die Macht war es, die ihn erschüttert hatte, sondern die Wut und die Kälte, die sich um sie herum aufgebaut hatte.
    So nahe war er diesen Wesen noch nie gekommen und er befürchtete, dass sie seine Familie nach Jahren des Weglaufens und Versteckens gefunden hatten.
    Er hatte das Verkriechen so satt, aber sie konnten sich dem Feind nicht stellen, da er eine enorme Macht besaß und sie mit nur einem Wimpernschlag vernichten würde.
    Nur wie lange konnten sie Jada noch schützen? Bevor auch sie zu einer Gejagten wurde?
    Als die Macht sich noch verstärkte, sah sich Istvan zu der Stelle um, an der sie Jada gefunden hatten.
    Glühende Augen, in deren Iris rote Flammen züngelten, sahen ihn aus dem Schatten heraus an.

Kapitel 2
    Jada erwachte und schlug die Augen auf. Eine traumlose Dunkelheit hatte sie mit sich gerissen, nachdem Istvan sie auf seine Arme genommen hatte. Stimmen und Empfindungen waren verschwommen, als die bleierne Erschöpfung an ihr gezerrt hatte.
    Doch nun sah sie in die Gesichter ihrer Familie und begegnete Isaacs schuldigem Blick, der unverwandt auf sie gerichtet war.
    Ihr Arm meldete sich schmerzhaft, als sie ihn anhob, um sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen. Szenen der Auseinandersetzung mit Isaac demütigten sie, als Gesprächsfetzen in ihr widerhallten.
    So gefährlich und außer sich vor Zorn hatte sie ihn noch nie gesehen und es hatte ihr in aller Deutlichkeit gezeigt, zu was er fähig war.
    Doch nun waren acht Augenpaare auf sie gerichtet und folterten ihren Stolz mit übertriebener Sorge. Als sie ihrer Tante Ava in die Augen sah, war das Schauspiel geradezu perfekt. Noch nie hatte sie die heuchlerischen Schwestern ihrer Mutter gemocht.
    Ava allein war schon genug, aber mit Nura und Layla in einem Raum war es die absolute Hölle.
    Sie hoffte und betete, dass die drei nur zu Besuch waren und sehr, sehr schnell wieder fahren würden.
    Wenn es sein musste, würde Jada persönlich die Koffer der zänkischen Weiber packen.
    „Jada“, sagte Isaac leise und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn.
    Er fühlte sich wie ein Arschloch wegen der Dinge, die er zu ihr gesagt hatte. Aber das Schlimmste war, dass er sie nicht nur seelisch, sondern auch körperlich verletzt hatte, als er ihren Arm gepackt hatte. Er hatte sich manchmal einfach nicht mehr unter Kontrolle und befürchtete, wenn dieses Stadium anhalten würde, dass er bald eine Gefahr für seine Familie wäre. Dies hatte er heute sehr eindrucksvoll bewiesen . Soweit hätte es niemals kommen dürfen.
    Stumm sah Jada ihn an.
    Sie überlegte, ob sie mit Isaac sprechen wollte, denn eine Erklärung, warum er derart aus der Haut gefahren war, gab es nicht.
    „Ja, Isaac?“ Sie entschloss sich dennoch, ihm zu antworten.
    „Wie geht es dir?“ Was für eine dümmliche Frage, die hätte er sich auch selbst beantworten können, wenn er ihren Arm ansah, aber er wollte, dass sie mit ihm sprach, auch wenn er in diesen Dingen nie einen Preis gewinnen würde. Schon allein das Wort „Entschuldigung“

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