Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
würde er ihm die Sehnen seiner Kniekehlen durchschneiden, damit dieser Feigling nicht das Weite suchen konnte, genüsslich würde er ihm die Arme brechen, weil er Jada angerührt hatte. Zu guter Letzt würde er ihn ausweiden und in Stücke zerhacken, die er den Vampiren in den Katakomben zum Fraß vorwarf.
Nijän hätte ihn offen zu einem Kampf herausfordern können. Stattdessen vergriff er sich an einer wehrlosen unschuldigen Frau. Sie war verdammt noch mal immer noch ein Mensch, was sollte sie einem Wesen seiner Welt schon entgegenzusetzen haben?
Unentdeckt war er Jada so nahe gekommen und hatte noch die Zeit, sie so schwer zu verletzen.
„War sie wach?“ Lajos Kopf fuhr hoch. Er war so vertieft in seine Rachegelüste, dass er sie gar nicht hatte kommen hören.
„Kurz, Ma. Sie hat so furchtbar geweint, aber ich denke, sie hat wieder Fieber.“
„Jelena hat ihre Brüder zu Hause angetroffen ...“
Mit einer unwirschen Handbewegung unterbrach er seine Mutter.
„Also geht sie?“, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Lajos, sie braucht ihre Familie. Ihre Brüder waren außer sich vor Sorge.“ Mina setzte sich zu ihm auf das Bett und sah ihn sorgenvoll an.
„Schon klar. Womit waren sie denn beschäftigt, dass es solange dauerte? Können sie sich überhaupt um sie kümmern? Wo sind ihre Eltern? Weißt du, was das bedeutet? Ich werde sie nicht sehen dürfen. Ich kann sie nicht beschützen. Und was ist, wenn sie nach mir fragt? Dann werde ich nicht da sein! Soll ich sie wieder im Stich lassen? Das kann ich nicht zulassen.“ Seine Augen verfärbten sich augenblicklich schwarz vor Zorn, ein Sturm ungebändigter Gefühle tobte in ihm.
Mina sah in ihrem Sohn das Verhalten eines gebundenen Lamia, nur war sich Lajos dessen scheinbar nicht bewusst.
Auch wenn sie immer gehofft hatte, jemand würde kommen und ihren Sohn von der grausamen und brutalen Welt befreien, in der er lebte, erschrak sie, als sie sah, was aus ihm wurde. Er war aggressiver und unberechenbarer denn je.
Es waren viele Jahre vergangen, ehe sie ihrem Mann endlich verzeihen konnte, dass er ihren Sohn zu einem Krieger gemacht hatte, wie er es einst gewesen war. Sie hatte keine Kinder geboren, um aus ihnen herzlose Killermaschinen zu machen, was Lajos zweifelsohne war.
Sie hatte einen Sohn, der für die Fürsten, dieses grausame Volk, als Assassine arbeitete. Es zerriss sie, seit Jahren zu wissen, dass Lajos ein so grausamer Mörder war, der sogar vor Kindern nicht haltmachte. Dennoch war er ihr Kind und das würde er bis zu ihrem oder seinem Tod, der wahrscheinlicher war, auch bleiben. Sie hegte noch immer die Hoffnung, dass dieses kleine, liebreizende Geschöpf, dessen Hand sie in diesem Augenblick in ihrer hielt, ihn dazu bewegen könnte, zu bleiben und der brutalen Welt, in der er lebte, den Rücken zu kehren, um ein sorgenfreies, liebevolles Leben zu führen.
Lajos’ Zorn war maßlos, es strömte alles auf ihn ein. Wut und Hilflosigkeit waren größer denn je und seine Selbstbeherrschung bröckelte unaufhörlich.
Wenn Läzar nicht gewesen wäre, wäre sie jetzt nicht mehr auf dieser Seite.
Ihre Brüder, diese Penner, waren vermutlich wieder vom Alkohol und vom vielen Kiffen zugedröhnt. Lajos hatte sie eine Weile beobachtet, um zu erfahren, mit wem er sich anlegen würde.
Vor Wochen glaubte er, seine Augen würden ihm einen Streich spielen, als er sah, was sich in der Garage abspielte, sogar die Dealer brachten ihnen das Zeug direkt hinein. Sie waren ein Haufen nutzloser Penner. Und die sollten sich um Jada kümmern? Niemals.
„Jetzt verstehe ich. Du hättest es nicht verhindern können und vielleicht hätte sie deine Hilfe gar nicht gewollt, so wie dein Benehmen ihr gegenüber war. Du hättest sie nicht so behandeln dürfen. Aber die Zeit für euch wird noch kommen, in der du ihr zeigen kannst, dass du eine gute Kinderstube genossen hast. Dein Vater wird regeln, dass du bei ihr sein darfst. Das ist eine Situation, die alles verändert“, sagte Mina.
„Okay, ich nehme an, dass es schon beschlossen ist, und weil sie wissen, dass ich mich bei dir beherrsche, haben sie dich geschickt.“ Lajos fühlte sich, als hätte man sein Herz zertrümmert und unaufhaltsam auf ihn eingestochen. Das Blut in seinem Herzen sickerte aus tausend Wunden.
„Ja, so ist es, dein Dad hat sich um alles gekümmert. Du fährst mit Läzar und bringst sie nach Hause. Und ja, du darfst vermutlich bei ihr bleiben.“
„Ich hab ja keine
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