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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Obersten Herrschers, der zufolge der Dunkelgrund eine schreckliche, übernatürliche Bestie war – ein dunkler Gott, wenn Ihr so wollt. Andere stimmen dieser extremen Auslegung nicht zu. Sie glauben, der Dunkelgrund sei etwas Gewöhnlicheres gewesen – vielleicht eine Armee von Eindringlingen aus einem anderen Land. Das Fernste Dominium wurde während der Zeit vor der Erhebung anscheinend von einigen Völkern bewohnt, die ziemlich primitiv und kriegslüstern waren.«
    Vin lächelte. Er sah sie fragend an, doch sie zuckte nur die Schultern. »Ich habe Elant dieselbe Frage gestellt«, erläuterte sie, »und ich habe eine Antwort bekommen, die kaum einen ganzen Satz lang war.«
    »Seine Majestät ist auf anderen Wissenschaftsgebieten tätig; die Vor-Erhebungs-Geschichte ist vermutlich sogar für ihn ein zu trockenes Thema. Außerdem sollte jeder, der einen Bewahrer nach der Vergangenheit befragt, auf ein längeres Gespräch vorbereitet sein.«
    »Ich beklage mich nicht«, wandte Vin ein. »Erzähl weiter.«
    »Es gibt nicht mehr viel zu erzählen – das heißt, eigentlich gibt es sogar noch eine ganze Menge zu erzählen, aber ich bezweifle, dass es von Bedeutung ist. War der Dunkelgrund nichts anderes als eine Armee? War es vielleicht der erste Angriff der Kolosse, wie manche behaupten? Das würde vieles erklären – die meisten Geschichten stimmen darin überein, dass der Oberste Herrscher die Macht, dem Dunkelgrund zu widerstehen, bei der Quelle der Erhebung erhalten hat. Vielleicht hat er dort die Unterstützung der Kolosse bekommen und sie dann als seine eigene Armee eingesetzt.«
    »Sazed«, sagte Vin, »ich glaube nicht, dass der Dunkelgrund nur eine seltsame Umschreibung für die Kolosse ist.«

    »Nein?«
    »Ich glaube, es war der Nebel.«
    »Auch diese Theorie wurde schon vorgeschlagen«, sagte Sazed und nickte.
    »Ach ja?«, fragte Vin; sie klang ein wenig enttäuscht.
    »Natürlich, Herrin Vin. Während der tausendjährigen Herrschaft des Letzten Reiches gab es nur wenige Möglichkeiten, die nicht diskutiert wurden. Die Nebel-Theorie begegnet allerdings einigen schwerwiegenden Bedenken.«
    »Welchen?«
    »Nun«, sagte Sazed, »zum einen heißt es, der Oberste Herrscher habe den Dunkelgrund besiegt. Aber der Nebel ist offensichtlich noch da. Und warum sollte man den Dunkelgrund mit einem so merkwürdigen Namen benennen, wenn es sich dabei bloß um Nebel handelt? Natürlich betonen einige Gelehrte, dass vieles von dem, was wir über den Dunkelgrund wissen oder gehört haben, aus mündlichen Überlieferungen stammt, und auf diese Weise nimmt manchmal das Gewöhnliche eine mystische Gestalt an, wenn es von Generation zu Generation mündlich weitergegeben wird. Daher könnte der ›Dunkelgrund‹ nicht nur den Nebel bezeichnen, sondern auch dessen Heraufziehen oder Veränderung.
    Doch das größere Problem der Nebel-Theorie besteht in der Bösartigkeit. Wenn wir den Berichten trauen dürfen – und es bleibt uns kaum etwas anderes übrig –, dann war der Dunkelgrund schrecklich und zerstörerisch. Der Nebel hingegen scheint nichts von beidem zu sein.«
    »Aber inzwischen bringt er Menschen um.«
    Sazed zögerte und sagte schließlich: »Ja, Herrin. Anscheinend tut er das.«
    »Und was ist, wenn er es früher ebenfalls getan und der Oberste Herrscher ihn irgendwie aufgehalten hat? Du hast selbst gesagt, dass wir deiner Meinung nach etwas bewirkt haben – etwas, das den Nebel verändert hat –, als wir den Obersten Herrscher getötet haben.«

    Sazed nickte. »Was ich über den Nebel herausgefunden habe, ist ehrlich gesagt recht schrecklich. Aber ich glaube nicht, dass er eine genauso furchtbare Bedrohung darstellt wie der Dunkelgrund. Einige Menschen sind durch den Nebel umgebracht worden, aber die meisten davon waren alt oder in schlechter Verfassung. Viele andere hat er in Ruhe gelassen.«
    Er hielt inne und trommelte mit den Fingern gegeneinander. »Aber es wäre unverzeihlich von mir, wenn ich Eurer Erwägung nicht einigen Verdienst zuerkennen würde, Herrin Vin. Sogar wenige Todesfälle können ausreichen, um eine Panik zu erzeugen. Durch die mündliche Überlieferung könnte die Gefahr übertrieben worden sein – und vielleicht waren die Todesfälle damals zahlreicher. Bisher ist es mir noch nicht gelungen, genug Informationen zu sammeln, um zu einem sicheren Ergebnis zu kommen.«
    Darauf erwiderte Vin nichts. O je, dachte Sazed und seufzte still, ich habe sie gelangweilt. Ich muss wirklich

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