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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Es beobachtet mich. Ich kann es mit meiner Allomantie spüren. Und wenn ich nahe genug an es herankomme, kann ich es sehen. Als ob es sich aus dem Nebel selbst bilden würde. Es ist zwar unstofflich, aber es ist doch da.«
    Sazed saß eine Weile schweigend da und wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
    »Du hältst mich für verrückt«, warf Vin ihm vor.
    »Nein, Herrin Vin«, sagte er leise. »Ich glaube nicht, dass sich irgendjemand von uns erlauben kann, so etwas als verrückt anzusehen – nicht nach all dem, was bereits geschehen ist. Aber … seid Ihr Euch sicher?«
    Sie nickte bestimmt.
    »Selbst wenn es stimmt, beantwortet das noch nicht meine Frage«, meinte Sazed. »Der Autor des Tagebuchs hat dieselbe Kreatur gesehen und hat sie nicht mit der Bezeichnung ›Dunkelgrund‹ belegt. Also war sie nicht der Dunkelgrund. Der Dunkelgrund war etwas anderes – etwas Gefährliches, dessen Bösartigkeit er deutlich spürte.«
    »Das ist also das Geheimnis«, sagte Vin. »Wir müssen herausfinden, warum er den Nebel so genannt hat. Dann werden wir es wissen …«
    »Was werden wir wissen, Herrin?«, fragte Sazed.
    Vin schwieg und schaute weg. Statt eine Antwort zu geben, wandte sie sich einem anderen Thema zu. »Sazed, der Held konnte nie das tun, was er tun sollte. Raschek hat ihn getötet. Und als Raschek bei der Quelle die Macht an sich gerissen hat, hat er sie nicht wieder aufgegeben, wie er es eigentlich tun sollte, sondern er hat sie für sich selbst behalten.«
    »Das stimmt«, sagte Sazed.
    »Und jetzt hat der Nebel wieder angefangen, Menschen zu töten. Und er zieht tagsüber auf. Es ist, als ob … alles wieder von vorn beginnt. Vielleicht bedeutet das, dass der Held aller Zeiten wiederkommen muss.«
    Sie sah ihn wieder an. Lag da tatsächlich so etwas wie Verlegenheit in ihrem Blick?

    Ah …, dachte Sazed; er glaubte zu wissen, was sie dachte. Sie sah Dinge im Nebel. Der frühere Held hatte ebenfalls Dinge im Nebel gesehen. »Ich bin mir nicht sicher, dass das eine zwingende Aussage ist, Herrin Vin.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Warum kannst du nicht einfach sagen: ›Ihr habt Unrecht‹ – wie andere Menschen auch?«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Herrin Vin. Ich bin zum Diener ausgebildet, und man hat uns beigebracht, keine Konfrontation einzugehen. Überdies glaube ich nicht, dass Ihr Unrecht habt. Allerdings wäre es möglich, dass Ihr Eure Erwägungen nicht ganz bis zu Ende gedacht habt.«
    Vin zuckte die Achseln.
    »Wieso glaubt Ihr, dass dieser Held zurückkehren wird?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es sind die Dinge, die im Augenblick passieren – die Dinge, die ich fühle. Der Nebel kehrt zurück, und jemand muss ihn aufhalten.«
    Sazed fuhr mit den Fingern über den abgeschriebenen Teil der kopierten Stahltafel und betrachtete die Worte.
    »Du glaubst mir nicht«, sagte Vin.
    »Darum geht es nicht, Herrin Vin«, sagte Sazed. »Es ist bloß nicht meine Art, allzu rasch Entscheidungen zu fällen.«
    »Aber du hast doch auch schon über den Helden aller Zeiten nachgedacht, oder?«, fragte Vin. »Er war schließlich ein Bestandteil deiner Religion – der untergegangenen Religion von Terris, die ihr Bewahrer wiederentdecken sollt.«
    »Das entspricht der Wahrheit«, gab Sazed zu. »Aber wir wissen nicht viel über die Prophezeiungen, durch die unsere Vorfahren diesen Helden gefunden haben. Außerdem deuten die Texte, die ich unlängst gelesen habe, vielmehr an, dass mit ihrer Interpretation etwas nicht stimmte. Wenn es schon den größten Theologen von Terris aus der Zeit vor der Erhebung nicht möglich war, ihren Helden zweifelsfrei zu bestimmen, wie sollte es dann uns gelingen?«
    Vin setzte sich. »Ich hätte das Thema nicht zur Sprache bringen sollen.«

    »Nein, Herrin, Vin, glaubt das bitte nicht. Ich muss um Entschuldigung bitten. Eure Theorien haben großen Wert. Ich habe jedoch das Hirn eines Gelehrten und muss einfach jede Information, die ich erhalte, hinterfragen. Ich fürchte, das Streiten macht mir zu viel Spaß.«
    Vin sah auf und lächelte schwach. »Ist das ein weiterer Grund, warum du nie einen guten Terris-Diener abgegeben hast?«
    »Zweifellos«, meinte er seufzend. »Meine Art führt leider auch dazu, dass ich oft mit anderen aus meinem Orden in Konflikt gerate.«
    »Mit Tindwyl zum Beispiel?«, fragte Vin. »Sie klang nicht glücklich, als sie hörte, dass du uns einiges über Ferrochemie erzählt hast.«
    Sazed nickte. »Für eine Gruppe, die dem Wissen ergeben ist,

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