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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verlangte.
    Es ist der Verlust seines Thrones und die Gefahr, die von den Armeen ausgeht, dachte Vin. Der Druck zwingt ihn dazu, sich zu verändern. Entweder bewegt er sich, oder er wird zerquetscht. Er hatte von den vergifteten Brunnen gewusst. Was hatte er noch entdeckt, ohne es ihr zu sagen?
    »Elant?«, fragte Vin. »Ich habe weiter über den Dunkelgrund nachgedacht.«
    »Das ist wundervoll, Vin«, erwiderte Elant und lächelte sie an. »Aber dazu habe ich jetzt wirklich keine Zeit …«
    Vin nickte und erwiderte sein Lächeln. Doch ihre Gedanken waren trübe. Er ist nicht mehr so unsicher wie früher. Er muss sich nicht mehr auf die Unterstützung anderer Menschen verlassen.
    Er braucht mich nicht mehr.
    Das war ein dummer Gedanke. Elant liebte sie; das wusste sie. Seine neu erworbenen Fähigkeiten machten Vin nicht weniger wertvoll für ihn. Dennoch wurde sie ihre Bedenken nicht los. Er hatte sie schon einmal verlassen, als er vergeblich versucht hatte, die Bedürfnisse seines Hauses mit seiner Liebe zu ihr unter einen Hut zu bringen, und diese Erfahrung hatte sie damals beinahe zerstört.
    Was würde geschehen, wenn er sie jetzt endgültig verließ?

    Das wird er nicht, versicherte sie sich. Er ist ein guter Mann; so etwas würde er nie tun.
    Aber auch gute Männer hatten bisweilen gescheiterte Beziehungen hinter sich. Manchmal lebte man sich auseinander – vor allem wenn es sich um Menschen handelte, die von Anfang an so unterschiedlich waren wie sie beide. Trotz der Versicherungen, die sie sich selbst gab, hörte sie unwillkürlich eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf.
    Es war eine Stimme, von der sie geglaubt hatte, sie wäre endlich verstummt. Vin hatte nicht erwartet, sie je wieder zu hören.
    Verlasse du ihn zuerst, schien ihr Bruder Reen in ihrem Kopf zu flüstern. Das tut weniger weh.
    Vin hörte ein Rascheln von draußen. Sie hob den Kopf; das Geräusch war so leise gewesen, dass die anderen es nicht mitbekommen hatten. Sie stand auf und ging hinüber zum Ventilationsfenster.
    »Gehst du wieder auf Patrouille?«, fragte Elant.
    Sie drehte sich um und nickte.
    »Vielleicht kannst du dabei Cetts Verteidigungsmaßnahmen in der Festung Hasting ausspionieren«, sagte Elant.
    Vin nickte noch einmal. Elant lächelte sie an und richtete seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Briefe, die vor ihm lagen. Vin zog das Fenster auf und trat hinaus in die Nacht. Zane stand im Nebel; seine Füße ruhten kaum auf dem Steinsims unter dem Fenster. Er stand in schiefem Winkel da; die Füße gegen die Wand gedrückt, der Körper ragte in die Nacht hinein.
    Vin warf einen raschen Blick zur Seite und bemerkte das kleine Metallstück, an dem Zane zog, um sich an Ort und Stelle zu halten. Ein weiteres Beispiel für sein überragendes Können. Er lächelte sie in der Finsternis an.
    »Zane?«, flüsterte sie.
    Zane schaute nach oben, und Vin nickte. Eine Sekunde später landeten beide auf dem Metalldach der Festung Wager.
    Vin drehte sich zu Zane hin. »Wo bist du gewesen?«
    Er griff an.

    Völlig überrascht sprang Vin zurück, während Zane auf sie zuschoss, eine wirbelnde schwarze Gestalt mit glitzernden Messern. Sie traf nur mit halbem Fuß auf dem Dach auf und spannte sich an. Ein Wettkampf?, fragte sie sich.
    Zane stach zu. Das Messer kam ihrer Wange gefährlich nahe, doch sie wich gerade noch rechtzeitig zur Seite aus. Diesmal war etwas Besonderes an seinen Angriffen. Etwas Gefährlicheres.
    Fluchend zog Vin ihre eigenen Dolche hervor und sprang vor einem weiteren Angriff zur Seite. Zanes Messer durchschnitt die Luft und erwischte eine der Quasten ihres Nebelmantels.
    Sie drehte sich ihm zu. Er kam auf sie zu, aber nicht in Kampfhaltung. Er schien zuversichtlich und geradezu unbekümmert zu sein, als ob er auf einen alten Freund zuschlendere.
    Na gut, dachte sie, sprang vor und ließ ihre Dolche wirbeln.
    Auch Zane machte lässig einen Schritt nach vorn, drehte sich nur ein wenig zur Seite und wich dem einen Messer mit Leichtigkeit aus. Er packte ihren anderen Arm und hielt dessen Bewegung mühelos auf.
    Vin erstarrte. So gut konnte niemand sein. Zane sah mit dunklen Augen auf sie herunter. Unbeteiligt. Sorglos.
    Er verbrannte Atium.
    Vin befreite sich aus seinem Griff und sprang zurück. Er ließ sie gehen, sah zu, wie sie in eine hockende Stellung ging. Schweiß perlte von ihrer Stirn. Sie verspürte Entsetzen – es war ein beinahe animalisches Gefühl, das aus dem Bauch heraus kam. Seit dem Augenblick, als sie

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