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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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vom Atium erfahren hatte, hatte sie sich vor diesem Tag gefürchtet. Es war das erschreckende Wissen, dass sie trotz all ihres Geschicks und ihrer Fähigkeiten machtlos war.
    Es war das furchtbare Wissen, dass sie nun sterben würde.
    Sie wollte weglaufen, doch Zane sprang auf sie zu, als sie sich noch nicht bewegt hatte. Er wusste, was sie tun würde, noch bevor sie es selbst wusste. Von hinten packte er ihre Schultern und stieß sie auf das Dach.
    Vin prallte gegen die Metallplatten und keuchte vor Schmerz
auf. Zane stand über ihr und schaute auf sie herunter, als warte er auf etwas.
    Auf diese Weise lasse ich mich nicht besiegen!, dachte Vin verzweifelt. Ich lasse mich nicht töten wie eine Ratte in der Falle!
    Sie stach mit einem ihrer Messer nach seinem Bein, aber es war sinnlos. Er zog das Bein zurück – nur so weit, dass ihre Klinge nicht einmal den Stoff seiner Hose berührte. Sie war wie ein Kind, das von einem viel größeren und mächtigeren Gegner auf Abstand gehalten wurde. So musste es einem gewöhnlichen Menschen ergehen, der gegen sie zu kämpfen versuchte.
    Zane stand in der Finsternis.
    »Was ist?«, fragte sie schließlich.
    »Ihr habt ihn wirklich nicht«, sagte er gelassen. »Den Atiumvorrat des Obersten Herrschers.«
    »Nein«, sagte sie nur.
    »Ihr habt gar nichts mehr.«
    »Ich habe den letzten Rest beim Kampf gegen Cetts Attentäter verbraucht.«
    Er stand noch eine Weile da, drehte sich dann um und tat einen Schritt zurück. Vin setzte sich auf. Ihr Herz hämmerte, und ihre Hände zitterten ein wenig. Sie zwang sich auf die Beine, bückte sich und hob ihre Dolche auf. Einer war beim Fall auf das Metalldach zersplittert.
    Ganz still kam Zane durch den Nebel zurück zu ihr.

    Zane beobachtete sie in der Dunkelheit und sah ihre Angst – und auch ihre Entschlossenheit.
    »Mein Vater will, dass ich dich töte«, sagte er.
    Sie erhob sich und beobachtete ihn mit ängstlichem Blick. Sie war stark und unterdrückte ihre Angst wirkungsvoll. Die Nachrichten von ihrem Spion und die Worte, die Vin in Straffs Zelt gesagt hatte, entsprachen allesamt der Wahrheit. Es gab kein Atium in dieser Stadt.
    »Bist du mir deshalb aus dem Weg gegangen?«, fragte sie.

    Er nickte und wandte sich von ihr ab.
    »Und warum hast du mich nicht umgebracht?«, wollte sie wissen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab er zu. »Ich könnte dich immer noch töten. Aber … ich muss es nicht tun. Ich muss seinem Befehl nicht gehorchen. Ich könnte dich einfach mitnehmen – das hätte denselben Effekt.«
    Er wandte sich ihr wieder zu. Sie sah ihn böse an – eine kleine, stille Gestalt im treibenden Nebel.
    »Komm mit mir«, sagte er. »Wir beide könnten weggehen. Dann würde Straff seinen Nebelgeborenen verlieren und Elant auch. Wir könnten ihnen beiden ihre Werkzeuge wegnehmen. Und wir könnten frei sein.«
    Sie gab darauf nicht sofort eine Antwort. Doch schließlich schüttelte sie den Kopf. »Das … zwischen uns, Zane, ist nicht das, was du vielleicht denkst.«
    »Was willst du damit sagen?«, fragte er und machte einen Schritt auf sie zu.
    Sie schaute hoch zu ihm. »Ich liebe Elant, Zane. Wirklich.«
    Und du glaubst, das bedeutet, dass du für mich nichts empfinden kannst?, dachte Zane. Was ist mit dem Blick, den ich in deinen Augen gesehen habe? Was ist mit dem Verlangen darin? Nein, es ist nicht so einfach, wie du sagst, oder?
    Das ist es nie.
    Doch was hatte er anderes erwartet? Er wandte sich wieder ab. »Das ergibt einen Sinn. So ist es schon immer gewesen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte sie.
    Elant …
    »Töte ihn«, flüsterte Gott.
    Zane schloss die Augen. Sie würde sich nicht zum Narren halten lassen. Nicht Vin, die auf der Straße groß geworden und mit Dieben und Betrügern befreundet gewesen war. Nun kam der schwierige Teil. Sie würde Dinge begreifen müssen, die Zane Angst machten.
    Sie würde die Wahrheit begreifen müssen.

    »Zane?«, fragte Vin. Sie schien noch immer etwas erschüttert von seinem Angriff zu sein, aber sie war jemand, der sich schnell wieder in der Gewalt hatte.
    »Siehst du die Ähnlichkeit denn nicht?«, fragte Zane und drehte sich um. »Dieselbe Nase, dieselben Gesichtszüge. Ich trage mein Haar kürzer als er, aber es hat dieselben Locken. Ist das so schwer zu erkennen?«
    Ihr blieb der Atem in der Kehle stecken.
    »Welchem Nebelgeborenen würde Straff Wager sonst wohl vertrauen?«, fragte Zane sie. »Warum sonst darf ich so nahe an ihn heran, warum sonst weiht er mich

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