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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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noch jemand ist, der die Verantwortung übernimmt. Zumindest noch für ein paar Tage.«
    Sie gingen weiter. In der Ferne sah Elant einen Schatten über dem Land. Die dritte Armee war im Kielwasser der Flüchtlinge, die sie vor sich hertrieb, angekommen. Die Späher waren sich nicht sicher, warum die Koloss-Armee so lange gebraucht hatte,
Luthadel zu erreichen. Doch die traurige Geschichte der Dorfbewohner gab einige Hinweise auf den Grund.
    Die Kolosse hatten weder Cett noch Straff angegriffen. Sie warteten ab. Anscheinend hatte Jastes so viel Macht über sie, dass er sie im Zaum halten konnte. So nahmen sie nur an der Belagerung teil – eine weitere Bestie, die auf den richtigen Zeitpunkt wartete, Luthadel anfallen zu können.
    Wenn Ihr nicht Freiheit und Sicherheit haben könnt, was von beidem würdet Ihr wohl wählen …?
    »Du scheinst überrascht darüber zu sein, dass du tatsächlich Verantwortung übernehmen willst«, sagte Hamm.
    »Ich habe dieses Verlangen nie zuvor laut ausgesprochen«, meinte Elant. »Es klingt so anmaßend, wenn man sagt: Ich will König sein. Aber ich will es wirklich. Ich will nicht, dass ein anderer Mann meinen Platz einnimmt. Nicht Penrod, nicht Cett, einfach niemand. Diese Position gehört mir allein. Diese Stadt gehört mir.«
    »Ich weiß nicht, ob ›anmaßend‹ das richtige Wort ist, El«, sagte Hamm. »Warum willst du König sein?«
    »Damit ich dieses Volk beschützen kann«, antwortete Elant. »Damit ich für seine Sicherheit sorgen kann – und für seine Rechte. Aber ich will auch sicherstellen, dass sich die Adligen nicht am falschen Ende einer weiteren Rebellion wiederfinden.«
    »Das hat nichts mit Anmaßung zu tun.«
    »Doch, Hamm«, entgegnete Elant. »Aber es ist eine nachvollziehbare Anmaßung. Ich glaube nicht, dass ein Mann ohne sie eine führende Rolle spielen kann. Eigentlich ist es genau das, was mir während meiner Regierungszeit gefehlt hat. Anmaßung. «
    »Selbstvertrauen.«
    »Das ist ein hübscheres Wort für dasselbe Prinzip«, meinte Elant. »Ich kann für dieses Volk mehr tun als jeder andere. Ich muss nur einen Weg finden, wie ich das deutlich machen kann.«
    »Du wirst ihn finden.«

    »Du bist ein Optimist, Hamm«, sagte Elant.
    »Du ebenfalls«, bemerkte Hamm.
    Elant lächelte. »Das stimmt. Meine Stellung verändert mich allmählich.«
    »Wenn du dein Amt behalten willst, sollten wir uns vermutlich wieder ans Studieren machen. Es bleibt uns nur noch ein einziger Tag.«
    Elant schüttelte den Kopf. »Ich habe alles gelesen, was ich lesen konnte, Hamm. Ich werde das Gesetz nicht ausnutzen, also gibt es keinen Grund, nach Schlupflöchern zu suchen und andere Bücher zu lesen, um aus ihnen Anregungen zu ziehen, die sowieso nicht in die Tat umgesetzt werden können. Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Zeit für Spaziergänge …«
    Also gingen sie weiter auf dem Wehrgang spazieren. Dabei bemerkte Elant etwas in der Ferne. Eine Gruppe feindlicher Soldaten tat etwas, das er nicht deutlich erkennen konnte. Er winkte einen seiner Soldaten herbei.
    »Was ist da los?«, fragte er.
    Der Soldat schirmte die Augen vor der Sonne ab. »Das sieht wie ein weiteres Scharmützel zwischen Cetts und Straffs Männern aus, Euer Majestät.«
    Elant hob eine Braue. »Geschieht das oft?«
    Der Soldat zuckte die Schultern. »In letzter Zeit immer öfter. Für gewöhnlich geraten die Spähtrupps aneinander. Wenn sie sich wieder zurückziehen, hinterlassen sie immer ein paar Leichen. Nichts Wichtiges, Euer Majestät.«
    Elant nickte und entließ den Mann. Wichtig genug, dachte er. Diese Armeen sind genauso angespannt wie wir selbst. Den Soldaten gefällt es sicherlich nicht, die Belagerung so lange aufrechterhalten zu müssen, vor allem nicht in diesem Winterwetter.
    Sie lagen nahe nebeneinander. Das Eintreffen der Kolosse würde das Chaos nur noch vergrößern. Wenn er es richtig anstellte, würden Straff und Cett in eine offene Schlacht getrieben werden. Ich brauche nur noch etwas Zeit!, dachte er, während er weiterging und Hamm an seiner Seite folgte.

    Doch zuerst musste er seinen Thron zurückbekommen. Ohne die Autorität des Titels war er gar nichts – und konnte auch nichts unternehmen.
    Dieses Problem nagte an ihm. Doch bald wurde er abgelenkt – diesmal von einem Geschehen innerhalb der Stadtmauern. Hamm hatte Recht – die Soldaten standen strammer, wenn Elant sich ihren Posten näherte. Sie salutierten vor ihm, und er nickte ihnen zu und ging mit der Hand am

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