Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Zeit vor Kelsier?«
    Vin nickte. Sie wandte den Blick von dem Loch ab und schlang die Arme um die Knie. »Er hat Menschen geschlagen, und er hat diejenigen getötet, die mit ihm nicht einer Meinung waren. Sogar im Vergleich zu den anderen Straßenschlägern war er brutal.«
    Elant runzelte die Stirn.
    »Aber«, fuhr Vin leise fort, »ich bezweifle, dass er in seinem ganzen Leben so viele Menschen getötet hat wie ich in der vergangenen Nacht.«
    Elant schloss die Augen. Dann öffnete er sie wieder, rückte
ein wenig näher und legte die Hand auf Vins Schulter. »Es waren feindliche Soldaten, Vin.«
    »Ich war wie ein Kind in einem Raum voller Käfer«, flüsterte Vin. Schließlich erkannte er, was sie zwischen ihren Fingern hielt. Es war ihr Ohrring, das einfache Schmuckstück aus Bronze, das sie immer trug. Sie schaute darauf hinunter und drehte ihn hin und her.
    »Habe ich dir je gesagt, woher ich ihn habe?«, fragte sie. Er schüttelte den Kopf. »Meine Mutter hat ihn mir gegeben«, erklärte sie. »Ich kann mich nicht mehr daran erinnern; Reen hat es mir gesagt. Meine Mutter … manchmal hat sie Stimmen gehört. Sie hat meine kleine Schwester umgebracht, hat sie regelrecht abgeschlachtet. Und am selben Tag hat sie mir das hier gegeben – einen ihrer eigenen Ohrringe. Als ob … als ob sie mich meiner Schwester vorziehen würde. Strafe für die eine und ein verrücktes Geschenk für die andere.«
    Vin schüttelte den Kopf. »Mein ganzes Leben wird vom Tod bestimmt, Elant. Vom Tod meiner Schwester, von Reens Tod. Von den toten Mitgliedern der Bande, von Kelsier, der unter dem Obersten Herrscher gefallen ist, und dann vom Obersten Herrscher selbst, dem ich meinen Speer in die Brust gerammt habe. Ich versuche zu beschützen und sage mir, dass ich aus alldem herauskomme. Und dann … dann tue ich so etwas wie letzte Nacht.« Elant wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er zog sie an sich heran. Sie war ganz steif. »Du hattest einen guten Grund dafür«, sagte er.
    »Nein, den hatte ich nicht«, entgegnete Vin. »Ich wollte sie einfach nur verletzen. Ich wollte ihnen so große Angst machen, dass sie dich in Ruhe lassen. Das klingt kindisch, aber genau das habe ich gewollt.«
    »Das ist nicht kindisch, Vin«, sagte Elant. »Es war eine gute Strategie. Du hast unseren Feinden unsere Stärke demonstriert. Du hast einen unserer Hauptgegner in die Flucht geschlagen, und jetzt wird mein Vater noch größere Angst vor dem Angriff auf Luthadel haben. Du hast uns Zeit verschafft!«

    »Erkauft mit dem Leben von Hunderten Menschen.«
    »Mit dem Leben von feindlichen Soldaten, die in unsere Stadt einmarschiert sind«, berichtigte Elant. »Soldaten, die einen Tyrannen beschützen, der sein Volk unterdrückt.«
    »Das sind dieselben Gründe, auf die sich auch Kelsier immer gestützt hat, wenn er Adlige und deren Wächter getötet hat«, sagte Vin leise. »Er sagte, sie hielten das Letzte Reich aufrecht, also hätten sie es verdient zu sterben. Damit hat er mir Angst gemacht.«
    Elant wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
    »Er hat sich wie ein Gott aufgeführt«, flüsterte Vin. »Er hat Leben genommen und Leben geschenkt, wie es ihm passte. Ich will nicht so sein wie er, Elant. Aber alles scheint mich in dieselbe Richtung zu drängen.«
    »Ich…« Du bist nicht wie er, wollte er sagen. Das stimmte zwar, aber die Worte kamen nicht heraus. Er empfand sie als hohl.
    Stattdessen zog er Vin noch näher an sich heran, bis ihre Schulter an seiner Brust und ihr Kopf unter seinem Kinn ruhte. »Ich wünschte, ich könnte jetzt das Richtige sagen, Vin«, flüsterte er ihr zu. »Wenn ich dich so sehe, weckt das meine Beschützerinstinkte. Ich will alles wiedergutmachen, aber ich weiß nicht wie. Sag mir, was ich tun soll. Sag mir nur, wie ich helfen kann!«
    Zuerst leistete sie seiner Umarmung ein wenig Widerstand, doch dann seufzte sie leise, schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. »Diesmal kannst du nicht helfen«, sagte sie sanft. »Ich muss es allein tun. Es gibt … gewisse Entscheidungen, die ich treffen muss.«
    Er nickte. »Du wirst es richtig machen, Vin.«
    »Du weißt doch nicht einmal, welche Entscheidungen das sind.«
    »Das ist gleichgültig«, sagte er. »Ich weiß, dass ich nicht helfen kann – ich konnte mich ja nicht einmal auf meinem eigenen Thron halten. Du bist zehnmal fähiger als ich.«
    Sie drückte seinen Arm. »Sag so etwas nicht. Bitte.«

    Er war erstaunt über die Anspannung in ihrer Stimme, aber

Weitere Kostenlose Bücher