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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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existieren?«
    »Ich … ich glaube, sie haben es verdient, dass man sich an sie erinnert.«

    »Und ihre Prophezeiungen?«, fragte Tindwyl. »Ich sehe den wissenschaftlichen Wert in dem, was wir tun. Wir bringen die Fakten aus der Vergangenheit ans Licht, die uns bei unseren gegenwärtigen Schwierigkeiten helfen können. Doch all diese Wahrsagerei ist in ihrem tiefsten Inneren nichts als Narrheit. «
    »Das würde ich so nicht sagen«, wandte Sazed ein. »Religionen sind Versprechen – sie sind das Versprechen, dass jemand über uns wacht und uns leitet. Daher sind Prophezeiungen nur natürliche Erweiterungen der menschlichen Hoffnungen und Wünsche und keineswegs Dummheit.«
    »Also ist dein Interesse rein wissenschaftlich?«, fragte Tindwyl.
    »So würde ich das nicht sagen.«
    Tindwyl betrachtete ihn eingehend und sah ihm tief in die Augen. Dann runzelte sie die Stirn. »Du glaubst es, nicht wahr?«, fragte sie. »Du glaubst, dass dieses Mädchen der Held aller Zeiten ist – die Heldin aller Zeiten.«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden«, meinte Sazed.
    »Wie kannst du nur so etwas in Erwägung ziehen, Sazed?«, fragte Tindwyl. »Verstehst du denn nicht? Hoffnung ist eine gute Sache – eine wunderbare Sache –, aber man muss auf etwas Angemessenes hoffen können. Wenn du die Träume der Vergangenheit fortschreibst, dann erstickst du deine eigenen Träume von der Zukunft.«
    »Und was ist, wenn die Träume der Vergangenheit es wert sind, dass man sich an sie erinnert?«
    Tindwyl schüttelte den Kopf. »Wie wahrscheinlich ist es, dass wir nach dem Studium dieses durchgepausten Textes zu dem Ergebnis kommen, dass wir uns im selben Haushalt wie der Held – oder die Heldin – aller Zeiten befinden?«
    »Es geht beim Wahrsagen nicht um Wahrscheinlichkeit.«
    Tindwyl schloss die Augen. »Sazed … ich glaube, Religion ist eine gute Sache, und auch der Glaube ist eine gute Sache, aber es ist reine Dummheit, in einigen undeutlichen Sätzen nach Orientierungshilfen
zu suchen. Sieh dir doch nur einmal an, was beim letzten Mal passiert ist, als jemand geglaubt hat, er hätte diesen Helden gefunden. Das Ergebnis waren der Oberste Herrscher und das Letzte Reich.«
    »Trotzdem will ich hoffen. Wenn du nicht an die Prophezeiungen glaubst, warum arbeitest du dann so hart daran, Informationen über den Dunkelgrund und den Helden zu sammeln? «
    »Das ist ganz einfach«, sagte Tindwyl. »Wir stehen offenbar einer Gefahr gegenüber, die es schon einmal gegeben hat. Sie ist eine wiederkehrende Schwierigkeit wie eine Seuche, die sich zunächst erschöpft und dann Jahrhunderte später wieder ausbricht. Die Völker des Altertums wussten um diese Gefahr und besaßen Informationen darüber. Diese Informationen sind natürlich im Laufe der Zeit verfälscht und zu Legenden, Prophezeiungen und sogar Religionen geworden. Also existieren Hinweise auf unsere Lage, die in den Informationen über die Vergangenheit versteckt sind. Das wiederum hat nichts mit Wahrsagerei, sondern mit wissenschaftlicher Arbeit zu tun.«
    Sazed legte seine Hand wieder auf die ihre. »Ich glaube, in diesem Punkt werden wir nie übereinstimmen. Komm, wir wenden uns wieder unseren Studien zu. Wir müssen die Zeit, die uns verbleibt, sinnvoll nutzen.«
    »Allerdings«, sagte Tindwyl seufzend und schob sich eine Strähne zurück in ihren Haarknoten. »Anscheinend hat deine Heldin Cett in der letzten Nacht so eingeschüchtert, dass er weggelaufen ist. Das Mädchen, das uns das Frühstück gebracht hat, sagte so etwas.«
    »Ich habe es auch schon gehört«, meinte Sazed.
    »Dann wenden sich die Dinge für Luthadel zum Besseren.«
    »Ja«, sagte Sazed. »Vielleicht.«
    Sie runzelte die Stirn. »Du scheinst nicht ganz davon überzeugt zu sein.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er und senkte den Blick. »Ich habe nicht den Eindruck, dass Cetts Abzug eine gute Sache ist, Tindwyl.
Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Wir sollten diese Studien endlich abschließen.«
    Tindwyl neigte den Kopf. »Wann?«
    »Heute Nacht«, sagte Sazed und warf einen Blick auf den Stapel ungebundener Blätter, die auf dem Tisch lagen. Dieser Stapel enthielt alle Notizen, Ideen und Querverweise, die sie während ihrer hektischen Nachforschungen niedergeschrieben hatten. In gewisser Weise war es ein Buch – ein Werk, das vom größten Helden aller Zeiten und dem Dunkelgrund berichtete. Es war ein gutes Dokument – ein unglaublich gutes angesichts der knappen Zeit, die sie zur

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