Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2
schließlich nickte er. »In Ordnung. Ich vertraue dir auf alle Fälle, Vin. Triff deine Entscheidungen – und ich werde dich unterstützen. «
Sie nickte und entspannte sich ein wenig in seiner Umarmung. »Ich glaube …«, begann sie. »Ich glaube, ich muss Luthadel verlassen.«
»Verlassen? Und wohin willst du gehen?«
»Nach Norden«, sagte sie. »Nach Terris.«
Elant lehnte sich gegen die hölzerne Wand. Verlassen?, dachte er mit gemischten Gefühlen. Ist das die Strafe dafür, dass ich in letzter Zeit so oft abgelenkt war?
Habe ich sie verloren?
Doch er hatte ihr vorhin noch gesagt, dass er ihre Entscheidungen mittragen würde. »Wenn du das Gefühl hast, dass du gehen musst, Vin«, hörte er sich selbst sagen, »dann solltest du es tun.«
»Würdest du mit mir gehen?«
»Jetzt sofort?«
Vin nickte; ihr Kopf rieb über seine Brust.
»Nein«, sagte er schließlich. »Ich kann Luthadel nicht verlassen, wenigstens nicht, solange diese beiden anderen Armeen noch da draußen lagern.«
»Aber die Stadt hat dich verstoßen.«
»Ich weiß«, sagte er seufzend. »Aber … ich kann sie jetzt nicht alleinlassen. Sie haben mich abgesetzt, aber ich werde sie nicht im Stich lassen.«
Vin nickte abermals, und irgendetwas verriet ihm, dass das genau die Antwort war, die sie erwartet hatte.
Elant lächelte. »Wir sind schon ein seltsamer Haufen, nicht wahr?«
»Hoffnungslos«, sagte sie sanft und seufzte, als sie sich schließlich von ihm löste. Sie schien so müde zu sein. Vor der Kammer hörte Elant Schritte. Einen Augenblick später erschien OreSeur in der Öffnung und steckte den Kopf in das verborgene Gelass.
»Eure Wachen werden unruhig, Majestät«, sagte er zu Elant. »Sie werden bald nach Euch suchen.«
Elant nickte und rutschte hinüber zum Ausgang. Als er im Korridor stand, streckte er Vin die Hand entgegen. Sie ergriff sie, kroch heraus und klopfte ihre Kleidung ab – das für sie typische Hemd und die Hose.
Wird sie je wieder ein Kleid tragen?, fragte er sich.
»Elant«, sagte sie und fischte etwas aus einer ihrer Taschen. »Hier. Das kannst du ausgeben, wenn du willst.«
Sie ließ eine kleine Kugel in seine Hand fallen.
»Atium?«, fragte er ungläubig. »Woher hast du es?«
»Von einem Freund«, antwortete sie nur.
»Und du hast es letzte Nacht nicht verbrannt?«, wollte er wissen. »Als du gegen all diese Soldaten gekämpft hast?«
»Nein«, sagte Vin. »Ich hatte es geschluckt, aber nicht benötigt, also habe ich es wieder hervorgewürgt.«
Oberster Herrscher!, dachte Elant. Ich habe nicht einmal in Betracht gezogen, dass sie kein Atium hatte. Zu was wäre sie in der Lage gewesen, wenn sie das hier verbrannt hätte? Er schaute auf zu ihr. »Einige Berichte sagen, dass es noch einen Nebelgeborenen in der Stadt gibt.«
»Das stimmt. Zane.«
Elant legte ihr die Kugel wieder in die Hand. »Dann behalt es. Du könntest es im Kampf gegen ihn brauchen.«
»Das bezweifle ich«, meinte Vin ruhig.
»Behalte es trotzdem«, sagte Elant. »Es ist ein kleines Vermögen wert – aber um etwas zu bewirken, benötigen wir ein sehr großes Vermögen. Außerdem – wer sollte es kaufen? Wenn ich es einsetzen würde, um Straff oder Cett zu bestechen, dann wären sie nur noch überzeugter davon, dass ich Atium in der Hinterhand gegen sie habe.«
Vin nickte und warf einen raschen Blick hinüber zu OreSeur. »Nimm es«, sagte sie und übergab ihm die kleine Kugel. »Sie ist so groß, dass ein anderer Allomant sie aus mir herausreißen könnte, wenn er es wollte.«
»Ich werde es mit meinem Leben beschützen, Herrin«, sagte OreSeur. Er öffnete seine Schulter und machte Platz für das Metallstück.
Vin drehte sich zu Elant um, und gemeinsam gingen sie die Treppe hinunter und begaben sich zu den Wachen im Erdgeschoss.
Ich weiß, was ich in meinem Gedächtnis gespeichert habe. Ich weiß, was jetzt von den anderen Weltenbringern wiederholt wird.
Kapitel 45
D er Held aller Zeiten wird nicht aus Terris kommen«, sagte Tindwyl und schrieb eine Anmerkung an das Ende ihrer Liste.
»Das wissen wir schon«, entgegnete Sazed. »Aus dem Tagebuch. «
»Ja«, bestätigte Tindwyl, »aber Alendis Bericht ist nur ein Zitat – eine Erwähnung aus dritter Hand über die Auswirkungen einer Prophezeiung. Ich habe jetzt jemanden gefunden, der die Prophezeiung selbst zitiert.«
»Wirklich?«, fragte Sazed aufgeregt. »Wo?«
»In der Lebensbeschreibung von Helenntion«, sagte Tindwyl. »Er war einer der letzten
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