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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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seiner Hand. Er biss die Zähne zusammen, und sein Blick war düster.
    Er weiß vor mir, was ich tun werde.
    Vin hob ihren Dolch. Blut tropfte an ihrem Gesicht und ihrer Seite herunter, und donnernde Schläge hallten in ihrem Kopf wider. Der Nebel reichte ihr inzwischen fast bis zum Kinn.
    Ihr Verstand klarte auf. Sie plante keinen Angriff. Sie reagierte nicht, als Zane mit erhobenem Dolch auf sie zurannte. Sie lockerte ihre Muskeln, schloss die Augen und lauschte auf seine Schritte. Sie spürte, wie der Nebel um sie herum stieg und durch Zane verwirbelt wurde.
    Dann riss sie die Augen auf. Er hielt den Dolch hoch; die Klinge glitzerte, als sie geschwungen wurde. Vin bereitete sich darauf vor, ihn anzugreifen, aber sie dachte nicht an den auf sie zuschießenden Dolch; sie ließ ihren Körper einfach nur reagieren.
    Und sie beobachtete Zane sehr, sehr genau.
    Er zuckte ganz leicht nach links, und seine offene Hand fuhr nach oben, als wollte er etwas packen.

    Da!, dachte Vin, warf sich sofort zur Seite und zwang ihren instinktiven Angriff aus seiner natürlichen Bahn. Sie drehte den Arm – und Dolch – mitten im Schwung. Eigentlich hatte sie von links angreifen wollen, so wie Zanes Atium es ihm vorhergesagt hatte.
    Doch durch seine Reaktion hatte Zane ihr gezeigt, was sie tun würde. Er hatte ihr einen kurzen Blick in die Zukunft geschenkt. Und wenn sie diese sehen konnte, dann konnte Vin sie auch verändern.
    Sie prallten gegeneinander. Zanes Waffe traf sie an der Schulter. Aber Vins Messer erwischte ihn am Hals. Seine linke Hand schloss sich um leere Luft und versuchte einen Schatten zu ergreifen, der eigentlich ihr Arm hätte sein sollen.
    Zane wollte aufkeuchen, aber das Messer hatte ihm die Luftröhre durchbohrt. Luft drang durch das Blut um die Klinge, und Zane taumelte zurück. Seine Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen. Er begegnete Vins Blick, brach zusammen, und sein Körper prallte im Nebel auf den hölzernen Boden.

    Zane schaute hoch in den Nebel, hoch zu ihr. Ich sterbe, dachte er.
    Ihr Atiumschatten hatte sich im letzten Moment geteilt. Er hatte auf den falschen reagiert. Sie hatte ihn ausgetrickst und irgendwie besiegt. Und jetzt starb er.
    Endlich.
    »Weißt du, warum ich geglaubt habe, du würdest mich retten? «, versuchte er ihr zuzuflüstern, auch wenn er wusste, dass seine Lippen die Worte nicht richtig formten. »Die Stimme. Du warst die erste Person, bei der sie mir nicht gesagt hat, ich soll dich töten. Die einzige Person.«
    »Natürlich habe ich dir nicht gesagt, du sollst sie töten«, sagte Gott.
    Zane spürte, wie das Leben aus ihm sickerte.

    »Weißt du, was wirklich lustig ist, Zane?«, fragte Gott. »Was das Lustigste von allem ist? Du bist nicht verrückt.
    Du bist es nie gewesen.«

    Vin sah ruhig zu, wie Zane Blut spuckte. Vorsichtig beobachtete sie ihn. Ein Messer im Hals konnte ausreichen, um sogar einen Nebelgeborenen zu töten, aber manchmal vermochte Weißblech ungeahnte Dinge zu bewirken.
    Zane starb. Sie überprüfte seinen Puls und zog ihren Dolch heraus. Danach stand sie eine Weile da und fühlte sich … betäubt an Körper und Geist. Sie hob die Hand an ihre verwundete Schulter – und dabei berührte sie ihre verletzte Brust. Sie blutete zu stark, und ihre Gedanken wurden wieder verschwommen.
    Ich habe ihn getötet.
    Vin fachte ihr Weißblech an und zwang sich, in Bewegung zu bleiben. Sie stolperte über TenSoon und kniete neben ihm nieder.
    »Herrin«, sagte er. »Es tut mir leid …«
    »Ich weiß«, erwiderte sie und betrachtete die schreckliche Wunde, die sie ihm beigebracht hatte. Er konnte seine Beine nicht mehr beherrschen, und sein Körper lag unnatürlich verdreht da. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Helfen?«, fragte TenSoon. »Herrin, ich hätte Euch beinahe umgebracht!«
    »Ich weiß«, sagte sie noch einmal. »Wie kann ich dafür sorgen, dass die Schmerzen verschwinden? Brauchst du einen neuen Körper?«
    TenSoon schwieg eine Weile. Dann sagte er nur: »Ja.«
    »Nimm Zanes«, schlug Vin vor. »Zumindest fürs Erste.«
    »Ist er tot?«, fragte TenSoon überrascht.
    Er konnte es nicht sehen, erkannte sie. Sein Genick ist gebrochen.
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Wie ist das passiert, Herrin?«, fragte TenSoon. »Ist ihm das Atium ausgegangen?«

    »Nein«, sagte Vin.
    »Wie dann?«
    »Das Atium hat eine Schwachstelle«, sagte sie. »Es lässt dich in die Zukunft blicken.«
    »Das … klingt nicht gerade nach einer Schwachstelle, Herrin. «
    Vin seufzte

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