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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gleichzeitig. Sie spürte,
wie TenSoon an der Mauer stand, und sie spürte ihren eigenen Körper in Zanes Griff. TenSoon gehörte jetzt ganz und vollkommen ihr. Sie wusste nicht, wie es ihr gelang, aber sie befahl ihm, auf sie zuzugehen. Sie kontrollierte seinen Körper.
    Der massige Leib des Wolfshundes prallte mit voller Wucht gegen Zane und warf ihn von Vin herunter. Der Dolch klapperte zu Boden. Vin kämpfte sich auf die Knie, hielt sich die Brust und spürte dort das warme Blut. Zane rollte herum; er war offensichtlich entsetzt, aber sofort stand er auf den Beinen und trat nach TenSoon.
    Knochen brachen. Der Wolfshund taumelte über den Boden – und auf Vin zu. Sie hob den Dolch vom Boden auf, als TenSoon gegen ihre Füße kullerte, und stach ihm in die Schulter, schnitt sie auf und tastete mit den Fingern nach den Muskeln und Sehnen. Als sie die blutige Hand wieder hervorzog, umfasste sie eine einzelne Atiumperle. Vin schluckte sie und drehte sich rasch zu Zane um.
    »Jetzt wollen wir einmal sehen, wie du dich schlägst«, zischte sie und verbrannte das Atium. Dutzende Atiumschatten brachen aus Zane hervor und zeigten alle möglichen Handlungen, die er begehen konnte – sie alle waren unklar. Vin selbst wirkte nun genauso verwirrend auf Zane. Sie waren gleich stark.
    Zane drehte sich um, sah ihr in die Augen, und seine Atiumschatten verschwanden.
    Unmöglich!, dachte sie. TenSoon ächzte zu ihren Füßen, und sie erkannte, dass sie ihren Atiumvorrat bereits aufgebraucht hatte. Er war verbrannt. Aber die Perle war doch so groß gewesen …
    »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dir die Waffe in die Hand geben, mit der du mich erfolgreich bekämpfen kannst?«, fragte Zane gelassen. »Glaubst du wirklich, ich würde mein Atium weggeben?«
    »Aber …«
    »Es war nichts anderes als ein Bleiklümpchen«, sagte Zane und schritt auf sie zu. »Überzogen mit einer dünnen Atiumschicht.
Ach, Vin, du musst wirklich genau darauf achten, wem du vertraust.«
    Vin taumelte rückwärts und spürte, wie ihre Zuversicht schwand. Bring ihn zum Reden!, dachte sie. Halte ihn auf, bis sein Atium verbrannt ist.
    »Mein Bruder hat immer gesagt, dass ich niemandem vertrauen soll«, murmelte sie. »Er hat gesagt, dass jeder mich verraten wird.«
    »Er war ein weiser Mann«, sagte Zane ruhig. Bis zum Brustkorb stand er im Nebel.
    »Er war ein Narr, der an Verfolgungswahn gelitten hat«, erwiderte Vin. »Er hat mir das Leben gerettet, aber mich gebrochen zurückgelassen.«
    »Dann hat er dir einen Gefallen getan.«
    Vin warf einen raschen Blick auf TenSoons zerfleischte, blutende Gestalt. Er litt Schmerzen; sie erkannte es an seinem Blick. Aus der Ferne hörte sie … Pochen. Sie hatte ihre Bronze wieder angefacht. Langsam hob sie den Blick. Zane schritt auf sie zu. Siegessicher.
    »Du hast mit mir gespielt«, sagte sie. »Du hast einen Keil zwischen mich und Elant getrieben. Du hast mir eingeredet, dass er Angst vor mir hat und mich benutzt.«
    »Beides entspricht der Wahrheit«, sagte Zane.
    »Ja«, meinte Vin. »Aber es ist gleichgültig. Es ist nicht so, wie du es mir geschildert hast. Elant benutzt mich, Kelsier hat mich benutzt. Wir alle benutzen einander – um Liebe, Unterstützung oder Vertrauen zu bekommen.«
    »Vertrauen tötet«, sagte er.
    »Dann ist es besser, tot zu sein.«
    »Ich habe dir vertraut«, sagte er und blieb vor ihr stehen. »Und du hast mich hintergangen.«
    »Nein«, sagte Vin und hob ihren Dolch. »Ich werde dich retten. So wie du es gewollt hast.« Sie schoss vor und stieß zu, aber ihre Hoffnung, sein Atium sei inzwischen verbrannt, erfüllte sich nicht. Gleichgültig wich er ihr aus, ließ ihren Dolch
bis auf wenige Zoll an sich herankommen, war aber nie wirklich in Gefahr.
    Vin wirbelte herum und griff wieder an, doch ihre Klinge schnitt nur durch die Luft am oberen Rand des weiter aufsteigenden Nebels.
    Zane duckte sich, noch bevor Vin wusste, was sie tat. Ihr Dolch stach auf die Stelle ein, an der er noch vor einem Augenblick gestanden hatte.
    Er ist zu schnell, dachte sie. Ihre Seite brannte, und in ihrem Kopf pochte es. Oder war das die Quelle der Erhebung …?
    Zane blieb knapp vor ihr stehen.
    Ich kann ihn nicht treffen, dachte sie verzweifelt. Nicht, solange er vor mir weiß, was ich tun werde.
    Vin hielt inne.
    Was ich tun werde …
    Zane sprang in die Mitte des Zimmers, trat ihren gefallenen Dolch in die Luft und fing ihn auf. Er wandte sich ihr wieder zu. Der Nebel umfloss die Waffe in

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