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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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    Die Tür zu seinem Zimmer wurde aufgeworfen. Elant wirbelte herum und sah, wie eine aufgeregte Vin in den Raum und in seine Arme rannte. Sie weinte.
    Und sie war blutverschmiert.
    »Vin!«, rief er. »Was ist passiert?«
    »Ich habe ihn getötet«, sagte sie und barg den Kopf an Elants Brust.
    »Wen?«
    »Deinen Bruder«, sagte sie. »Zane. Straffs Nebelgeborenen. Ich habe ihn umgebracht.«

    »Warte. Wie bitte? Meinen Bruder?«
    Vin nickte. »Es tut mir leid.«
    »Vergiss es, Vin«, sagte Elant. Er machte sich sanft von ihr frei und setzte sie in seinen Sessel. Sie hatte eine Schnittwunde an der Wange, und ihr Hemd war klebrig von Blut. »Oberster Herrscher! Ich hole sofort Sazed!«
    »Lass mich nicht allein«, sagte sie und ergriff seinen Arm.
    Elant hielt inne. Irgendetwas war anders geworden. Sie schien ihn wieder zu brauchen. »Dann komm mit. Wir beide gehen zu ihm.«
    Vin nickte und stand auf. Sie schwankte ein wenig, und Elant verspürte einen Stich der Angst, doch ihr entschlossener Blick hielt ihn davon ab, eine Bemerkung zu machen. Er legte den Arm um sie und stützte sie, während sie sich zu Sazeds Gemächern begaben. Elant blieb stehen und wollte klopfen, aber Vin stieß einfach die Tür auf und betrat das dunkle Zimmer. Sie taumelte und setzte sich sofort auf den Fußboden.
    »Ich … bleibe einfach hier sitzen«, sagte sie.
    Elant blieb nervös neben ihr stehen. Er hob seine Lampe und rief in Richtung des Schlafzimmers: »Sazed!«
    Einen Augenblick später erschien der Terriser. Er wirkte erschöpft und trug ein weißes Schlafgewand. Als er Vin bemerkte, blinzelte er einige Male und verschwand wieder in seiner Schlafkammer. Einen Moment später kam er mit einem Metallgeist-Armreif um den Oberarm und einer Tasche voller medizinischer Gerätschaften wieder hervor.
    »Was würde wohl Meister Kelsier von Euch halten, Herrin Vin, wenn er Euch in diesem Zustand sähe?«, fragte Sazed, während er die Tasche abstellte. »Ich glaube, auf diese Weise ruiniert Ihr mehr Kleidung als …«
    »Jetzt ist nicht die Zeit für leichtfertige Reden, Sazed«, unterbrach ihn Elant.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Euer Majestät«, sagte Sazed, während er vorsichtig die Kleidung von Vins Schulter schnitt. »Aber wenn sie noch bei Bewusstsein ist, dann schwebt sie nicht
in ernster Gefahr.« Er schaute sich die Wunde näher an und zog dabei frische Tücher aus seiner Tasche.
    »Seht Ihr?«, fragte Sazed. »Diese Wunde ist tief, aber die Klinge ist vom Knochen abgelenkt worden und hat keine wichtigen Blutgefäße zerstört. Haltet bitte das hier.« Er legte ein Tuch auf die Wunde, und Elant drückte mit der Hand dagegen. Vin saß mit geschlossenen Augen da und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand. Langsam tropfte ihr das Blut vom Kinn. Sie schien eher erschöpft zu sein als Schmerzen zu leiden.
    Sazed nahm sein Messer, schnitt den vorderen Teil von Vins Hemd auf und legte ihre verwundete Brust frei.
    Elant zögerte. »Vielleicht sollte ich …«
    »Bleib hier«, sagte Vin. Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Sie hob den Kopf und öffnete die Augen, als Sazed sanft die Wunde betastete und dann ein Betäubungsmittel sowie Nadel und Faden hervorholte.
    »Elant, ich muss dir etwas sagen«, meinte sie.
    Er sah sie an. »Was denn?«
    »Ich habe etwas über Kelsier gelernt«, sagte sie. »Immer wenn es um ihn geht, richte ich meine Gedanken auf die falschen Dinge. Es ist schwer, die Stunden zu vergessen, die er mit meiner Ausbildung zur Allomantin zugebracht hat. Aber es war nicht sein Kampfgeschick, das ihn groß gemacht hat. Es war auch nicht seine Grobheit und Brutalität – und nicht seine Stärke oder sein Instinkt.«
    Elant runzelte die Stirn.
    »Weißt du, was es war?«, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf und drückte immer noch das Tuch gegen ihre Schulter.
    »Es war seine Fähigkeit zu vertrauen«, sagte sie. »Es war die Art, wie er aus guten Menschen bessere Menschen gemacht und sie inspiriert hat. Seine Mannschaft arbeitete so gut, weil sie Zutrauen zu ihm hatte – weil sie ihn geachtet hat. Und daher haben sie auch einander geachtet. Männer wie Weher und Keuler sind zu Helden geworden, weil Kelsier an sie geglaubt hat.«

    Sie schaute auf zu ihm und blinzelte müde. »Und du bist darin viel besser, als Kelsier es je war, Elant. Er musste daran arbeiten. Du tust es instinktiv und behandelst sogar Drückeberger wie Philen, als ob sie gute und ehrenwerte Männer wären. Das ist nicht Naivität, wie manche

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