Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Sie erkennen den abstrakten Wert von Münzen, auch wenn sie kein Wirtschaftssystem besitzen. Sie haben erkannt, dass sie Werkzeuge zur Überwindung unserer Tore brauchen, auch wenn sie keine Ahnung haben, wie sie diese Werkzeuge herstellen sollen.
    Die erste Welle der Kolosse erreichte die Stadtmauer. Die Männer warfen nun Steine und andere Gegenstände hinunter. Auch Sazeds Abteilung hatte Haufen von Verteidigungsmaterialien aufgeschichtet; einer befand sich neben ihm beim Torbogen. Doch wenn schon die Pfeile fast nichts bewirkten, was sollten dann ein paar Steine ausrichten? Die Kolosse drängten sich an der Mauer zusammen wie das Wasser eines aufgestauten Flusses. In der Ferne ertönte ein Hämmern, als die Wesen gegen die Tore schlugen.
    »Bataillon sechzehn! «, rief ein Bote von unten, der gerade auf Sazeds Tor zugeritten war. »Graf Culee!«

    »Hier!«, antwortete ein Mann auf der Mauer neben Sazeds Turm.
    »Das Weißblechtor braucht sofort Verstärkung! Graf Penrod befiehlt Euch, sechs Kompanien zu nehmen und mir zu folgen! «
    Graf Culee brüllte Befehle. Sechs Kompanien …, dachte Sazed. Sechshundert von unseren Tausend. Keulers Worte von vorhin kamen ihm wieder in den Sinn. Zwanzigtausend Mann schienen viel zu sein, bis man erkannte, wie groß das Gebiet war, das sie verteidigen sollten.
    Die sechs Kompanien marschierten davon, und der Platz vor Sazeds Tor war nun beunruhigend leer. Die vierhundert verbliebenen Soldaten – dreihundert auf dem Platz, hundert auf der Mauer – regten sich leise.
    Sazed schloss die Augen und berührte seinen Zinngeist, damit er besser hören konnte. Er vernahm … wie Holz gegen Holz schlug. Schreie. Menschliche Schreie. Rasch ließ er den Zinngeist wieder los und schärfte seinen Blick. Er lehnte sich vor und schaute auf den Abschnitt der Mauer, an dem die Schlacht tobte. Die Kolosse warfen die heruntergeschleuderten Felsstücke wieder nach oben – und sie waren viel treffsicherer als die Verteidiger. Sazed zuckte zusammen, als er sah, wie einem jungen Soldaten neben ihm das Gesicht zerschmettert wurde und sein Körper durch die Macht des Aufpralls rückwärts von der Mauer stürzte. Sazed ließ seinen Zinngeist los und atmete schnell.
    »Seid stark, Männer!«, rief einer der Soldaten auf der Mauer. Er war kaum erwachsen – ein Adliger, nicht älter als sechzehn. Viele Soldaten in der Armee waren genauso jung wie er.
    »Seid stark …«, wiederholte der junge Hauptmann. Seine Stimme klang unsicher, und sie verstummte, als er in der Ferne etwas bemerkte. Sazed drehte sich um und folgte dem Blick des Mannes.
    Die Kolosse waren es leidgeworden, herumzustehen und sich vor einem einzigen Tor zu drängen. Nun schwärmten sie um
die Stadt aus. Große Gruppen spalteten sich ab, durchwateten den Kanarel und hielten auf die anderen Tore zu.
    Auf Tore wie das von Sazed.

    Vin landete in der Mitte des Lagers. Sie warf eine Handvoll Weißblechstaub ins Feuer, drückte mit ihrer allomantischen Kraft dagegen und schleuderte Kohlen, Ruß und Rauch gegen zwei völlig überraschte Wachen, die gerade mit der Zubereitung des Frühstücks beschäftigt gewesen waren. Sie streckte ihre innere Kraft aus und zog an den Stäben der drei kleinen Zelte.
    Alle drei fielen zusammen. Eines war unbesetzt, doch aus den beiden anderen drangen Schreie. Die Leinwand zeichnete kämpfende, verwirrte Gestalten nach – einen in dem größeren Zelt und zwei in dem kleineren.
    Die Wachen wichen zurück und hoben je einen Arm, um ihre Augen vor Ruß und Funken zu schützen; mit dem anderen griffen sie nach ihren Waffen. Vin hob die Faust gegen sie, und als sie wieder etwas sehen konnten, warf Vin eine einzelne Münze auf den Boden.
    Die Wächter erstarrten und nahmen die Hände von ihren Schwertern. Vin beobachtete die Zelte. Der Anführer befand sich sicherlich in dem größeren – er war derjenige, den sie sich vornehmen musste. Möglicherweise war er einer von Straffs Hauptmännern, auch wenn die Wachen nicht die heraldischen Zeichen der Wagers trugen. Vielleicht …
    Jastes Lekal steckte den Kopf aus dem Zelt hervor und fluchte, während er sich von der Leinwand befreite. In den zwei Jahren, seit Vin ihm zum letzten Mal begegnet war, hatte er sich stark verändert. Doch schon damals hatte es Anzeichen gegeben, wie er sich entwickeln würde. Seine schlanke Gestalt war dürr geworden; und auch sein kahler Kopf hatte alle Erwartungen erfüllt. Doch wie war es gekommen, dass sein Gesicht so ausgemergelt

Weitere Kostenlose Bücher