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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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beiläufig gegen die Lanze eines Soldaten, so dass sie in Vins Hand flog. Die verbliebenen Kolosse draußen vor dem Tor hielten nur kurz inne, dann stürmten sie in die Stadt. Rasch und präzise griff Vin sie an. Schädel barsten, Kolosse fielen tot in den Matsch, nachdem sie versucht hatten, an Vin vorbeizukommen. Sie drehte sich um, schickte dabei einige der Bestien zu Boden, und aschroter Matsch spritzte auf diejenigen, die hinter ihnen vordrangen.
    Ich … ich muss etwas tun, dachte Sazed und schüttelte seine Benommenheit ab. Seine Brust war immer noch entblößt, und wegen des Messinggeistes – der beinahe leer war – bemerkte er die Kälte nicht. Vin kämpfte weiter und fällte einen Koloss nach dem anderen. Selbst ihre Kraft wird nicht ewig anhalten. Sie kann nicht die ganze Stadt retten.
    Sazed zwang sich auf die Beine und lief in den hinteren Teil des Platzes. Er packte den alten Mann, der ganz vorn in der Skaa-Menge stand, und schüttelte ihn, bis er seinen Gesang einstellte. »Du hast Recht gehabt«, sagte er. »Sie ist zurückgekehrt.«
    »Ja, Heiliger Erster Zeuge.«
    »Ich glaube, sie verschafft uns ein wenig Zeit«, sagte Sazed. »Die Kolosse sind in die Stadt eingedrungen. Wir müssen alle Einwohner versammeln, die wir erreichen können, und sofort fliehen.«
    Der alte Mann zögerte, und einen Augenblick lang glaubte Sazed, er wollte einwenden, dass Vin sie beschützen und eine ganze Armee besiegen würde. Doch dann nickte er glücklicherweise.
    »Wir nehmen das Nordtor«, sagte Sazed drängend. »Dort sind die Kolosse zuerst in die Stadt eingedrungen, also ist es wahrscheinlich, dass sie dieses Gebiet schon wieder verlassen haben.«
    Das hoffe ich zumindest, dachte Sazed, während er davoneilte und seine Anweisung überall verbreitete. Die Rückzugsstellungen befanden sich in den Festungen des Hochadels. Vielleicht fand er dort Überlebende.

    So stellt es sich also heraus, dass ich ein Feigling bin, dachte Weher.
    Das war keine überraschende Einsicht. Er hatte immer behauptet, es sei wichtig für jeden Menschen, sich selbst zu verstehen, und er war sich seiner Selbstsucht immer bewusst gewesen. Daher entsetzte es ihn auch nicht, als er sich im Schutz der abbröckelnden Ziegel eines alten Skaa-Hauses wiederfand und die Ohren vor den Schreien draußen verschloss.
    Wo war der stolze Mann jetzt? Der vorsichtige Diplomat, der Besänftiger mit seinen makellosen Anzügen? Er war verschwunden und hatte nur dieses zitternde, nutzlose Häuflein Elend zurückgelassen. Mehrfach versuchte er Messing zu verbrennen und die Männer, die draußen kämpften, zu besänftigen. Doch ihm gelang nicht einmal mehr diese einfachste aller Handlungen. Er war starr und bewegungslos geworden.
    Es sei denn, man zählte Zittern als Bewegung.
    Faszinierend, dachte Weher, als ob er sich von außen anschauen würde und eine bemitleidenswerte Gestalt in einem zerrissenen, blutbefleckten Anzug sähe. Das wird also aus mir, wenn der Druck zu groß ist? In gewisser Weise ist das eine Ironie des Schicksals. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, die Gefühle anderer zu beherrschen. Und jetzt habe ich so große Angst, dass ich mich selbst nicht mehr beherrschen kann.
    Draußen tobte der Kampf weiter. Er wurde schon seit schrecklich langer Zeit geführt. Sollten diese Soldaten nicht schon längst tot sein?
    »Weher?«
    Er konnte sich nicht bewegen und nachsehen, wer da war. Es klingt wie Hamm. Das ist komisch. Er sollte auch schon längst tot sein.
    »Oberster Herrscher!«, entfuhr es Hamm, als er in Wehers
Blickfeld trat. Er trug den Arm in einer blutigen Schlinge. Sofort kniete er neben Weher nieder. »Weher, kannst du mich hören?«
    »Wir haben gesehen, wie er sich da drinnen versteckt hat, Herr«, sagte eine weitere Stimme. Die eines Soldaten? »Hat Schutz vor dem Kampf gesucht. Aber wir haben gespürt, wie er uns besänftigt hat. Durch ihn haben wir weiterkämpfen können, auch wenn wir eigentlich schon längst hätten aufgeben sollen. Nachdem Graf Cladent gestorben ist …«
    Ich bin ein Feigling.
    Eine weitere Gestalt erschien. Es war Sazed, der besorgt dreinschaute. »Weher«, sagte Hamm und kniete nieder. »Meine Festung ist gefallen, und Sazeds Tor steht offen. Seit über einer Stunde haben wir nichts mehr von Docksohn gehört, und wir haben Keulers Leiche gefunden. Bitte. Die Kolosse zerstören die Stadt. Was sollen wir jetzt tun?«
    Fragt mich nicht, sagte Weher – oder er versuchte es wenigstens. Er glaubte, dass

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