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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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über die Leichen ihrer gefallenen Brüder; Raserei zeigte sich in ihren blutunterlaufenen Augen. Menschliche Soldaten hätten jetzt aufgegeben und nach einem einfacheren Gegner gesucht. Doch die Kolosse schienen sich zu vervielfältigen, während Vin mit ihnen kämpfte. Die anderen hörten den Schlachtenlärm und strömten herbei.
    Sie schlug um sich; das Weißblech half ihr, als sie einem der Kolosse den Arm abhackte, einem anderen das Bein, einem dritten den Kopf. Sie duckte sich, wich aus, sprang, blieb außerhalb der Reichweite dieser Ungeheuer und tötete so viele wie möglich.
    Doch so zäh sie sich auch behauptete – und so viel Kraft ihr die neue Entschlossenheit verlieh, die Schutzlosen zu verteidigen – , so wusste sie doch, dass sie nicht auf ewig so weiterkämpfen konnte. Sie war nur ein einzelner Mensch. Sie konnte nicht allein Luthadel retten.

    »Graf Penrod!«, rief Sazed vor den Toren der Festung Hasting. »Ihr müsst mich anhören.«
    Es kam keine Antwort. Die Soldaten auf der Mauer der niedrigen Festung blieben stumm, aber Sazed spürte ihr Unbehagen. Es war ihnen unangenehm, ihm nicht zu antworten. In der Ferne tobte noch immer die Schlacht. Kolosse schrien in der Nacht. Bald würden sie den Weg zu Sazeds und Hamms stetig wachsender Gruppe von mehreren Tausend Menschen gefunden haben, die sich nun leise vor dem Tor der Festung Hasting drängten.
    Ein ausgemergelter Bote näherte sich Sazed. Es war derselbe, den Docksohn zum Stahltor geschickt hatte. Irgendwo hatte er sein Pferd verloren, und sie hatten ihn in einer Gruppe von Flüchtlingen auf dem Platz des Überlebenden gefunden.
    »Meister Terriser«, sagte der Bote leise, »ich … bin gerade von der Kommandostelle zurückgekommen. Die Festung Wager ist gefallen …«

    »Graf Docksohn?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Wir haben ein paar verwundete Schreiber gefunden, die sich außerhalb der Festung versteckt hatten. Sie haben ihn sterben sehen. Die Kolosse befinden sich noch im Gebäude, zerschlagen die Fenster und durchwühlen alles …«
    Sazed drehte sich um und schaute über die Stadt. So viel Rauch hing im Himmel, dass es beinahe den Anschein hatte, als wäre der Nebel schon aufgezogen. Inzwischen hatte er damit begonnen, seinen Duft-Zinngeist zu füllen, um den Gestank zu vertreiben.
    Die Schlacht um die Stadt mochte zwar vorbei sein, aber die wahre Tragödie stand noch bevor. Die Kolosse hatten zuerst die Soldaten getötet. Jetzt würden sie die Einwohner umbringen. Es waren Hunderttausende, und Sazed wusste, dass die Kreaturen die Zerstörung fröhlich weitertreiben würden. Zunächst gab es keine Plünderungen. Nicht, solange sie noch töten konnten.
    Weitere Schreie ertönten in der Nacht. Sie hatten verloren. Sie hatten versagt. Und jetzt würde die Stadt wirklich fallen.
    Der Nebel kann nicht mehr weit entfernt sein, dachte er und versuchte sich damit ein wenig Hoffnung zu machen. Vielleicht wird er uns etwas Schutz geben.
    Doch ein Bild stand ihm deutlich vor Augen. Keuler, tot im Schnee liegend. Die hölzerne Scheibe, die Sazed ihm früher an diesem Tag gegeben hatte, hatte er an einer Kordel um den Hals getragen.
    Es hatte ihm nichts geholfen.
    Sazed wandte sich wieder der Festung Hasting zu. »Graf Penrod! «, rief er. »Wir wollen versuchen, aus der Stadt zu entkommen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Eure Truppen und Ihr selbst als unser Anführer mitkommen würdet. Wenn Ihr hierbleibt, werden die Kolosse auch diese Festung angreifen und Euch töten.«
    Schweigen.

    Sazed drehte sich um, während Hamm – dessen Arm noch in der Schlinge steckte – neben ihn trat. »Wir müssen gehen, Sazed«, sagte Hamm ruhig.
    »Du blutest, Terriser.«
    Sazed fuhr herum. Ferson Penrod stand oben auf der Festungsmauer und schaute herunter. In seinem Adelsanzug sah er noch immer makellos aus. Er trug sogar einen Hut gegen die Asche und den Schnee. Sazed schaute an sich selbst herunter. Er hatte nichts außer einem Lendentuch an. Er hatte keine Zeit gehabt, sich um Kleidung Gedanken zu machen, vor allem da ihn sein Messinggeist warm hielt.
    »Ich habe noch nie einen Terriser kämpfen sehen.«
    »Es ist auch kein häufig vorkommendes Ereignis, Herr«, erwiderte Sazed.
    Penrod schaute auf und warf einen Blick über die Stadt. »Sie geht unter, Terriser.«
    »Aus diesem Grund müssen wir sofort aufbrechen, Herr«, sagte Sazed.
    Penrod schüttelte den Kopf. Er trug noch immer Elants Krone. »Das ist meine Stadt, Terriser. Ich werde sie

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