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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Nacht und schaute über die dunkler werdende Stadt.

    Sie brannte.
    In Krediksheim war es still; Plünderer aller Rassen hatten es bisher in Ruhe gelassen. Doch überall um sich herum sah Vin Licht in der Finsternis. Die Nebel erglühten in einem unheimlichen Glanz.
    Es ist wie … wie an jenem Tag vor zwei Jahren, dachte sie. Wie in der Nacht, als die Skaa rebelliert haben. Doch damals war der Feuerschein von den Fackeln der Rebellen ausgegangen, die auf den Palast zumarschiert waren. In dieser Nacht aber ereignete sich eine Rebellion anderer Art. Sie konnte es hören. Ihr Zinn brannte. Sie zwang sich, es weiter anzufachen und die Ohren zu öffnen. Sie hörte die Schreie. Den Tod. Die Kolosse hatten nach der Vernichtung der Armee nicht mit dem Töten aufgehört. Bei weitem nicht.
    Sie hatten gerade erst angefangen.
    Die Kolosse bringen alle um, dachte sie und zitterte, während die Feuer vor ihr brannten. Elants Untertanen, die er wegen mir verlassen hat. Sie sterben.
    Ich bin sein Messer. Ihr Messer. Kelsier hat sie mir anvertraut. Ich sollte etwas tun …
    Sie fiel, schlitterte über ein spitzes Dach und landete im Hof des Palastes. Nebel sammelte sich um sie herum. Die Luft war dicht und schwer. Nicht nur von Asche und Schnee; sie roch den Tod in der Brise und hörte die Schreie im Wispern des Windes.
    Ihr Weißblech verlosch.
    Sie sackte auf dem Boden zusammen; eine Welle der Erschöpfung traf sie so hart, dass alles andere unwichtig wurde. Nun wusste sie, dass sie sich nicht so sehr auf ihr Weißblech hätte verlassen sollen. Sie hätte sich nicht so antreiben sollen. Doch es schien die einzige Möglichkeit gewesen zu sein.
    Sie spürte, wie sie allmählich bewusstlos wurde.
    Die Leute schrien immer weiter. Vin hörte sie – hatte sie auch zuvor schon gehört. Elants Stadt … Elants Untertanen … sie starben. Ihre Freunde waren irgendwo da draußen. Freunde, die Kelsier ihrem Schutz anvertraut hatte.

    Sie biss die Zähne zusammen, schob die Erschöpfung noch einmal beiseite und kämpfte sich auf die Beine. Sie spähte in den Nebel, in die Richtung der phantomartigen Schreie, welche die Einwohner ausstießen. Vin schoss auf sie zu.
    Sie konnte nicht springen; sie besaß kein Stahl mehr. Sie konnte nicht einmal mehr sehr schnell rennen, doch als sie ihren Körper antrieb, reagierte er immer besser und schüttelte die Benommenheit und Taubheit ab, die sie dem übermäßigen Gebrauch von Weißblech zu verdanken hatte.
    Sie schoss aus einer Gasse hervor, schlitterte im Schnee und fand eine kleine Gruppe, die vor einer tobenden Kolossschar davon lief. Es waren sechs Bestien – klein, aber dennoch gefährlich. Während Vin zusah, spaltete eines der Ungeheuer einen älteren Mann fast in zwei Hälften. Ein anderes hob ein kleines Mädchen auf und schmetterte es gegen eine Hauswand.
    Vin rannte vorwärts, an den fliehenden Skaa vorbei und riss ihre Dolche heraus. Noch immer fühlte sie sich erschöpft, doch die Erregung des Kampfes half ihr ein wenig darüber hinweg. Sie musste in Bewegung bleiben. Musste weiterlaufen. Wenn sie anhielt, war sie tot.
    Einige Bestien wandten sich ihr zu; sie waren gierig auf einen Kampf. Eine stürzte ihr entgegen, und Vin glitt in den Schneematsch, näher auf das Untier zu, stach ihm in die Hinterseite des Beines. Das Wesen heulte vor Schmerz auf, als sich Vins Messer in der sackartigen Haut verfing. Es gelang ihr, die Waffe herauszuziehen, als sich eine zweite Kreatur auf sie stürzte.
    Ich bin so langsam!, dachte sie erschüttert. Sie war kaum wieder auf die Beine gekommen, als sie schon aus der Reichweite des zweiten Kolosses springen musste. Sein Schwert bespritzte sie mit eiskaltem Wasser, und sie hastete wieder vor und rammte ihm das Messer ins Auge.
    Nun war sie dankbar dafür, das Hamm ihr das Kämpfen ohne Unterstützung der Allomantie beigebracht hatte. Sie richtete sich an einer Mauerwand auf und suchte in dem Schneematsch festeren Halt. Dann warf sie sich wieder nach vorn und schleuderte
den Koloss mit dem verwundeten Auge – er griff gerade schreiend nach dem Dolch – gegen seine Gefährten. Der Koloss, der noch das kleine Mädchen festhielt, drehte sich erschrocken um, während Vin ihm ihren zweiten Dolch in den Rücken bohrte. Er ging zwar nicht zu Boden, ließ aber das Mädchen fallen.
    Oberster Herrscher, sind diese Dinger zäh!, dachte sie. Ihr Umhang flatterte hinter ihr her, als sie das Kind packte und davonrannte. Besonders wenn man selbst nicht mehr kann. Ich

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