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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Gefährte.
    »Die Treppe ähnelt der, die ich im Korridor gesehen habe. Sie ist breit, ähnlich einer Treppe, die zu einem Tempel oder Palast hinaufführt. Doch diese hier reicht in die Tiefe, in die Dunkelheit. Sie wurde vermutlich aus dem Stein gehauen und dann mit Stahl gesäumt. Der Abstand zwischen den einzelnen Stufen ist groß und erfordert ein entschlossenes Ausschreiten.

    Während ich gehe, frage ich mich, welche Geheimnisse die Inquisitoren als würdig erachteten, unter der Erde, in den Kavernen ihrer Festung, verborgen zu werden. Das gesamte Gebäude ist ein Geheimnis. Was haben sie hier getan, in den gewaltigen Hallen und Korridoren und in den großen, leeren Zimmern?
    Die Treppe mündet in einen weiteren großen, rechteckigen Raum. Ich habe etwas bemerkt: Hier gibt es keine Türen in den Durchgängen. Jeder Raum ist offen und von außen einsehbar. Während ich weitergehe und dabei in die Kammern unter der Erde spähe, entdecke ich höhlenartige Gelasse mit nur wenigen Möbeln. Keine Bibliothek, keine Aufenthaltsräume. Einige enthalten große Metallblöcke, bei denen es sich um Altäre handeln könnte.
    Im letzten Raum am Ende der Treppe ist etwas anders. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Vielleicht eine Folterkammer? Hier stehen Tische – Metalltische –, deren Beine in den Boden eingelassen sind. Sie sind blutbeschmiert, aber es gibt keine Leichen. Trockenes Blut zu meinen Füßen – ich glaube, in diesem Raum sind viele Menschen gestorben. Aber es sind keinerlei Folterinstrumente hier außer …
    Stahlstacheln. Wie diejenigen in den Augen der Inquisitoren. Massive, schwere Dinger – wie solche, die man mit einem sehr großen Hammer in den Boden rammt. Einige sind blutfleckig; ich kann sie nicht anfassen. Aber die anderen … ja, sie sind genauso wie die in Marschs Augen. Aber manche bestehen aus anderen Metallen.«
    Sazed hob einen Stachel auf und legte ihn auf einen der Tische. Metall klirrte gegen Metall. Sazed erzitterte und sah sich erneut in der Kammer um. Vielleicht war sie der Ort, an dem neue Inquisitoren gemacht worden waren? Plötzlich hatte er eine erschreckende Vision von diesen Kreaturen, von denen es einst nur wenige Dutzend gegeben hatte. Er glaubte zu sehen, auf welche Weise sie die Zahl der Inquisitoren während der Monate, die sie abgeschieden in diesem Konvent verbrachten, um ein Vielfaches vermehrten.

    Doch das erschien ihm unwahrscheinlich. Sie waren ein nach außen abgeschotteter, geheimnisumwitterter Orden. Wo hätten sie so viele Männer finden sollen, die es wert waren, in ihre Reihen aufgenommen zu werden? Und warum hatten sie nicht einfach die Diener genommen, anstatt sie alle zu töten?
    Sazed hatte schon immer vermutet, dass ein Mann nur dann zum Inquisitor werden konnte, wenn er Allomant war. Marschs eigene Erfahrung unterstützte diese Annahme. Er war vor seiner Umwandlung ein Sucher gewesen, also ein Mann, der Bronze verbrennen konnte. Sazed richtete den Blick wieder auf das Blut, auf die Stacheln und die Tische und beschloss, dass er lieber nicht wissen wollte, wie man zum Inquisitor wurde.
    Er schickte sich soeben an, den Raum zu verlassen, als ihm seine Lampe etwas an der hinteren Wand enthüllte. Eine weitere Türöffnung.
    Er ging auf sie zu, versuchte dabei, das getrocknete Blut zu seinen Füßen nicht zu beachten, und gelangte nun in eine Kammer, die gar nicht zum Rest der einschüchternden Architektur passen wollte, die in diesem Gebäude vorherrschte. Der Raum war unmittelbar aus dem Fels herausgehauen und verengte sich zu einer sehr schmalen Treppe. Neugierig schritt Sazed die ausgetretenen Stufen hinunter. Zum ersten Mal, seit er durch das Tor des Konvents geschritten war, fühlte er sich eingeengt, und er musste sich bücken, als er den Fuß der Treppe erreichte und eine kleine Kammer mit niedrigem Türsturz betrat. In dem Raum hingegen konnte er wieder aufrecht stehen. Er hielt seine Lampe hoch und sah …
    Eine Mauer. Der Raum endete plötzlich, und Sazeds Licht wurde glitzernd von der Wand zurückgeworfen. An ihr war eine Stahlplatte von der Art angebracht, wie er sie auch oben schon gesehen hatte. Diese hier war etwa fünf Fuß breit und fast ebenso hoch. Und sie trug eine Schrift. Mit großer Neugier legte Sazed sein Gepäck ab, trat vor und hob die Laterne, so dass er auch die obersten Worte an der Wand lesen konnte.
    Der Text war in Terris verfasst.

    Es war gewiss ein alter Dialekt, doch Sazed verstand ihn auch ohne die Hilfe seines

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