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Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2

Titel: Krieger des Feuers - Sanderson, B: Krieger des Feuers - The Well of Ascension, Mistborn 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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und zog die Stärke aus ihm. Sofort spürte er, wie seine Muskeln größer wurden und seine Kleidung spannte. Er packte den Dorfbewohner, als dieser an ihm vorbeirennen wollte, hob ihn hoch und hielt ihn am ausgestreckten Arm, so dass er weder Sazed noch sich selbst etwas antun konnte.
    Dann trug er den Mann aus der Hütte.
    Der Mann leistete keinen Widerstand mehr, als sie hinaus ins Sonnenlicht traten. Er schaute erstaunt auf, als ob er die Sonne zum ersten Mal sähe. Sazed setzte ihn ab und trennte die Verbindung zu seinem Weißblechgeist.
    Der Mann kniete nieder, sah hoch zur Sonne und wandte sich dann an Sazed. »Der Oberste Herrscher … warum hat er uns allein gelassen? Warum ist er weggegangen?«
    »Der Oberste Herrscher war ein Tyrann.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Er hat uns geliebt. Er hat über uns geherrscht. Jetzt, wo er weg ist, können die Nebel uns töten. Sie hassen uns.«
    Dann sprang der Mann mit überraschender Gewandtheit auf die Beine und hastete den Pfad entlang, der aus dem Dorf führte. Sazed machte einen Schritt hinter ihm hier, blieb dann aber stehen. Was wollte er denn mit dem Mann anfangen? Ihn bis nach Luthadel zerren? Es gab Wasser im Brunnen und Tiere auf der Weide. Sazed konnte nur hoffen, dass der arme Kerl damit zurechtkam.
    Seufzend kehrte er in die Hütte zurück und holte sein Gepäck. Auf dem Weg nach draußen hielt er kurz inne und holte einen seiner Stahlgeister heraus. Stahl enthielt eine der Eigenschaften, die am schwierigsten zu speichern waren: körperliche Schnelligkeit. Er hatte Monate damit zugebracht, diesen besonderen Stahlgeist zu füllen, damit er eines Tages die Möglichkeit hatte, sehr, sehr schnell zu laufen.
    Und nun ergriff er diese Möglichkeit.

Ja, er war derjenige, der danach die Gerüchte angeheizt hat. Ich hätte nie tun können, was er getan hat. Er hat die Welt davon überzeugt, dass er tatsächlich der Held war. Ich weiß nicht, ob er es selbst geglaubt hat, aber es ist ihm gelungen, es den anderen einzureden.

Kapitel 16
    V in nutzte ihre Gemächer nur sehr selten. Elant hatte ihr geräumige Zimmer zugewiesen – und das war möglicherweise ein Teil des Problems. Während ihrer Kindheit hatte sie in Winkeln, Unterschlüpfen und Gassen geschlafen. Drei eigene Zimmer zu haben, war einfach ein wenig einschüchternd.
    Doch eigentlich war es gleichgültig. Wenn sie wach war, befand sie sich entweder bei Elant oder draußen im Nebel. Diese Räume dienten ihr nur zum Schlafen. Oder dazu, Unordnung zu schaffen.
    Sie saß auf dem Boden in der Mitte ihres Hauptzimmers. Da Vin keinerlei Möbel besaß, hatte Elants Verwalter darauf bestanden, ihre Gemächer auszuschmücken. Heute Morgen hatte Vin einiges davon zur Seite geschoben und die Teppiche aufgerollt, damit sie mit ihrem Buch auf den kühlen Steinfliesen sitzen konnte.
    Es war das erste Buch, das ihr allein gehörte, auch wenn es sich eigentlich nur um eine Sammlung einzelner Blätter handelte, die an einer Seite locker zusammengebunden waren. Doch das passte ihr sehr gut; wegen der einfachen Bindung hatte sie den Band ohne Schwierigkeiten auseinandernehmen können.
    Sie saß inmitten von Papierstapeln. Es war erstaunlich, wie viele Blätter das Buch besaß, nachdem sie diese herausgetrennt hatte. Vin warf einen Blick auf die oberste Seite des Stapels neben
ihr. Sie schüttelte den Kopf, robbte zu einem weiteren Stapel hinüber, blätterte ihn durch und nahm schließlich eines der Blätter heraus.
    Manchmal frage ich mich, ob ich den Verstand verliere, las sie.
     
    Vielleicht liegt das an dem bedrückenden Wissen, dass ich irgendwie die Last der ganzen Welt tragen muss. Vielleicht kommt es von dem Sterben, das ich mit angesehen habe, von den Freunden, die ich verloren habe. Von den Freunden, die ich töten musste.
    Wie dem auch sei, manchmal sehe ich, wie Schatten mir folgen. Dunkle Gestalten, die ich nicht verstehe und nicht zu verstehen wünsche. Sind sie vielleicht nur eine Einbildung meines überlasteten Geistes?
     
    Vin las die Absätze noch einmal durch. Dann legte sie das Blatt auf einen anderen Haufen. OreSeur lag am Rande des Zimmers, hatte den Kopf auf die Pfoten gelegt und beobachtete sie.
    »Herrin«, sagte er, als sie das Blatt ablegte, »ich beobachte Euch nun schon seit zwei Stunden und muss zugeben, dass ich vollkommen verwirrt bin. Was ist der Sinn und Zweck des Ganzen?«
    Vin kroch zu einem weiteren Papierstapel. »Ich war der Meinung, es ist dir egal, wie ich meine Zeit

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