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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Gesicht glänzte im Mondschein schweißfeucht. »Folge mir einfach«, wies Robert ihn an.
    Als Clifford und seine Männer den Hang hinunterkanterten, klappte Robert sein Visier herunter. Er durfte nicht darüber nachdenken, wem er in diesen Straßen begegnen mochte. Wenn er versagte, war das Opfer, das er gebracht hatte, indem er sich Edward unterwarf, umsonst gewesen. Er musste die Gelegenheit nutzen, egal wie hoch der Preis war. Musste beweisen, dass er zu diesen Männern gehörte. Er trieb Hunter an und folgte Clifford. Sein Bruder und Nes ritten zu seinen beiden Seiten, dann kamen die Ritter und Knappen aus Annandale und Carrick, die Robert zu den Waffen gerufen hatte. Die Männer von Annandale hatten mit angesehen, wie die Rebellen unter dem Befehl von John Comyn ihr Land verwüstet und ganze Städte geplündert und dem Erdboden gleichgemacht hatten, daher bereitete es ihnen jetzt keine Gewissensbisse, ihre Landsleute abzuschlachten. Sie wollten Blut sehen.
    Die Flammen vor den Sehschlitzen in Roberts Visier wurden heller, und Rauch verpestete die Luft, als er und seine Männer über ein abgeerntetes Feld preschten. Erdbrocken spritzten auf, Steine prallten von Helmen und Schilden ab. Sie trieben ihre Pferde eine Böschung hoch und folgten einem Pfad, der direkt in die Ansiedlung führte, und ließen ihre Pferde in einen schnellen Galopp fallen. Die Klingen ihrer Schwerter und die Beschläge auf ihren Schilden glühten im Feuerschein. Hinter ihnen kamen Valence und seine Ritter, und dahinter beeilten sich die Fußsoldaten, die Außenbezirke abzuriegeln.
    Clifford verlangsamte die Geschwindigkeit auch dann nicht, als die ersten Häuser in Sicht kamen, denn das Prasseln des Feuers übertönte das Hufgetrommel. Auf der Straße beugten sich zwei Männer über eine Truhe. Ganz in der Nähe lag ein Leichnam auf dem Boden. Ein dritter Mann sah zu, wie seine Kameraden die Truhe öffneten. Er hielt ein kleines Fässchen in den Händen, das er immer wieder hochhob und an die Lippen setzte. Wein rieselte über seine Tunika. Als er das Fass sinken ließ, fiel sein Blick auf die auf ihn zujagenden Ritter. Sein Mund öffnete sich, das erbeutete Weinfass entglitt seinen Händen. Er taumelte zurück, drehte sich um und ergriff die Flucht, wobei sich ein gellender Schrei von seinen Lippen löste.
    Aber der Schotte kam nicht weit. Nach wenigen Schritten hatte Clifford ihn eingeholt. Sein Schwert sauste nieder, die Klinge fraß sich in den Nacken des Fliehenden und trennte den Kopf vom Rumpf. Der Enthauptete lief noch ein paar Sekunden weiter, dann brach er im Staub zusammen. Seine beiden Kameraden wurden dort niedergemetzelt, wo sie gerade standen, einem spaltete ein Schwert das Gesicht, dem anderen wurde eine Klinge in den Hals gestoßen. Dann galoppierten Clifford und seine Ritter weiter durch die brennenden Straßen.
    Die sengende Hitze war unerträglich. Von überall her drangen Triumphgeheul und qualvolle Schreie an Roberts Ohren. Ein Trümmermeer erstreckte sich vor ihm, in dem er Dutzende von Leichen erspähte – hier eine von der Leistengegend bis zum Hals aufgeschlitzte halb nackte Frau, dort eine andere, der das Gesicht zertrümmert worden war. Ein Mann stürzte aus der Tür eines in Flammen stehenden Hauses und stolperte wie eine menschliche Fackel auf die Straße hinaus. Einer von Cliffords Rittern ritt ihn nieder und beendete seine Schreie mit einem Schwerthieb.
    Die Straße hinter ihm wimmelte von Schotten, hauptsächlich Fußsoldaten. Hier nahm das Plündern und, den schrillen Schreien nach zu urteilen, die aus den wenigen noch nicht in Brand gesteckten Häusern hallten, auch das Schänden von Frauen und Mädchen seinen Fortgang. Laute Warnrufe brandeten auf, als die Schotten die herannahenden Engländer bemerkten, aber die Hälfte der Männer war von dem erbeuteten Ale zu betrunken, um sich zur Verteidigung zu formieren. Nur wenige trugen Kettenhemden, und viele von denen, die Helme und Schilde besaßen, hatten diese abgelegt, um besser trinken und nach Beute suchen zu können. Cliffords Ritter mähten sie nieder wie Heu.
    Schwerter wurden geschwungen, Blut spritzte auf die Mauern der Häuser, und ersticktes Geheul ging im Trommeln der Hufe unter. Viele Schotten wandten sich ab und rannten blindlings davon, doch einige setzten sich zur Wehr, stürzten sich brüllend und mit wild flackernden Augen auf die Reiter oder hackten mit Äxten in die Beine der Pferde. Jetzt fielen auch die ersten Engländer; Ritter wurden

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