Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
Gelenk herab, und Blut schoss aus der Wunde.
Robert zog sich auf die Füße und trat auf MacDouall zu, um die Sache zu Ende zu bringen.
»Earl Robert!«
Er drehte sich um und sah Robert Clifford mit einem Dutzend Rittern auf sich zureiten.
Der Ritter parierte sein Pferd. »Sir Aymers Männer werden hinterrücks angegriffen. Kommt«, befahl er und gab seinem Schlachtross die Sporen.
Mit vor Anstrengung und Rauch brennender Lunge hielt Robert nach Hunter Ausschau. Das gut ausgebildete Schlacht ross war nicht durchgegangen, sondern wartete, offensichtlich unverletzt und jetzt aufgeregt mit den Hufen scharrend, ganz in seiner Nähe auf seinen Herrn. Die an den Wänden der Gebäude emporzüngelnden Flammen spiegelten sich in seinen Augen wider. Robert rief nach Nes und seinem Bruder, die drei Männer aus Galloway niedergestreckt hatten, und schwang sich in den Sattel. Während sich Dungal MacDouall über seine blutende Hand krümmte, ritten er und seine Männer über den Marktplatz und in die mit Leichen übersäten Straßen hinein.
Am Stadtrand waren heftige Kämpfe ausgebrochen. Im roten Schein der Feuer erkannte Robert die weiß und blau gestreiften Überwürfe der Ritter von Pembroke. Sie setzten sich gegen eine bunt zusammengewürfelte Reitertruppe zur Wehr. Viele der englischen Fußsoldaten hatten ihre Positionen aufgegeben, halfen Valence und seinen Männern, diese Gruppe zurückzutreiben, und schufen so unfreiwillig eine Bresche in ihren Reihen, durch die die Schotten zu Dutzenden flohen. Einige, die in der Dunkelheit hinter den Flammen die Orientierung verloren hatten oder von Verwundungen behindert wurden, gerieten mitten in das Gewühl, aber weit mehr konnten dank der Bemühungen dieser neu eingetroffenen Truppe entkommen.
Clifford ritt vorneweg. Als sich der königliche Ritter in den Kampf stürzte, erblickte Robert eine mächtige Gestalt, die mit einer Axt um sich hieb. Es gab nur wenige Männer von dieser Statur. Selbst aus der Entfernung wusste Robert sofort, dass er William Wallace vor sich hatte. Ein schmerzhafter Stich durchzuckte ihn. Er zügelte sein Pferd, ließ andere Männer an sich vorbeireiten und hielt den Blick auf Wallace gerichtet, der unter dröhnendem Gebrüll auf einen Fußsoldaten einhackte, bis der Mann in einem Nebel aus Blut rücklings in den Staub flog. Ein englischer Ritter griff ihn von der Seite an. Wallace drehte sich mit einer für einen so hünenhaften Mann erstaunlichen Schnelligkeit und Behändigkeit um und schlug mit einem wuchtigen Axthieb den oberen Teil des Helms des Ritters so mühelos weg, als würde er ein Ei köpfen. Der halbe Schädel des Mannes wurde mit abgetrennt. Er kippte nach vorn, Hirnmasse spritzte auf den Boden, als er aus dem Sattel rutschte. Robert hatte weder an der Schlacht von Stirling noch an der von Falkirk teilgenommen. Zwar hatte er Wallace beim Üben zugesehen und oft von dem Geschick und der Furchtlosigkeit gehört, die er während seiner Zeit in der Rebellenarmee unter Beweis gestellt hatte, aber er hatte den Mann noch nie in der Hitze eines Kampfes erlebt. Er bot einen beeindruckenden Anblick.
Weitere von Valence’ Männern rückten vor, um Wallace zu umzingeln. Robert verspürte den irrwitzigen Drang, einen Warnruf auszustoßen. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig zurückhalten, aber seine Sorge war unbegründet gewesen. Wallace schwenkte mit einem Mal ab, und seine Männer folgten ihm. Es sah so aus, als hätten sie nur in den Kampf eingegriffen, um so vielen Schotten wie möglich die Flucht aus der Stadt zu ermöglichen. Alle, die dazu in der Lage waren, traten nun den Rückzug an, ritten hinter dem Rebellenführer in die Nacht hinaus und ließen Hunderte von Verwundeten und Toten hinter sich zurück. Zu seiner Linken gewahrte Robert einen Reitertrupp, der aus der Stadt hinausjagte. Viele der Männer trugen die roten und schwarzen Überwürfe der Comyns. Als er sah, dass Clifford ihm ein Zeichen gab, nahm Robert die Verfolgung auf. Sein Bruder und einige Ritter aus Carrick, die ihn die Richtung ändern sahen, schlossen sich ihm rasch an.
Die Reiter hatten einen guten Vorsprung, aber Robert holte das Letzte aus Hunter heraus. Er konzentrierte sich auf einen der Männer am Ende der Gruppe, der Schabracke seines Pferdes nach zu urteilen ein Ritter, und galoppierte auf ihn zu. Der Ritter drehte sich um, aber es war zu spät, Robert trieb ihm sein Schwert in den Rücken, woraufhin der Mann aus dem Sattel geschleudert und unter den Hufen
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