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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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von ihren zusammenbrechenden Schlachtrössern geschleudert oder aus dem Sattel gezerrt. Das Klirren von auf Schilde treffenden Klingen hallte in den verstopften Straßen wider. Einer von Cliffords Rittern verlor die Kontrolle über sein Pferd, dessen Hals vom Krummschwert eines Schotten aufgerissen wurde. Es prallte gegen die Mauer eines brennenden Hauses, woraufhin das Dach des Gebäudes einstürzte und sich ein Funkenregen über die Männer draußen ergoss.
    Der Sturmangriff der Ritter fand in dem Gewimmel ein rasches Ende. Schotten hetzten durch die Seitenstraßen und alarmierten ihre Kameraden. Unter ihnen entdeckte Robert einige, die Tuniken mit dem weißen Löwen von Galloway trugen. Das Symbol von John Balliol verlieh ihm neues Feuer. Mit einem anspornenden Kampfruf führte er seine Männer zwischen den Häusern hindurch. Ein Hüne mit einem schwarzen Bart kam direkt vor ihm aus einer Haustür. In einer Hand hielt er einen Dolch, in der anderen flatterte etwas Langes, Büscheliges. Robert konnte gerade noch erkennen, dass es sich um eine blonde Haarsträhne handelte, bevor er mit seinem Schwert zu einem mächtigen, von Wut beflügelten Hieb ausholte, der die Klinge durch das Lederwams des Mannes und tief in seine Schulter trieb. Mit einem Ruck riss er das Schwert zurück und ritt weiter. Die zweiundvierzig Zoll Damaszenerstahl waren mit dem ersten Blut der Schlacht getauft worden.
    Mit wild hämmerndem Herzen lenkte er Hunter zu einem Marktplatz, auf dem sich der größte Teil der schottischen Truppen drängte. Inmitten der Fußsoldaten befanden sich auch Ritter, die zu ihren Pferden stürzten, als Roberts Männer auf den Platz ritten. Fliehende Schotten fielen dem von ihnen selbst angerichteten Zerstörungswerk zum Opfer, stolperten über verstreute Möbelstücke oder Säcke und wurden von eisenbeschlagenen Hufen niedergetrampelt, die mühelos den Schädel eines Mannes zermalmen oder sein Rückgrat brechen konnten. Einige versuchten, in den Häusern Schutz zu suchen, sahen sich dort aber den Feuern ausgesetzt, die sie kurz zuvor gelegt hatten. Dichter Rauch hing in der Luft.
    Vor der Kirche, aus der die Invasoren Truhen und Kerzenleuchter heraustrugen, bemerkte Robert eine Traube roter Überwürfe. Als er das vom Fackelschein beleuchtete Wappen John Comyns erkannte, trieb er Hunter auf die Plünderer zu. Irgendwo erscholl ein Horn. Ein Mann, der den Fuß bereits in den Steigbügel geschoben hatte, drehte sich bei dem Geräusch um. Als Robert sein Gesicht sah, machte sein Herz einen Satz, denn bei dem Schotten handelte es sich um John Comyn selbst. Er gab Hunter die Sporen. Wenn er den Rebellenführer gefangen nahm, konnte er mit einem Streich seine Loyalität gegenüber Edward unter Beweis stellen und sich selbst von seinem größten Hindernis auf dem Weg auf den schottischen Thron befreien. Comyn saß jetzt im Sattel, kehrte Robert aber den Rücken zu. In dem ganzen Chaos hatte er ihn nicht gesehen.
    Robert konzentrierte sich so ausschließlich auf seinen Feind, dass er den links von ihm auftauchenden Reiter erst bemerkte, als es schon fast zu spät war. In letzter Sekunde ließ er die Zügel fallen und hob seinen Schild, um das Schwert abzuwehren, das vor ihm aufblitzte. Der Zusammenprall jagte einen glühenden Schmerz bis zu seiner Schulter empor und lähmte die Nerven in seiner Hand und seinem Arm. Sein eigener Schwung trug ihn ein Stück an seinem Angreifer vorbei, bevor er Hunter mittels Kniedruck zu wenden vermochte. Als er und sein Gegner erneut aufeinandertrafen und sie über die Köpfe ihrer Pferde hinweg ihre Schwerter schwangen, wurde Robert bewusst, dass er den Mann kannte. Der Reiter, dessen weißer Überwurf mit dem Wappen der Roten Comyns bestickt war, trug einen konischen Helm mit einem Nasenschutz, dessen Visier lose herabhing und Mund und Kiefer freigab. Es war Dungal MacDouall, der Mann, dessen Vater bei dem Angriff der Bruces auf Buittle Castle getötet worden war.
    Als Robert auf ihn einhieb, blockte der Hauptmann die Klinge mit seinem Schild ab, dann stieß er mit seinem Schwert nach Hunters Kopf. Robert reagierte blitzschnell, grub dem Schlachtross die Sporen in die Flanken und brachte es so dazu, vorn hochzusteigen. Er wurde gegen die Hinterpausche gepresst, als Hunters Hufe durch die Luft wirbelten und eine davon MacDoualls Pferd seitlich am Schädel traf. Das Tier stolperte und prallte gegen Hunter, woraufhin das sich noch immer auf den Hinterbeinen aufbäumende Schlachtross das

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