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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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verziehen, aber den Männern und Frauen von Turnberry hatte er keinen Grund dazu gegeben.
    Als er an dem Haufen von Geröll und verkohltem Holz vor dem Eingang der Burg vorbeikam, bemerkte Robert einen zersplitterten, mit Ketten umwundenen Baumstamm, der aussah, als wäre er als Rammbock benutzt worden. Er stellte sich vor, wie Humphrey an der Spitze einer kleinen Armee hier gestanden und Befehle gebrüllt hatte, während seine Männer die Burgtore bearbeiteten. Dieser Gedanke brachte die Erinnerung daran zurück, wie der Earl vor ihn getreten war und Aymer de Valence ins Gesicht geschlagen hatte. Seit sie den Wald verlassen hatten, hatte Robert die Szene oft im Geist durchgespielt. Humphrey hatte ihm gesagt, er sollte wie geplant nach Turnberry reiten, während er selbst mit den anderen nach Dunfermline zurückkehrte. Der Umstand, dass der Earl ihn verteidigt hatte, erfüllte Robert mit Schuldgefühlen. Valence war ein elender Bastard, aber er hatte recht: Er, Robert Bruce, verriet Humphrey erneut.
    Im Hof standen Karren und hölzerne Wagen neben einem provisorischen Stall aufgereiht. Von den alten Ställen und Zwingern oder den Nebengebäuden aus Holz und Stroh war nichts mehr übrig geblieben, es gab für den Übergang nur ein paar windschiefe Hütten. Als Robert und seine Männer durch das zerstörte Tor ritten, lösten sich zwei Wachposten aus dem Schatten, und als sie sahen, dass ihr Lord zurückgekehrt war, verschwand einer eilig in der Burg.
    Robert stieg gerade von seinem Pferd, als Andrew Boyd, der Konnetabel von Turnberry, herauskam, um ihn zu begrüßen. »Sir Robert, es ist mir eine Ehre, Euch zu Hause willkommen zu heißen.«
    »Die Ehre ist ganz meinerseits, Andrew.« Robert ergriff die ausgestreckte Hand des Mannes. »Ich freue mich, Euch zu sehen.«
    »Nach Erhalt Eurer Botschaft hatte ich früher mit Euch gerechnet. Hattet Ihr während der Reise Schwierigkeiten?«
    »Ich musste einen unerwarteten Umweg machen – im Auftrag des Königs. Aber jetzt bin ich hier und hoffe, dass wir sofort mit der Arbeit beginnen können.« Robert spürte Entschlossenheit in sich aufsteigen, als er sich im Hof umsah. Er war mit dem Ziel hergekommen, James Stewart aufzusuchen, denn sein Plan, Wallace ins Vertrauen zu ziehen, war zu einer festen Absicht geworden, seit er den Überfall im Wald vereitelt hatte, doch jetzt brannte er darauf, den Wiederaufbau Turnberrys, zu dem der König ihm die Erlaubnis gegeben hatte, in Angriff zu nehmen.
    »Wie Ihr seht, ist alles bereit.« Boyds Blick wanderte über die rußschwarzen Mauern zur Brustwehr hoch. »Die Grundsubstanz ist gut. Turnberry wird bald so gut wie neu sein.«
    »Gibt es irgendwo Schlafplätze für mich und meine Männer? Wir haben eine lange Reise hinter uns.«
    »Selbstverständlich. Die große Halle ist weitgehend unversehrt geblieben. Aber erst ist hier jemand, der Euch sehen möchte.«
    »Wer?« In Robert keimte die Hoffnung auf, der Großhofmeister könne ihm zuvorgekommen sein.
    »Euer Bruder, Sir.«
    Erst jetzt bemerkte Robert den Mann, der in dem Torbogen der Burg stand. Mit seinem schlichten braunen Gewand und dem schwarzen Haar verschmolz Alexander Bruce mit den Schatten.
    »Ich kümmere mich um Eure Männer, Sir. Ihr solltet mit Eurem Bruder unter vier Augen sprechen.« Boyds Ton klang ernst. »In der Halle ist es warm und trocken.«
    Robert überließ es dem Konnetabel, den erschöpften Rittern ihre Unterkunft zu zeigen, und ging über den mit Schotter übersäten Hof auf seinen Bruder zu. Alexanders ernstes Gesicht löste Unbehagen in ihm aus. Sein Bruder sollte in Cambridge sein und seine Studien beenden. Seinen Posten als Dekan von Glasgow, den ihm König Edward zugesagt hatte, würde er erst später im Jahr antreten. »Bruder?« Er umarmte Alexander flüchtig. »Was führt dich hierher?«
    Alexander erwiderte die steife Begrüßung. »Ich habe auf dich gewartet. Vor zwei Wochen bin ich am Hof eingetroffen. Dort sagte man mir, dass du hierherkommen würdest.« Sein Blick blieb hart und anklagend, dann schüttelte er den Kopf und drehte sich um. »Komm mit.«
    Robert knirschte mit den Zähnen. Er wusste, dass sein jüngerer Bruder es liebte, seine Macht auszuspielen, und ihn nur noch länger zappeln lassen würde, wenn er ihn jetzt bedrängte. Während er ihm den dämmrigen Gang entlang in die große Halle folgte, herrschte angespanntes Schweigen zwischen ihnen.
    Die Halle bot einen traurigen Anblick. Die weiß getünchten Wände wiesen riesige

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