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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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vorderen Teil der Halle führten, wo alle den Symbolcharakter dieser Handlung sehen konnten.
    John Comyns Züge hatten sich verhärtet, aber er erhob keine Einwände. Er stand vor der Wahl, entweder Fife zu verlieren oder seine reichen Landsitze nicht wieder zurückzugewinnen, und es war klar, wo seine Prioritäten lagen. Als Segrave geendet hatte und das Pergament wieder zusammenrollte, verneigte sich Comyn vor Edward. »Majestät, ich stimme im Namen des schottischen Volkes zu.«
    »Ein Punkt wäre noch zu klären.« Edward erhob sich, als Segrave zu seinem Platz zurückkehrte. »Auf einen Mann erstreckt sich mein Friedensangebot nicht.« Seine Stimme hob sich gebieterisch. »William Wallace hat sich geweigert, sich meiner Gnade auszuliefern, daher soll ihm auch keine gewährt werden. Ich will, dass er aufgespürt und zu mir gebracht wird.« Der Blick des Königs schweifte über die Männer in der ersten Reihe hinweg und blieb auf den drei Hütern John Comyn, Ingram de Umfraville und William Lamberton haften. »Wer ihn gefangen nimmt, wird von allen in den Bedingungen enthaltenen Verpflichtungen befreit. Dieser Mann wird nicht verbannt und muss keine Reparationszahlungen für die Rückgabe seiner Ländereien zahlen.«
    Der Funke von Interesse, der in John Comyns Augen aufglomm, entging Edward nicht.
    Als seine Beamten die Parlamentssitzung für beendet erklärten und die Schotten langsam aus der Halle in eine angrenzende Kammer strömten, wo sie ihre Siegel unter die Kapitulationsurkunde setzen würden, lehnte sich der König auf seinem Thron zurück. Nach acht langen Jahren hatte Schottland sich ihm endlich unterworfen. Seine Herrschaft über Britannien war nahezu perfekt. Zwei lose Fäden in Gestalt von Stirling Castle, dessen Garnison ihm immer noch Widerstand leistete, und William Wallace, der sich mit einer bunt zusammengewürftelten Horde von Gesetzlosen auf der Flucht befand, blieben noch. Ein kräftiger Ruck, und beide waren abgerissen. Edward lächelte. Ein seltenes Gefühl von Frieden durchströmte ihn.
    »Mylord.«
    Ob der Frauenstimme überrascht, drehte er sich um und sah, dass seine älteste Tochter Joan auf das Podest getreten war.
    »Ich wusste gar nicht, dass du hier bist, Liebes.«
    Joan nickte, hielt den Kopf aber gesenkt. »Ich wollte mir die Stunde deines Triumphs nicht entgehen lassen.« Sie zögerte, dann ging sie auf den Thron zu und kauerte vor ihm nieder. »Vater, ich habe gesehen, wie du heute hier Feinde begnadigt hast – Männer, die mit Feuer und Schwert gegen dich gekämpft haben. Ralph de Monthermers einziges Verbrechen bestand darin, mich zu lieben. Kannst du nicht auch einem Mann verzeihen, der dir so viele Jahre treu gedient hat?«
    Edward lehnte sich zurück, stieß vernehmlich den Atem aus, schloss die Augen und spürte, wie sich die kühle Hand seiner Tochter über die seine legte. Als Aymer de Valence ihm von der Affäre berichtet hatte, war er außer sich vor Wut gewesen, doch in den darauffolgenden Wochen war sein Zorn angesichts des Kummers seiner Tochter allmählich verraucht.
    »Ich liebe ihn, Vater.«
    Edward schlug die Augen auf und sah, dass ihr Tränen über das Gesicht strömten. Nach einem Moment schob er seine Hand über ihre. »Friede, Tochter. Ich werde noch heute Befehl geben, Sir Ralph freizulassen.« Als Joan vor Erleichterung aufschluchzte, fügte er hinzu: »Sobald er hier eintrifft, werden wir über die Hochzeit sprechen.«
    Joans Schluchzen wurde lauter. Jetzt unter Tränen lachend, küsste sie seine Hände. Endlich gelang es ihr, die Fassung zurückzugewinnen, und sie erhob sich. »Danke, Mylord.«
    Edward sah seiner Tochter nach, als sie sich zurückzog, dann hielt er nach seinem Sohn Ausschau. Jetzt, wo die Menge sich zerstreute, konnte er den Prinzen mit Piers Gaveston an der Wand am anderen Ende der Halle lehnen sehen. Die beiden steckten die Köpfe zusammen und waren in eine angeregte Unterhaltung verstrickt. Der Prinz lächelte wegen irgendetwas, das Gaveston sagte, und umfasste seine Schulter. Dem König entging nicht, dass der Daumen seines Sohnes langsame Kreise auf dem Samt von Gavestons Mantel beschrieb. Seine Ruhe verflog. Er beobachtete die Nähe zwischen den beiden jungen Männern schon seit einiger Zeit mit Besorgnis, aber er war zu beschäftigt gewesen, um sich damit zu befassen. Doch jetzt, wo der Krieg mit Schottland beendet war, würde er sich auf eine Angelegenheit konzentrieren, die er zu lange vernachlässigt hatte: die Hochzeit

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