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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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den Helm, den er über seine Kettenhaube stülpte und dabei den Geruch von Eisen einatmete. Dann nahm er seinen Schild mit dem Wappen von Annandale, schob den Arm durch den Trageriemen, schlang sich die Zügel um die Hand, gab der Stute die Sporen und trieb sie über die Wiese. Euan folgte ihm mit drei gelben Lanzen.
    Piers drehte sich im Sattel um, als Edward neben ihm Halt machte. Er hatte seinen Helm mit den Schwanenflügeln aufgesetzt, aber das Visier noch nicht heruntergeklappt. »Es sieht ja fast so aus, als hätte mein Prinz eine Vorliebe für Euch entwickelt.« Sein Französisch unterschied sich von dem seiner englischen Kameraden, denn Piers hatte seine ersten Lebensjahre in der Gascogne verbracht. Kurz nach dem Tod seines Vaters, eines Ritters in Edwards Diensten, der hoch in seiner Gunst gestanden hatte, war er in den Haushalt des Königs aufgenommen worden. »Ich hoffe, Ihr könnt es ihm verzeihen, dass er Euch etwas entgegenbringt, was Ihr leicht für echte Zuneigung halten könntet.« Piers lächelte und wandte den Blick ab. »Aber in Wirklichkeit hat Edward nur eine Schwäche für ungehobelte Klötze wie Euch. Ihr Benehmen amüsiert ihn.«
    Ehe Edward etwas erwidern konnte, ließ Piers sein Schlachtross in einen leichten Galopp fallen und hielt auf das andere Ende der Wiese zu. Edward lenkte seine Stute zum Startpunkt und nahm seinem Knappen die erste Lanze ab. »Du wirst den ungehobelten Klotz gleich kennenlernen, du Hurensohn«, murmelte er.
    Als Piers nach einer neuen schwarzen Lanze griff, stieß Edward seiner Stute die Fersen in die Flanken. Sie war voller Feuer, bereit für das Rennen, und schien über das Gras hinwegzufliegen. Obwohl es windstill war, schien die Luft bei dieser Geschwindigkeit förmlich auf ihn einzuhämmern. Edward beugte sich vor, während die Hufe der Stute über den Boden trommelten, und passte sich ihren Bewegungen an, so wie er es von Lord Donough in Antrim gelernt hatte. Als er die Lanze senkte, wurden seine Augen hinter den Sehschlitzen seines Helms schmal. Seine Konzentration richtete sich einzig und allein auf Piers Gaveston, der auf ihn zugejagt kam.
    Edward bleckte die Zähne, wappnete sich für den entscheidenden Moment und zielte mit der Lanze auf die Mitte des schwarzen Schildes. Schon im Augenblick des Zusammenpralls wusste er, dass ihm ein perfekter Stoß gelungen war, spürte, wie die Lanze auf dem Holz zerbrach. Piers kippte zur Seite, ließ seine eigene Lanze fallen und konnte sich nur mit Mühe gerade noch im Sattel halten. Als der Gascogner sein Pferd ungelenk zum Stehen brachte, riss Edward seine Stute herum und schwenkte den abgebrochenen Schaft durch die Luft. Am Feldrand brachen der Prinz und seine Männer in Jubel aus.
    Vor Anstrengung schwer atmend, ritt Edward Bruce über die Wiese zurück. Ihm entging nicht, dass Silber aufblitzte – die Wetteinsätze, die ihre Besitzer wechselten. Er lenkte die Stute im Schritt an Piers vorbei, der sich wieder aufgerichtet hatte. »Kein schlechter Versuch, Master Piers.« Als Gaveston etwas Unverständliches durch sein Visier grollte, grinste Edward in seinen Helm und kehrte zum Startpunkt zurück, um sich von Euan eine neue Lanze reichen zu lassen.
    Wieder galoppierten die beiden Männer aufeinander zu, holten aus ihren Pferden das Äußerste heraus. Edward sah, wie Piers seine Lanze auf ihn richtete, sah, wie er sich in den Steigbügeln aufstellte. Er beugte sich vor, zielte erneut auf die Mitte des schwarzen Schildes, während der Gascogner sich auf die des seinen konzentrierte. Doch im letzten Moment vollführte Piers ein Ablenkungsmanöver und hob die Lanze so, dass sie Edwards Gesicht treffen musste. Obwohl er wusste, dass sein Helm ihn schützte, zuckte Edward zusammen und wandte instinktiv den Kopf zur Seite. Seine Lanze schwenkte von der Mitte vom gegnerischen Schild zum Rand ab und entglitt ihm dann, wohingegen die Spitze von Piers’ Waffe an der Seite seines Helms zerbrach. Edward taumelte unter der Wucht des Zusammenpralls, sein Kopf wurde nach hinten geschleudert, und er stieß mit dem Rücken schmerzhaft gegen die Hinterpausche seines Sattels. Seine Rüstung bewahrte ihn vor dem Schlimmsten, aber er war benommen genug, um die Kontrolle über die Stute zu verlieren, die blindlings weitergaloppierte.
    Nachdem es ihm endlich gelungen war, sie zum Stehen zu bringen, schüttelte er den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben, und knirschte mit den Zähnen, als er die Jubelrufe hörte, die diesmal dem

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