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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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hindurchgeschoben. Er trug einen Beinschutz aus Kettengeflecht und ein schwarzes Lederwams mit silbernen Beschlagnägeln. Ein mit Schwanenflügeln verzierter Helm verdeckte sein Gesicht. Als er sah, dass sein Gegner sein Pferd in Position brachte und nach der Lanze griff, streckte der Mann seinem eigenen Pagen eine Hand hin und ließ sich seine Waffe reichen. Seine Finger schlossen sich um den Eschenholzschaft; umfassten die schwarze Lanze direkt unterhalb der Handschutzplatte aus Stahl. Dann presste er dem Schlachtross die Spitzen seiner Sporen in die Flanken und trieb das Tier zu einem Galopp an.
    Edward Bruce sah aus einiger Entfernung zu, wie die beiden Männer aufeinander zujagten. Er konnte die Erde unter seinen Füßen unter dem Hufgetrommel erzittern spüren. Ringsum spornten die Männer aus dem Gefolge des Prinzen – die meisten davon Söhne und Enkel von Rittern und Earls – die beiden Kontrahenten an. Am Rande des Geschehens warteten Pagen und Knappen, die sich mit den Schilden und Helmen ihrer jungen Herren beladen hatten, damit diese unbehindert Weinkrüge kreisen lassen und die Wettkämpfe verfolgen konnten. Edward schützte seine Augen mit einer Hand vor dem goldenen Glanz der aufgehenden Sonne und beobachtete, wie die Lanzen gesenkt wurden, bis sie sich auf einer Höhe befanden, und der Abstand zwischen den Pferden sich rasch verringerte. Die schwarze Lanze lag so gerade in der Luft wie ein Pfeil, die rote wippte bei dem Ansturm auf und ab. Hinter sich hörte er, wie ein paar Männer Wetten abschlossen, aber die meisten machten sich nicht die Mühe. Der Ausgang des Kampfes war zu klar vorhersehbar.
    Als sie aufeinandertrafen, beugte sich der Reiter mit der schwarzen Lanze im Sattel vor, führte einen kraftvollen Stoß gegen den roten Schild seines Gegners und traf ihn genau in der Mitte. Diese Lanzen waren nur für Schaukämpfe bestimmt und endeten in drei stumpfen Eisenspitzen, die die Wucht des Aufpralls auf eine größere Fläche verteilen sollten, dennoch ließ dieser sowohl Schild als auch Lanze zersplittern. Die Holzspäne flogen dem Getroffenen ins Gesicht, bevor er aus dem Sattel geschleudert wurde. Der Reiter in Schwarz galoppierte an ihm vorbei, als er im Gras landete, während sein Pferd ohne ihn weiterjagte. Er rollte über den Boden und blieb inmitten der Überreste seines Schildes liegen. Seine Pagen beeilten sich, ihm zu Hilfe zu kommen. Am anderen Ende des Feldes parierte der Sieger sein Pferd und hob triumphierend seine zerbrochene Lanze.
    »Hervorragend, Piers. Eine Meisterleistung.«
    Edward drehte sich um und sah den Prinzen begeistert Beifall klatschen.
    Der Prinz fing seinen Blick auf und grinste. »Ihr wirkt beunruhigt, Sir Edward.«
    »Ganz im Gegenteil, Mylord. Ich kann es kaum erwarten, gegen einen so würdigen Gegner anzutreten.«
    Der Prinz lachte. »Gut ausgedrückt.« Hochgewachsen und gut gebaut wie sein Vater, bot er in seinem polierten Kettenhemd einen beeindruckenden Anblick. Auch sein scharlachroter Überwurf war mit drei goldenen Löwen verziert, der einzige Unterschied bestand in dem gezackten blauen Band, das über den oberen Rand verlief. Sein Gesicht war sanfter als das des Königs, der blonde Bart ließ die Linien der Wangen und des Kiefers weicher erscheinen. Seine blauen Augen schimmerten im Sonnenlicht, als sein Blick Piers Gaveston folgte, der sein feuriges Schlachtross zur Startlinie zurücklenkte. »Sobald dieser Krieg vorüber ist, habe ich vor, meine Truppe nach Frankreich zu bringen. Mit Piers als Champion gewinnen wir jedes Turnier.«
    »Daran hege ich keinen Zweifel.«
    Nach sieben Monaten in den Diensten des Prinzen hatte Edward Bruce vieles gelernt; vor allem, immer zuzustimmen, wenn es um den Gascogner ging. Er hatte sich fast von Anfang an an diese Regel gehalten, so rasch die Zuneigung des Prinzen errungen und hoffte, auf diese Weise dem Sohn des Königs näher zu kommen und wertvolles Wissen zusammentragen zu können, das Robert vielleicht half, wenn sein Bruder endlich diese verhassten Bande der Loyalität zerriss und sich gegen die Engländer stellte. Aber er hatte schnell festgestellt, dass es wenig Platz für irgendeinen anderen an der Seite des Prinzen gab, wenn der Gascogner in der Nähe war.
    Der Klang eines Horns in der Ferne riss ihn aus seinen Gedanken. Danach ertönte das dumpfe Geräusch, mit dem Steine gegen die Mauern von Stirling prallten, als der tägliche Beschuss begann. Der Widerhall scheuchte ein paar Krähen aus dem Wald

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