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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Mädchen den Arm um die Schultern und schloss die Augen, während die Schreie der Möwen die sich an den Felsen brechenden Wellen übertönten.

42
    Badenoch, Schottland, A.D. 1304
    DIE NACHT BRACH ÜBER DEN Mooren herein, die Schatten in den Tälern und Senken des Landes wurden dunkler. Robert, der sich an der Spitze seiner Truppe um die höheren Hänge herumschlängelte, bemerkte Feuerschein auf dem Hügelkamm über ihnen. Er trieb sein Pferd den mit Farn bewachsenen Hügel bis zu der Stelle hoch, wo sich ein Ring von Steinen dunkel vom Himmel abhob. Als er näher kam und der Wind ihm das Haar in die Augen wehte, sah er, dass rund um den Kreis herum Zelte aufgebaut worden waren, deren Inneres von Laternen ausgeleuchtet wurde.
    Am Rand des Lagers wurde er von zwei Wachposten angehalten, die ihn anstandslos passieren ließen. Ohne auf den Rest der Gruppe zu warten, ritt er zwischen den Zeltreihen hindurch und stieg neben den hohen Steinen ab. In der Mitte des Rings brannte ein großes Feuer, an dem zahlreiche Männer mit Essensschalen in den Händen saßen. Robert las zwar wenig freundliches Willkommenheißen in ihren Augen, aber er erkannte zu seiner Beruhigung einige vertraute Wappen.
    »Sir Robert.«
    Er fuhr herum. Eine hoch gewachsene Gestalt löste sich aus der Dunkelheit. Bei ihrem Anblick hob sich seine Stimmung. »Sir James!« Er ergriff die ausgestreckte Hand des Großhofmeisters und sagte aufgewühlt, aber dennoch formell: «Ich freue mich, Euch zu sehen.»
    James Stewart bedachte ihn mit einem für ihn seltenen Lächeln. »Ich freue mich auch, Robert.« Sein Lächeln verflog, aber die Gefühle, die ihn bewegten, waren immer noch in seinen Augen zu lesen. »Die Straße, die uns hierhergeführt hat, war lang. Zu gegebener Zeit will ich alle Neuigkeiten hören, aber im Moment …« Er brach ab und spähte über Roberts Schulter, als der Rest der Gruppe in das Lager ritt. »Willkommen, Exzellenz«, rief er William Lamberton an ihrer Spitze zu.
    Der Bischof kam näher, dicht gefolgt von James Douglas. Seit er Lamberton in Paris getroffen hatte, von wo aus sie gemeinsam nach Norden weitergereist waren, war Robert aufgefallen, dass der junge Mann dem Bischof kaum von der Seite wich.
    James’ Blick heftete sich auf ihn. Seine Augen weiteten sich. »James? Bei Gott! Ich hatte gehofft, dass du kommen würdest, aber jetzt wird mir klar, dass ich auf einen Jungen gewartet habe. Lamberton«, beschwerte er sich, »Ihr habt mich nicht auf den Mann vorbereitet, den ich hier vor mir sehe.« Als James Douglas’ hellblaue Augen fragend zu dem Bischof wanderten, runzelte der Großhofmeister die Stirn. »Willst du deinen Paten nicht begrüßen?«
    »Onkel?« Der dunkelhaarige junge Mann trat zögernd einen Schritt vor.
    »Habe ich mich so verändert?« Stewart überbrückte die Distanz zwischen ihnen mit zwei Schritten und umarmte seinen Neffen. »Du hast die Kraft deines Vaters!«, entfuhr es ihm lachend, als James die Arme fest um ihn schloss. Nach einem Moment trat er zurück. »Was hast du in Stirling erreicht? Lamberton sagte, er wolle um die Rückgabe deiner Ländereien bitten.«
    »Der König meinte, er würde darüber nachdenken, Mylord«, erwiderte James bereitwillig. »Aber ich weiß, dass Robert Clifford hoch in seiner Gunst steht, daher fürchte ich, der König wird einen Preis festsetzen, den ich nicht bezahlen kann, damit ich von meiner Forderung abrücke.«
    »Nehmt nicht vorschnell das Schlimmste an, Master James. Edward hat nicht glattweg abgelehnt.« Lamberton richtete seine Aufmerksamkeit auf den Großhofmeister. »Meine Boten haben Euch ausgerichtet, dass der König Eure Kapitulation akzeptiert hat?«
    »Ja. Danke, Exzellenz.« Der Blick des Großhofmeisters ruhte auf dem Bischof, schien eine tiefere Dankbarkeit hinter diesen Worten zu übermitteln. Er lächelte, als er seinen Neffen wieder ansah. »Es ist gut, dich wiederzuhaben.«
    Robert wurde von einer Gruppe von Männern abgelenkt, die auf sie zukam. Beim Anblick der vertrauten Gesichter wurde ihm warm ums Herz.
    Da war Niall, noch mehr in die Höhe geschossen, mit einer neuen Reife in den dunklen Augen und selbstsicherem Auftreten. Ob der Veränderung überrascht, die mit ihm vorgegangen war, wurde Robert bewusst, dass er ihn zum letzten Mal am Ufer des Lough Luioch gesehen hatte, wo er ihm den Stab des Malachias in die Hände gedrückt hatte, während hinter ihnen Ulsters Männer auf sie zugaloppiert waren. Er fragte sich, was sein jüngster

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