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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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aller Unstimmigkeiten eine gewisse Höflichkeit gewahrt. Bis zu dem Überfall im Wald.
    »Der König hat mir befohlen, ihn zu verhaften.«
    »Ich warne dich, Aymer«, knurrte Humphrey. »Ich bin nicht in der Stimmung für deine irrsinnige Besessenheit.« Er wandte sich ab, doch Aymer lenkte sein Pferd so, dass es ihm den Weg versperrte.
    Der Ritter beugte sich aus dem Sattel zu Humphrey hinunter. Seine schwarzen Augen glühten vor Freude. »Wallace hatte bei seiner Gefangennahme einen Brief bei sich, aus dem hervorgeht, dass Bruce in eine Verschwörung gegen unseren König verstrickt ist.« Die Befriedigung in Aymers Augen vertiefte sich, als Humphrey die Stirn runzelte.
    »Was für eine Verschwörung?«
    »Der Brief war für den Großhofmeister von Schottland bestimmt und wies ihn an, seine Pächter zu einem Aufstand gegen König Edward und die englischen Garnisonen in Schottland aufzurufen sowie die Krönung eines neuen Königs vorzubereiten.« Aymer zog die Lippen zurück und bleckte die mit Draht befestigten Schneidezähne. »Bruce’ Krönung!«
    Humphrey schüttelte den Kopf; weigerte sich, diesen Worten Glauben zu schenken. Robert war seit drei Jahren bei ihnen. Er hatte unter ihnen gelebt, mit ihnen getrunken und gelacht, mit ihnen gefeiert und gebetet. Er hatte an ihrer Seite gekämpft und im Namen ihres Königs das Blut seiner Landsleute vergossen. Und jetzt arbeitete er darauf hin, den Krieg zu beenden, für Frieden zu sorgen und ein unter Edwards Banner vereintes Königreich zu schaffen.
    »Der Brief enthüllt Bruce’ Plan, nach Schottland zurückzukehren«, fuhr Aymer fort, »sich zum König zu krönen und eine Rebellion anzuführen, wobei er sich die Schwächen der Garnisonen von Stirling, Edinburgh und Lochmaben zunutze machen will. Wallace war damit zweifellos auf dem Weg zu James Stewart. Deswegen hat er sein Versteck verlassen, und John of Menteith konnte ihn gefangen nehmen.«
    »Du sagst, Robert hat ihn selbst geschrieben? Und er trug sein Siegel?«
    »Er war nicht versiegelt, aber es steht eindeutig fest, wer ihn verfasst hat.«
    »Jemand hat ihn Wallace untergeschoben.« Humphrey hob vor Zorn die Stimme. »Irgendjemand wollte, dass du ihn findest. Um Robert in Misskredit zu bringen.«
    Aymer schüttelte angewidert den Kopf. »Warum bist du so schnell bereit, ihm zu glauben, obwohl er uns schon zuvor belogen hat? Uns verraten hat! Kein Schotte würde Bruce in Misskredit bringen, wenn das sein Plan ist. Sie würden alle wollen, dass es so kommt.«
    »Es muss eine andere Erklärung geben«, beharrte Humphrey. Er erinnerte sich an Roberts Trost, seine verständnisvollen Worte in der Nacht, in der Bess und sein ungeborenes Kind gestorben waren. Es konnte nicht alles Lüge gewesen sein. »Ich werde es nicht hinnehmen, dass …« Er brach ab, als zwei Männer den Palasthof verließen und auf sie zugeritten kamen. Er kannte sie; sie gehörten zum Haushalt des Prinzen.
    »Sir Aymer!«, rief einer von ihnen, ohne auf die Pilger zu achten, die zur Seite springen mussten, als er sein Pferd scharf parierte. »Master Piers hatte Edward Bruce in seiner Kammer eingesperrt. Robert Bruce hat ihm zur Flucht verholfen und unsere Männer angegriffen. Die Ritter des Königs durchsuchen alle Gebäude.«
    Aymer knirschte einen Fluch, dann wandte er sich an Humphrey. »Sag mir – würde ein Unschuldiger fliehen?« Er sprach hastig auf seine Ritter ein. »Wir postieren an jedem Ausgang Wachposten. Sie werden nicht weit kommen.«
    »Warte!«, rief Humphrey, als Aymer sein Pferd wendete.
    Aymer drehte sich im Sattel um.
    »Ich habe Robert gesehen. Er wollte mit mir in der Abtei beten, aber dann kam sein Knappe mit einer Botschaft für ihn. Danach hat er sich nicht mehr blicken lassen.«
    »Schwärmt aus«, befahl Aymer seinen Männern. »Durchkämmt das Gelände. Kehrt im Palast das Unterste zuoberst, aber findet den Abtrünnigen!«
    Als Aymer und seine Männer davonjagten, blieb Humphrey einen Moment lang stehen, hob das Gesicht dem Regen entgegen und schloss die Augen. Robert, der ihn aus dem Schutz der Gasse zwischen den Apfellagern heraus beobachtete, sah seine Verwirrung, sein Leid. Bittere Schuldgefühle schnürten ihm die Kehle zu. Er lehnte sich gegen die Wand und legte die Stirn gegen den Stein. Da war er, sein endlich ans Tageslicht gekommener Betrug, sein Verrat, der klar und deutlich in den Zügen seines Freundes zu lesen stand. Sein Bruder spähte mit sorgenvoll zusammengezogenen Brauen um die Ecke des

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