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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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nach der Schlacht von Falkirk im Wald gesehen. Einige Jahre vor dieser Begegnung hatte Lennox zu den Männern gehört, die ihn und seinen Vater in Carlisle belagert hatten.
    Lennox trat augenblicklich vor und streckte eine Hand aus. »Sir Robert, ich habe gehört, Ihr braucht Männer für einen neuen Krieg gegen die Engländer?«
    Als Robert zögerte, griff John of Atholl ein. »Sir Malcolm hat hundert Mann von Lennox mitgebracht.«
    »Dann ist er mir höchst willkommen.« Robert ergriff die Hand des Earls.
    »Sir Robert.«
    Beim Klang der schroffen Stimme drehte Robert sich um und sah, dass Bischof Wishart zu ihm hochblinzelte. Robert sank auf ein Knie, küsste den Ring an der welken Hand des alten Mannes und erhob sich dann, um ihn zu umarmen. Sie standen seit Monaten durch Boten in Verbindung, aber gesehen hatte er den Bischof von Glasgow schon einige Jahre nicht mehr, und er stellte fast erschrocken fest, wie sehr der Mann – während der herrscherlosen Zeit einer der ersten Hüter Schottlands – gealtert war. »Eure Exzellenz, ich freue mich, Euch hier zu sehen.«
    Wishart fasste Robert bei den Armen. »Sir James sagte, Ihr wart in London, als William …« Der Bischof holte tief Atem. Ein Rasseln entrang sich seiner Kehle. »Hat er sehr gelitten?«
    Robert sah dem Bischof in die wässrigen Augen. Das Bild von William Wallace, wie er nackt und an ein Holzgestell gefesselt durch die stinkende Stadt geschleift wurde, stieg ungebeten vor ihm auf. Er legte Wishart eine Hand auf die Schulter. »Jetzt leidet er nicht mehr.«
    »In Gottes Armen finden alle Frieden«, murmelte Lamberton.
    Wishart presste die Lippen zusammen, wandte sich ab und winkte zwei Pagen, die mit einer Truhe an der Seite des Zeltes warteten. Gemeinsam hievten sie sie an den Griffen hoch und trugen sie zu dem Bischof hinüber. Wishart klappte den Deckel hoch und griff hinein. »Ich habe etwas für Euch, Robert. Etwas, was ich in der Hoffnung, die Stunde würde kommen, wo es gebraucht wird, versteckt gehalten habe.«
    Robert beobachtete, wie Wishart ein zusammengefaltetes Viereck aus Goldstoff zum Vorschein brachte, die Ränder in die Hände nahm und es ausschüttelte. Der Stoff glitt zu Boden, und ein sich auf dem glitzernden Gold aufbäumender Drache wurde sichtbar. Alle Männer am Tisch verstummten und starrten die königliche Standarte Schottlands voller Ehrfurcht an. Roberts Brust schwoll vor Stolz. Er spürte den Willen seines Großvaters in sich, der ihn dazu trieb, eine Hand danach auszustrecken und nach dem Stoff zu greifen, dem Symbol des Bruce-Vermächtnisses, seinem Erbe. Als sich seine Finger um das goldene Tuch schlossen, wusste er, dass sich die Jahre des Wartens, all die Lügen und die Täuschungen gelohnt hatten. In weniger als zwei Wochen würde er zum König gekrönt werden.
    »Großer Gott, Exzellenz«, murmelte James Stewart. »Wo habt Ihr die her? Ich dachte, Longshanks hätte nach seiner ersten Eroberung alle königlichen Insignien mit nach Westminster genommen?«
    »Eine hat er vergessen«, gab Wishart scharf zurück, nahm Robert das Banner behutsam ab und reichte es den Pagen, damit sie es wieder zusammenfalteten und in der Truhe verstauten. »Ich habe aus meiner Kleiderkammer in Glasgow auch ein angemessenes Gewand für die Zeremonie mitgebracht.«
    »Also ist alles vorbereitet?« Neil Campbells Blick wanderte zwischen dem Bischof und Robert hin und her.
    »Soweit es möglich war«, erwiderte William Lamberton. Er schielte zu dem Earl of Lennox hinüber. »Wir sind übereingekommen, dass die Inthronisation am Tag von Mariä Verkündigung in der Abtei von Scone stattfinden soll. Der Abt ist informiert und wird die Leitung übernehmen. Die Zeremonie werde ich selbst durchführen.«
    Malcolm nickte ruhig. Er schien die Nachricht von diesem revolutionären Akt unbeeindruckt aufzunehmen. Robert nahm an, dass ihm bereits Gerüchte zu Ohren gekommen waren.
    »Was ist mit dem Krönungsstein?«, erkundigte sich Gilbert de la Hay. »Verzeiht mir«, fügte er, an Robert gewandt, hinzu, »aber kann ein König denn ohne den Stein überhaupt gekrönt werden?«
    »Das Ritual wird in jeder anderen Hinsicht wie gewohnt vollzogen werden. Auf dem Moot Hill.« Robert zögerte. Er war sich des Geheimnisses, das er vor ihnen allen hütete, und seiner Unfähigkeit, dieses Unrecht wiedergutzumachen, nur allzu bewusst. »Mein Großvater pflegte immer zu sagen, es sei der Mann, der den König ausmacht.«
    »In der Tat.« Lamberton nickte

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