Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
Vom Netzwerk:
Überraschung eine Frau in einem maulbeerfarbenen, von einer silbernen Brosche zusammengehaltenen Umhang vortreten. Sie war schätzungsweise Ende dreißig, hatte ein stolzes, wettergegerbtes Gesicht und rotblondes, an den Schläfen ergrauendes Haar. Sein Erstaunen wuchs, als sie auf ihn zukam und ihn umarmte. Robert fasste sie bei den Armen und entwand sich ihrem Griff. »Mylady …«, begann er verwirrt. Ihm war bewusst, dass die Männer ihn anstarrten. Einer, der ganz vorn stand, war jünger als die anderen, vielleicht achtzehn oder neunzehn. Mit seinem sandfarbenen Haar und den eng beieinanderstehenden Augen sah er der Frau zu ähnlich, um nicht mit ihr verwandt zu sein. Beiden haftete etwas seltsam Vertrautes an, das Robert aber nicht einordnen konnte. Der junge Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte ihn kühl.
    Die Frau lachte über Roberts Verwirrung. »Erinnerst du dich nicht an mich, kleiner Bruder?«
    Allmählich dämmerte ihm, wen er da vor sich hatte. Die Frau war seine Halbschwester Margaret, das einzige Kind aus der ersten Ehe seiner Mutter. Robert hatte sie zuletzt gesehen, als er ein Junge gewesen war, denn sie war mit fünfzehn verheiratet worden. Im Lauf der Jahre hatte er über seine Mutter und dann weniger häufig über seinen Vater von ihr gehört und wusste, dass Margarets Mann, ein Ritter aus Roxburghshire, vor einiger Zeit gestorben war. »Schwester!« Lachend zog er sie in seine Arme zurück.
    Margaret deutete mit einem breiten Lächeln auf den rotblonden jungen Mann. »Das ist mein Sohn Thomas Randolph. Dein Neffe.«
    Robert streckte lächelnd eine Hand aus. Thomas Randolph machte keine Anstalten, sie zu ergreifen, erst auf einen finsteren Blick seiner Mutter hin trat er vor und schüttelte sie flüchtig.
    »Ich wusste überhaupt nicht, dass du nach Schottland zurückgekehrt warst, bis das feurige Kreuz durch unser Dorf kam und die Leute sagten, du würdest eine Armee zusammenziehen«, wandte sich Margaret wieder an Robert.
    »Nun, ich musste mich bedeckt halten, während ich meine Anhänger um mich versammelte. Ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Engländer sich an meine Fersen heften würden.«
    »Ich habe dir die besten Krieger meines verstorbenen Mannes mitgebracht.« Margaret deutete auf die Reiter hinter sich. »Ihre Schwerter gehören dir, Bruder.«
    »Ich nehme dein Angebot dankend an.« Robert hieß die Männer mit einem Nicken willkommen. »Ich brauche jeden Mann, den ich in den nächsten Tagen rekrutieren kann.«
    »Entsprechen die Gerüchte der Wahrheit, Sir Robert?«, unterbrach Thomas sie. Seine Stimme klang kühl und beherrscht. »Bezüglich dessen, was mit John Comyn geschehen ist?«
    Margarets Augen wurden schmal. »Thomas, ich schwöre bei Gott, dass ich dir …«
    »Nein, Schwester«, schnitt Robert ihr das Wort ab. »Ich bin sicher, dass ihr beide viele Fragen habt.« Er starrte seinen Halbneffen an. »Aber wir haben später Zeit, um miteinander zu reden. Jetzt muss ich eine Kriegsratsversammlung einberufen.«
    Thomas Randolph, der sich unter seinem durchdringenden Blick zu winden schien, wandte sich ab.
    Robert sah Margaret wieder an. Seine Miene hellte sich auf. »Es sind Familienmitglieder hier, die du bestimmt gern sehen möchtest.« Er rief den Knappen eines seiner Ritter zu sich, der gerade vorbeikam. »Arthur, zeig meiner Schwester und ihren Männern einen Platz, wo sie lagern können, und begleite sie dann zu Lady Christinas Zelt.«
    Er überließ Margaret und ihren kampflustigen Sohn der Obhut des Knappen und steuerte auf sein Zelt zu. Ihm war nicht entgangen, dass Christopher Setons Lächeln bei der Erwähnung von John Comyn erstorben war.
    Das Kriegszelt stand in der Mitte des Lagers. Zwei Banner wehten davor, ein weißes mit dem roten Sparren von Carrick, das andere gelb mit dem roten Schrägkreuz von Annandale. Robert sah eine Gruppe von Männern und Pferden, die er als Bischof Wisharts Gefolge erkannte. Nes sprach gerade mit ihnen. Er trug ein neues Kettenhemd, dessen Ringe unter seinem Umhang glitzerten. Vor zwei Wochen hatte Robert den jungen Mann zum Dank für seine Hilfe bei der Flucht aus Dumfries zum Ritter geschlagen.
    In dieser Nacht hatte Nes, der den von Comyns Männern veranstalteten Lärm gehört hatte, den Rest von Roberts Truppe und die Pferde in die Stadt gebracht, wo er seinen Herrn aus dem Kloster hatte fliehen sehen. Robert und die anderen waren aufgesessen und mit Comyns Leuten dicht auf den Fersen

Weitere Kostenlose Bücher