Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)
zustimmend. »Und das Banner ist eine willkommene Ergänzung zu der Krone und dem Zepter, das wir angefertigt haben. Ich würde sagen, wir sind bereit.«
»Dann bleibt nur noch ein Punkt zu klären.« Robert wandte sich an John of Atholl. »Wann kannst du aufbrechen?«
»Wann immer du willst.«
Der neben dem Earl stehende David nickte bekräftigend.
»Dann heute«, wies Robert sie an. »Die Kundschafter sagen, sie hält sich noch immer auf ihrem Landsitz auf, aber wir wissen nicht, wie lange noch. Wenn du sie in Gewahrsam genommen hast, bring sie direkt nach Scone. Ich treffe dich dort.«
»Und wenn sie nicht freiwillig mitkommt?«
»Lass ihr keine andere Wahl«, versetzte Robert ausdruckslos.
»Wem?«, fragte Malcolm Lennox, wobei er erst Atholl, dann Robert ansah.
»Der letzte Mosaikstein, den wir für die Zeremonie brauchen«, erwiderte Robert brüsk. Er drehte sich zu den anderen um. »Gibt es sonst etwas Neues von unseren Kundschaftern? Irgendwelche Anzeichen für Bewegungen der Engländer?«
Neil Campbell antwortete als Erster. »Nichts. Seit unser Aufstand begonnen hat, haben sich die Garnisonen in den Burgen verschanzt. Ich schätze, dort werden sie bleiben, bis aus England Verstärkung eintrifft.«
»Im Moment könnte eine englische Maus in Schottland furzen, und wir würden es alle hören«, trompetete Gilbert de la Hay. »Ich habe sie noch nie so still erlebt. Und das unter diesen Umständen …« Er runzelte die Stirn. »Es ist beunruhigend.«
»Es ist die Ruhe vor dem Sturm«, meinte Lamberton. »Sobald die Straßen frei sind, wird König Edward kommen. Und zwar in der Absicht, ein Blutbad anzurichten. Sir Roberts rasches Handeln in den letzten Wochen hat uns einen kleinen Vorteil verschafft. Da so viele Garnisonen aus dem Westen vertrieben worden sind, ist der König gezwungen, von Osten her in unser Land einzufallen. Aber trotzdem dürfen wir ihn und die Stärke der Armee, die er mitbringt, nicht unterschätzen.«
»Wir brauchen mehr Männer.« Edward Bruce’ Stimme klang hart. »Wir haben zu wenige. Entschieden zu wenige.« Er musterte die Männer nacheinander, bevor er Robert fixierte. »Hast du mit deiner Frau gesprochen? Wenn Thomas und Alexander ihre Abreise bis nach deiner Inthronisation verschieben, könnte sie sie vielleicht begleiten – und mit ihrem Vater reden. Immerhin machst du sie zur Königin.«
»Dieses Risiko will ich nicht eingehen«, erwiderte Robert. »Nicht, ehe ich nicht jede andere Hoffnung auf Unterstützung ausgeschöpft habe. Der Earl of Ulster ist noch immer Edwards Vasall. Thomas und Alexander werden in Irland sehr viel mehr Verbündete finden. Lord Donough und die Männer von Antrim werden meinem Ruf folgen, und die MacDonalds von Islay sicherlich auch. Unsere Schwester Margaret ist gerade mit zwanzig Rittern aus Roxburghshire eingetroffen«, fügte er, an Edward gewandt, hinzu. »Außerdem haben wir die Ritter von Atholl und Mar und jetzt von Lennox.«
»Wenn ich in den Wald zurückkehre, kann ich den Rest von Sir Williams Leuten mitbringen«, warf Neil Campbell ein. »Wir sind nicht viele, aber wir fiebern diesem Kampf entgegen.«
»Und da Rothesay sich wieder in Sir James’ Händen befindet, können wir auch auf Verstärkung von dieser Seite zählen«, schloss Robert. Zum ersten Mal, seit er das Zelt betreten hatte, sah er dem Großhofmeister, der schweigend zugehört hatte, in die Augen.
»Natürlich«, erwiderte James nach einer Pause. »Das versteht sich von selbst. Aber«, fuhr er fort, als Robert den Blick abwenden wollte, »trotzdem machen alle, die du eben erwähnt hast, nur die Hälfte der Männer des Reiches aus.« Er sah Lamberton an. »Unser Plan sah nicht vor, als geteiltes Königreich in den Krieg zu ziehen, Exzellenz.«
»Dieser Plan hat sich geändert, James«, murmelte Lamberton. »Wir können jetzt nichts mehr dagegen tun. Wir müssen mit den Männern vorliebnehmen, die wir haben, und ansonsten auf Gott vertrauen. König Edward wird uns so oder so angreifen. Wir haben keine Wahl.«
»Wir könnten zu den Comyns gehen, versuchen, Wiedergutmachung zu leisten und den Oberhäuptern der verschiedenen Familienzweige Machtpositionen in dem neuen Reich anbieten. Ihnen klarmachen, dass sie in dieser Stunde der Not zu uns stehen müssen, wenn sie nicht wollen, dass …«
»Nein«, schnitt Robert dem Großhofmeister abrupt das Wort ab. »Wir beziehen die Comyns nicht mit ein.« Er legte die Hände auf die Tischplatte und sah die anderen
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