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Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition)

Titel: Krieger des Friedens: Roman - [Robert the Bruce 2] (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Young
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Schweiß und Regen strömten ihm über die Wangen. Der vordere Teil seines Hemdes war dunkel vor Blut. Er hörte, wie draußen die Armbrust ein weiteres Mal geladen wurde. Um schießen zu können, würde der Mann hereinkommen müssen. Seine einzige Chance bestand darin, ihn dabei zu entwaffnen oder zu töten. Robert sammelte seine letzten Kräfte. Kurz darauf verdunkelte ein Schatten die Schwelle. Als der Mann in den Raum trat, holte Robert mit dem Schwert aus. Dabei schrie er vor Schmerz laut auf, weil sich der Bolzen tiefer in sein Fleisch bohrte.
    Der Mann wehrte die Klinge mühelos mit seiner Armbrust ab. Das Schwert entglitt Roberts Hand, er stolperte in die Mitte des Raums und umklammerte seine Schulter. Der Unbekannte hob langsam seine Waffe.
    »Wer seid Ihr?«, zischte Robert durch die Zähne.
    Der Fremde erwiderte nichts darauf. Sein bärtiges, olivfarbenes Gesicht wirkte im Halbdunkel hart und grausam.
    Als Robert auf die Knie sank, glaubte er zunächst, der Mann habe erneut auf ihn geschossen, musste sich aber letztlich vergegenwärtigen, dass die Armbrust noch immer auf seine Brust gerichtet war. Die Welt ringsum verdunkelte sich. Der Schmerz glich einem reißenden Strom, der ihn ins Nichts trug. Er kippte nach hinten, spürte kaum, wie er auf dem Boden aufschlug, hörte aber Hufschlag in der Ferne. Das musste der Tod sein, dachte er, der herbeigeritten kam, um ihn zu holen. Dem Hufgetrommel folgten laute Rufe. Robert sah, wie der Mann sich umdrehte, die Armbrust durch die offene Tür schob und abdrückte. Er hörte den Schrei eines Mädchens, weitere Rufe, und dann schlug etwas Schweres dumpf neben ihm auf.
    Roberts letzter Gedanke galt seiner Tochter. Marjories lächelndes Gesicht tauchte vor ihm auf, bevor er das Bewusstsein verlor.

13
    Lochmaben, Schottland, A.D. 1301
    » TURNBERRY HAT SICH NACH zwei Tagen ergeben, Mylord. Wir haben alle gefangen genommen, die sich in der Burg aufgehalten haben.«
    Humphrey hielt mit seinem Bericht inne, da er bemerkte, dass der König nicht von dem Tisch aufgeblickt hatte, hinter dem er saß. Edward runzelte die Stirn. Seine hellen Augen glitzerten im Schein der Laternen, als er den Brief überflog, den er in der Hand hielt. Die Seiten des Zeltes schlugen in der Brise, die durch die Klappe wehte und Musik und Gelächter mit sich brachte, kleine Wellen.
    Als Humphreys Schweigen ihm zu lange dauerte, hob der König den Kopf. »Fahrt fort.«
    »Nachdem wir die Burg dem Erdboden gleichgemacht hatten, zogen wir nach Ayr weiter. Bruce hat den Wiederaufbau der Stadt befohlen, nachdem er sie vor drei Jahren niedergebrannt hat, um uns daran zu hindern, sie als Basis zu nutzen. Unter dem Kommando Eures Sohnes plünderten wir das Dorf und zerstörten die neuen Verteidigungsanlagen. Ich kann Euch versichern, Mylord, dass diese Überfälle zusammen mit dem Schlachten des Viehs und Verbrennen des Getreides dazu führen werden, dass die Bewohner von Carrick nur mit größter Mühe durch den Winter kommen.«
    »Gut«, murmelte der König. Er starrte schon wieder auf den Brief.
    Ein Windstoß bauschte den Seidenvorhang, der das königliche Zelt in zwei Räume teilte, und Humphrey erhaschte einen Blick auf das Himmelbett, das Edward überallhin begleitete. Es war mit Kissen und rotem Leinen bedeckt. Daneben saß Königin Marguerite auf einem gepolsterten Stuhl; ihr zartes, schönes Profil hob sich von dem weichen Hermelinumhang ab, der um ihre Schultern lag. Das weite Kleidungsstück vermochte ihre zweite Schwangerschaft nicht gänzlich zu verbergen. Humphrey sah zu, wie sich die Königin vorbeugte und einen Turm aus Kristall über das vor ihr stehende Schachbrett schob. Eine ihrer Zofen, die ihr gegenübersaß, antwortete mit dem Zug eines Bauern aus Jaspis. Hinter einem weiteren Vorhang ertönte leises Greinen, als Edwards kleiner Sohn Thomas erwachte und nach seiner Amme verlangte.
    Humphreys Blick wanderte zu dem König zurück. »Habt Ihr irgendeinen Hinweis darauf, wo sich Robert Bruce aufhält, Mylord?«
    Bei der Frage hob Edward abrupt den Kopf und legte den Brief weg. Humphrey registrierte, dass am unteren Rand das Siegel des Königs von Frankreich prangte.
    »Ich hatte gehofft, Ihr könntet Licht in dieses Dunkel bringen. Schließlich habt Ihr den letzten Monat in seiner Grafschaft verbracht.«
    Humphrey kannte den stählernen Ton, den die Stimme des Königs annahm, sobald etwas sein Missfallen erregte, hatte sich aber noch nicht an das Unbehagen gewöhnt, das ein Mann

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