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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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her zerrten, als auf einmal ein unheimliches rot-oranges Glühen hinter ihnen aus der Erde hervorbrach. Jag wirbelte herum und starrte den Boden an, der plötzlich aufgerissen und nun ein einziger wirbelnder Strudel war, der bis knapp zu den äußeren Pfählen reichte, und keinen Meter von der Stelle entfernt begann, wo er stand.
    Olivia und die anderen Gefangenen, die an den äußeren Pfählen angebunden waren, standen immer noch da, aber die drei mittleren Pfähle mit den geschundenen Opfern waren fort, verschwunden in dem Loch.
    Sein Herz blieb stehen.
    Verschwunden wie Hawke und Tighe. Nur die beiden Dämonen waren noch da und schwebten über dem Höllenschlund.
    »Nein!«
    »Hawke!«, brüllte Lyon. »Tighe!«
    Wulfe packte Jags Schulter und völlig fassungslos stieß er hervor: »Sie sind weg.«
    Brennender Schmerz breitete sich in Jags Brust aus, und er musste ob seines Kummers die Zähne zusammenbeißen, während er stocksteif dastand und fast unter der Last des Entsetzens in die Knie ging. Doch dann drehten sich die beiden Dämonen um und kamen auf sie zugeschwebt.
    »Boss!«, brüllte Paenther neben ihm und zeigte auf das alte Gebäude.
    Jag wandte den Blick in diese Richtung und sah, wie ein Dutzend bewaffneter Wächter mit gezogenen Schwertern über den Hof stürmte.
    Und Jag konnte immer noch spüren, dass Olivia Nahrung zu sich nahm.
    »Verdammt«, knurrte Paenther. »Die wollen, dass wir alle da drin landen.«
    »Ja, genau das haben sie im Sinn«, murmelte Wulfe.
    »Ich muss zu Olivia.« Jag rannte los.
    Jenseits des Kreises verwandelte sich Lyon in sein Tier. Einen Augenblick später dröhnte seine Stimme durch Jags Kopf. Wir sind noch nicht geschlagen! Wir werden heute Nacht keine weiteren Krieger verlieren. Jag, es ist an dir. Halte Olivia auf!
    Jag lief und hatte dabei das Gefühl, als würde eine Zentnerlast auf seine Seele drücken. Tighe und Hawke waren fort. Olivia griff sie an und war höchstwahrscheinlich verwandelt worden. Er würde sie vernichten müssen.
    Nein. Das konnte er gar nicht mit Sicherheit wissen. Im Moment, in diesem Moment , musste er nur zu ihr hin. Doch zwei Meter von ihr entfernt rannte er wieder gegen einen von diesen verfluchten Schutzwällen. Der hier schien aus purem Stahl zu bestehen. Und da war ihm klar, dass er es noch nicht einmal schaffen würde, überhaupt zu ihr zu gelangen.
    »Liv!«
    Olivia drehte den Kopf, und ihr trüber Blick, an dem zu erkennen war, dass sie weder unter einem Zauberbann stand noch verwandelt worden war, richtete sich langsam auf ihn. Doch seine plötzlich hochkommende Freude wurde von der Erkenntnis erstickt, was der Blick dieser ihm so kostbaren Augen in Wirklichkeit bedeutete – in ihnen lagen Entsetzen und abgrundtiefe Qual.
    »Jag.« Ihre Stimme vermochte das Tosen des Strudels kaum zu übertönen. »Ich kämpfe dagegen an, Jag, aber ich kann einfach nicht aufhören, Nahrung zu mir zu nehmen! Die Zauberer haben mich mit einem Bann belegt. Du musst mich aufhalten!«
    Oh heilige Göttin. Nicht so . Sie war nicht verwandelt worden. Ja, sie tat es noch nicht einmal mit Absicht. Plötzlich dämmerte es ihm, dass das heftige Unbehagen, das sie bei ihm mit ihrem Saugen auslöste, deutlich nachgelassen hatte. Nachdem sie die künstliche Betäubung abgeschüttelt hatte und wieder bei Bewusstsein war, kämpfte sie dagegen an. Aber die Wirkung war immer noch stark, und irgendwann würde sie ihnen alle Lebenskraft geraubt haben, auch wenn die Wächter unfreiwillig dafür sorgten, dass durch ihre Gegenwart jedem etwas weniger abgezapft wurde.
    Er hatte keine andere Wahl, er musste sie aufhalten.
    Er verwandelte sich in seinen Jaguar und sprang auf Olivia zu, wobei er halb damit rechnete, wieder gegen die unsichtbare Wand zu prallen. Doch dieses Mal hielt ihn nichts auf; als hätte es nie ein Hindernis gegeben. Zu ihren Füßen nahm er wieder seine menschliche Gestalt an.
    Voller Panik sah Olivia ihn an. »Reiß mir das Herz heraus, Jag. Erst dann wird das hier aufhören.«
    »Nein. Es muss noch einen anderen Weg geben.«
    »Den gibt es nicht! Mystery hat mich mit diesen Energiekugeln verbunden, indem sie mich meiner Kontrolle beraubte, mich Lebenskraft saugen ließ, die eine Mischung aus dämonischer, therianischer, menschlicher und magischer Energie war, und diese dann in die Kugeln leitete. Irgendetwas an dieser Mischung macht sie besonders stark und hatte die Kraft, den Strudel zu aktivieren. Und sie wollen, dass alle Krieger hineinstürzen. Jag!

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