Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
wie der kleine Schwarm Drader zwischen den Baumkronen hindurch immer tiefer kam, und er setzte Olivia zu seinen Füßen auf dem Boden ab. Sie schaffte es kaum, aufrecht sitzen zu bleiben, während sie ein Messer nach dem anderen aus den inneren Jackentaschen zog.
Sie reichte ihm zwei und behielt das dritte in der Hand. Er hatte den Verdacht, dass sie auch noch ein viertes hervorgezogen hätte, würde ihr verletzter Arm nicht immer noch schlaff herabhängen.
Sie sahen einander an. Ihr Blick war trüb und schmerzerfüllt. »Alles okay, Rotschopf?« Wenn doch nur der Hummer in der Nähe wäre. Wenn er sie doch nur hinter dessen geschützte Fenster verfrachten könnte. Sie war zu schwach für das, was ihnen bevorstand.
Sie nickte und schenkte ihm ein schmerzverzerrtes Lächeln. »Lass uns ein paar Drader töten.« So verletzt und benommen, wie sie war, hätte sie eigentlich entsetzt sein müssen, innerhalb von wenigen Minuten einem zweiten tödlichen Gegner entgegenzutreten. Hätte sich geschlagen geben müssen.
Stattdessen strahlten ihre Augen hell vor Mut und Kampfgeist.
Zögernd und wild entschlossen, sie zu beschützen, erwiderte er ihr Lächeln, während sich noch ein Gefühl, das er nicht benennen konnte, warm in ihm ausbreitete. »Du hast es erfasst, Rotschopf. Lass uns ein paar Drader töten.« Er zwinkerte ihr zu und drehte sich um, stellte sich breitbeinig hin, um auf den Angriff vorbereitet zu sein.
Als die ersten Drader herabstürzten, griff er an, bohrte die Messer in ihre Leiber und schnitt ihnen einem nach dem anderen die Herzen heraus. Vier Drader. Fünf. Entscheidend war, sie zu töten, ehe sie sich an ihn hängen konnten. Sobald sie sich einmal auf Kopf oder Rücken niedergelassen hatten, würde er es kaum schaffen, sie wieder loszuwerden, und er würde gezwungen sein, sich in sein Tier zu verwandeln, ehe sie ihn völlig aussaugten. Doch in dem Moment, in dem er sich verwandelte, würden sie sich auf Olivia stürzen.
Also bewegte er sich schnell, zielte genau und drehte sich die ganze Zeit, damit ihn keiner von hinten erwischte, während er Olivia umkreiste, um die Drader auch von ihr abzuhalten.
Doch dann stieß einer von den Mistkerlen durch seine Abwehr, klammerte sich an seiner Schulter fest und bohrte ihm die scharfen Zähne ins Fleisch. Glücklicherweise kam er ohne Schwierigkeiten an ihn ran und tötete ihn sofort.
Zwei kamen von unten angeflogen und versuchten, Olivia direkt anzugreifen, doch sie erledigte sie schnell und geschickt. Die letzten fünf kamen aus unterschiedlichen Richtungen und stürzten sich alle auf einmal auf ihn. Er tötete drei, doch einer landete auf seinem Haar und klammerte sich an seinen Kopf. Ein anderer bohrte die scharfen Zähne in seine rechte Seite.
Stechender Schmerz breitete sich in ihm aus. Zuerst schnitt er dem Drader an seiner Seite das Herz heraus, doch als er das Messer hob, um sich den vorzunehmen, der an seinem Hinterkopf hing, bemerkte er hoch über sich erneut einen Schatten.
Er schaute auf und erstarrte.
Heilige Scheiße.
»Wir bekommen Ärger, Olivia. Es sieht so aus, als ob dies hier nur die Vorhut war.« Von hoch oben stieß ein weiterer Schwarm herab, der drei-, vielleicht sogar viermal so groß war wie der erste.
Während er den Drader erledigte, der an seinem Hinterkopf hing, brach ihm der kalte Schweiß aus. In seinem Kopf begann es zu dröhnen, als ihm mit einem Schlag klar wurde, dass er es mit einem Schwarm dieser Größe nicht in seiner menschlichen Gestalt würde aufnehmen können. Sie würden ihn umbringen, ehe er auch nur die Hälfte von ihnen erledigt hatte. Doch wenn er sich wieder in seinen Jaguar verwandelte und sich damit rettete, war Olivia so gut wie tot.
Verdammt. Seine Hände umklammerten die Messer noch fester, als ihm die schreckliche Ausweglosigkeit der Situation mit eisiger Klarheit vor Augen trat. Verdammt . Sie würde sterben. Wut kam in ihm hoch und kochte über, als sie ein Ventil fand.
Er wirbelte zu Olivia herum. » Warum bist du nicht in dem gottverdammten Auto geblieben? «
Sie sah ihn mit offenem Mund an. »Es ist ein bisschen spät, sich darüber jetzt Gedanken zu machen!« Ihre Stimme war fester, klang jetzt wieder stark. Sie rappelte sich auf und zog mit dem verletzten Arm ein weiteres Messer aus ihrer Jacke. Doch das Messer entglitt ihren Fingern und fiel zu Boden.
Jag knurrte, während er verzweifelt nach einer Lösung suchte. Wenn er der Meinung gewesen wäre, dem Schwarm weglaufen zu können,
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