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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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hätte er sie sich über die Schulter geworfen und wäre losgerannt. Doch wenn Drader erst einmal eine Fährte gewittert hatten, flogen sie doppelt so schnell, wie seine Katze lief. Zu Fuß wären er und Olivia eine leichte Beute.
    Weglaufen stand also nicht zur Debatte. Und Olivia war ganz gewiss nicht in der Lage, sich zu verteidigen. Wie sollte sich jemand schon gegen mehr als vierzig Drader wehren können? Sie würde sterben .
    Und wenn er seine Gestalt nicht änderte, würden sie beide sterben.
    Die grausame Wahrheit rann wie kalter Schweiß seinen Rücken hinunter. Nein!
    »Auf den Boden, Rotschopf. Sofort!«
    Er konzentrierte sich auf die Kraft seines Tieres und verwandelte sich in seinen Jaguar, während er sich nicht zum ersten Mal wünschte, er besäße die Fähigkeit, sein Tier nicht nur kleiner, sondern auch größer zu machen. Trotzdem konnte er mit seiner Länge von fast zwei Metern ohne Schwanz den größten Teil ihres Körpers schützen. Ihren Rücken. Er musste ihren Rücken schützen.
    Als er mit seinen Jaguaraugen zu ihr aufschaute, stand sie immer noch, war immer noch entschlossen zu kämpfen.
    Deine Fähigkeit zu gehorchen bedarf der Verbesserung, Rotschopf. Leg dich auf den Boden. Sofort! Schnell!
    »Warum?« Sie sank auf die Knie.
    Leg dich auf den Rücken und halte deine Messer bereit, wobei ich es als Gunstbezeugung betrachten würde, wenn du versuchst, mich nicht zu stechen.
    Sie sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, doch nach einem kurzen Moment des Zögerns tat sie schließlich, was er ihr befohlen hatte. Als der erste Drader auf sie herabstieß, warf sich Jag auf sie und bedeckte sie mit seinem Tierleib.
    Bleib unter mir. Und sag mir, wenn du irgendwo gebissen wirst.
    »Jag, das wird nicht funktionieren. Wir müssen sie töten.«
    Ich werde die, an die ich rankomme, totbeißen.
    »Und die anderen werden warten und den Rest der Nacht versuchen, an mich ranzukommen. Der Dämon entkommt uns.«
    Scheiß auf den Dämon. Ich versuche gerade dafür zu sorgen, dass du am Leben bleibst. Wenn ich aufstehe, werden sie sich auf dich stürzen. Innerhalb von Minuten bist du tot .
    Der Schwarm Drader kam herab, stürzte sich auf sie und drängte sich in jede Lücke. Und sie kamen an sie dran, verdammt. Er schnappte nach ihnen, fraß die Kreaturen, die nach nichts schmeckten, einen Drader nach dem anderen, doch ihre Zahl schien nicht weniger zu werden.
    Sie kriegen dich.
    »Mir geht’s gut.« Doch ihr Tonfall ließ etwas anderes vermuten. Er hörte Schmerz in ihrer Stimme. Und einen Anflug von Furcht.
    Seine Erinnerung katapultierte ihn an einen anderen Ort, in eine andere Zeit zurück. Er spürte wieder die Schläge auf seinen damals viel jüngeren Körper, die Fäuste, die auf ihn einhieben, während die wütende Stimme des Anführers der Enklave über dreieinhalb Jahrhunderte hinweg in seinem Kopf widerhallte.
    » Du hast sie sterben lassen. Du hast sie sterben lassen! Du selbstsüchtiger, kaltherziger Mistkerl .«
    Ja, ja, genau das war er. Aber nicht heute Nacht. Nicht heute . Olivia würde nicht sterben, während er sicher und geschützt dalag. Nutzlos .
    Bunte Lichter blitzten auf, als er wieder menschliche Gestalt annahm. In einem Winkel seiner Wahrnehmung hatte er das Gefühl ihres weichen Körpers unter sich genossen. Dann hatten die Drader angegriffen, und jeder lustvolle Gedanke war verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben.
    »Was machst du da?«, rief Olivia.
    Er sprang von ihr hoch. »Roll dich zusammen, Rotschopf!«
    Die Drader stürzten sich auf sie beide, doch er packte die auf dem Boden liegenden Messer und bekämpfte sie mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft. Er hielt sie sich so gut wie möglich vom Leib, aber all seine Gedanken drehten sich nur um sie. Er musste die töten, die ihr nahe kamen.
    Sie wird nicht sterben.
    Der Blick dieser grauen Augen würde nicht kalt werden und brechen, dieser wache Geist verlöschen. Nur die Göttin wusste, was sie mit ihm angestellt hatte, aber sie hatte eine Saite in ihm berührt, war mit ihm in einer Weise verbunden wie noch keine andere Frau je zuvor. Sie mochten zwar die ganze Zeit miteinander streiten, aber er fing allmählich an, sie gern zu haben, verdammt. Er hatte sie gern. Er würde sie nicht sterben lassen.
    Olivia ignorierte seinen Befehl, setzte sich auf und stach fast genauso schnell wie er auf Drader ein. Trotzdem wurden sie weiter angegriffen. Es mussten wohl an die fünfzig sein. Mit zwei Händen konnte er sie

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