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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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nicht alle bekommen. Sie saugten sich an seinen Schultern fest, seinem Kopf, am Rücken, an den Seiten und den Beinen.
    »Jag, verwandle dich wieder!«
    »Nein.«
    »Du dummer, sturer Krieger!«, brüllte sie.
    Er beachtete sie nicht, sondern konzentrierte sich nur auf eine einzige Sache: Drader töten. Er kämpfte, bis ihm der Schweiß in Strömen über die Schläfen lief, bis sein ganzer Körper in brennenden Schmerz gehüllt war. Bis seine Beine schwächer wurden.
    Die verdammten Drader würden gewinnen. Er wusste nicht mehr, was er tun sollte. Was er getan hatte, war nicht genug.
    Es war nicht genug.
    Ach, heilige Göttin, was soll ich nur tun?
    Die Frage durchfuhr die vor Angst bebende Olivia, während sie die Drader mit einer Verzweiflung bekämpfte, die sie im Verlaufe von über fünfeinhalb Jahrhunderten noch nie erlebt hatte. Weil sie sie nicht auf ihre Art bekämpfen konnte, indem sie ihnen die Lebenskraft nahm; denn Jag würde es merken.
    Doch wenn sie es nicht tat, wenn sie nicht bald die Drader erledigten, würden sie beide sterben.
    Jag ragte über ihr auf und tötete die meisten Drader, die versuchten, sie anzugreifen. Sie schaute auf und keuchte vor Schreck, als sie ihn ansah. Sie bedeckten ihn. Sie bedeckten seinen ganzen Körper. Noch während sie hinsah, begannen seine Bewegungen langsamer zu werden, und er schwankte, als wäre er betrunken.
    Sie waren dabei, ihn umzubringen.
    »Jag, verwandle dich!«
    »Nein.« Seine Stimme war flach und tonlos, als hätte er sich bereits mit seinem Tod abgefunden.
    Doch wenn er sich verwandelte, würde er nicht sterben, verdammt noch mal. In seiner tierischen Gestalt konnten sie ihm nichts anhaben.
    Oh Gott, er opferte sein Leben in dem hilflosen Versuch, ihres zu retten, wenn sie doch eigentlich nur den Dradern, die um sie herum waren, die Lebenskraft nehmen musste, um nicht zu sterben.
    Womit sie ihr Geheimnis verraten würde.
    Womit ihr Leben vernichtet wäre.
    Aber welche andere Wahl hatte sie?
    Wenn sie nichts tat, wenn sie zuließ, dass die Drader ihn töteten, und sich dann selber rettete, würde keiner es je erfahren, und ihr Geheimnis wäre gewahrt. Und der Mann, der sein Leben für sie opferte, wäre tot.
    »Jag, hör mir zu. Du musst dich verwandeln. Sie können mir nichts anhaben.«
    Er sah sie noch nicht einmal an.
    »Jag, ich bin von Dradern geküsst worden!«
    Aber er reagierte immer noch nicht, konzentrierte sich nur darauf, am Leben zu bleiben. Damit sie beide am Leben blieben.
    Sie krabbelte unter seinen wirbelnden Klingen hervor und rappelte sich mühsam auf, denn das Gift des Dämons schwächte sie immer noch.
    Er fuhr mit gehetztem Blick zu ihr herum. »Olivia, nein. Sie werden dich umbringen.«
    »Sie können mich nicht umbringen, es sei denn, ich lasse es zu.« Sie ließ seinen Blick nicht los und zwang sich zuzuschauen, wie er allmählich begriff, während sie die Arme ausbreitete und sich von ihnen beißen ließ, um sie dann auszusaugen, ohne sich gegen sie zu wehren. Sie brauchte sich nicht gegen sie zu wehren.
    Als seine Augen ganz groß wurden, weil er endlich begriff, hatte sie das Gefühl, ihr würde ein Messer in die Brust gestoßen werden.
    »Sie können mir nichts anhaben, Jag. Verwandle dich!«
    Und endlich tat er es, während er sie weiter ansah. Aufs Neue beobachtete sie den magischen Moment, erlebte, wie die Funken stoben und die freigesetzte Energie auf ihrer Haut kribbelte. Mit wütendem Kreischen schossen die Drader, die an ihm geklebt hatten, hoch in die Luft, um sich dann auf sie zu stürzen. Als sie sie wie eine Decke aus vielen Mäulern bedeckten, sah sie den Jaguar zu Boden sinken, weil ihn die Verwandlung den letzten Rest Kraft gekostet hatte.
    Sie musste die Drader schnell aussaugen, sonst würden diese sie umbringen, ehe sie es schaffte, sich zu retten; doch was war, wenn sie dabei auch Jags Energie anzapfte? Konnte sie ihm in seiner tierischen Gestalt etwas anhaben? Sie wusste es nicht und wollte es nicht riskieren. Er hatte keine Reserven mehr.
    Olivia stolperte von ihm weg. Ihr ganzer Körper war mit Dradern bedeckt, und das Gift des Dämons schwächte sie zusätzlich. Doch noch während sie sich wegbewegte, nahm sie schon Energie zu sich. Erst langsam, dann immer gieriger, während sie den Abstand zwischen sich und Jag vergrößerte. Sie nahm die Nahrung in noch größeren Zügen zu sich. Und schließlich öffnete sie sich ganz und verschlang die Energie der Drader, sodass sie immer stärker wurde und festeren

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