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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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sich lassen.
    Olivia bedeutete ihm nichts. Das war nicht mehr als ein bisschen Sex und ein paar anregende Auseinandersetzungen.
    Aber noch während er sich selber davon zu überzeugen suchte, sehnte er sich danach, sie wieder in den Armen zu halten. Sein Körper wurde bei der Erinnerung daran, wie sie sich während ihres zuckenden Höhepunkts an ihn geklammert hatte, warm. In jenem Moment und kurz darauf hatten ihn Gefühle übermannt, die so stark waren, dass er sich genauso sehr an sie geklammert hatte wie sie sich an ihn. Gefühle wie Zärtlichkeit, Fürsorge und das Verlangen, sie in den Armen zu halten, ergriffen mit einer Heftigkeit von ihm Besitz, dass er meinte, sein Herz würde gleich zerspringen.
    Er hatte so verharren wollen, seine Nase in ihrem nach Shampoo duftenden Haar vergraben, während er sie an sich drückte und ihr über den Kopf strich.
    Der Selbstekel, der ihn überfiel, ließ ihn die Seife so heftig in die Ablage werfen, dass das Stück in zwei Teile zerbrach. Bei der Erinnerung an diesen Moment der Schwäche knirschte er mit den Zähnen. Er versetzte die Leute in Rage, stieß sie von sich, weil er diese scheißzarten Gefühle nicht mochte. Genau genommen hasste er sie sogar.
    Und was war daran falsch?
    Nichts, verdammt noch mal, gar nichts.
    Er wusch sich die Haare und hielt dann den Kopf unter die Brause, um sie auszuspülen, wofür er das Wasser auf ganz heiß stellte.
    Doch das heftige Kribbeln, das er plötzlich spürte, hatte nichts mit dem Wasser zu tun. Er erstarrte, als ihm klar wurde, was es war. Olivia nahm Nahrung zu sich. Gierig.
    Gütiger Himmel. Bestimmt wurde sie gerade angegriffen!
    Er stürzte aus der Dusche, und Tropfen flogen in alle Richtungen, als er schlitternd über die nassen Fliesen zur Tür flog und sie aufriss. Er war nur einen Herzschlag davon entfernt, seine Gestalt zu wandeln und dem Mistkerl, der es wagte, ihr wehzutun, die Kehle herauszureißen.
    Doch dann blieb er abrupt stehen, als er um die Ecke kam und feststellte, dass sie nicht in einen Kampf auf Leben und Tod verwickelt war, sondern vollständig angezogen mit dem Laptop vor sich im Schneidersitz auf ihrem Bett saß.
    »Was zum Teufel denkst du dir eigentlich dabei?« Sie hatte ihn zu Tode erschreckt.
    Als sie überrascht zu ihm aufschaute, hörte das Kribbeln auf.
    Sie wirkte verwirrt. »Ich muss etwas essen, Jag. Ich habe nicht stark gesaugt.«
    Wütend machte er einen Schritt auf sie zu. »Den Teufel hast du getan.«
    Ihr Blick wurde abweisend. »Jag, ich mache das schon seit Jahrhunderten. Ich denke doch, dass ich weiß, ob … «
    Draußen ertönte ein Schrei, und sie verstummte, sprang auf und rannte zum Fenster. Jag folgte ihr und linste über ihren Kopf hinweg durch die Gardine zu der Frau, die die Treppe hochgerannt kam. Als er den Blick auf den Bürgersteig richtete, erfasste er mit einem Mal die gesamte Situation. Ein junger Mann lag auf dem Asphalt. Er war entweder bewusstlos oder tot.
    Als Olivia schwankte und ihn dabei leicht anstieß, packte er ihre Schultern und drehte sie zu sich um. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen, und ihre Sommersprossen hoben sich deutlich von ihrer kalkweißen Haut ab.
    »Ganz ruhig, Rotschopf.« Wieder nutzte er seine Gabe und ließ statt Wärme diesmal Kälte in sie strömen, um sie zu beruhigen. »Was ist passiert?«
    »Ich bin daran schuld. Ich muss raus. Ich muss ihm helfen.«
    »Was kannst du denn schon für ihn tun, außer schuldbewusst dreinzuschauen?« Sein Griff um ihre Schultern wurde fester. »Kannst du das, was du da machst, auch umkehren? Ihm wieder Nahrung zuführen?«
    Sie schüttelte mit gequälter Miene den Kopf. »Es funktioniert nur in einer Richtung.«
    »Nick!«, rief eine Männerstimme vom Parkplatz.
    Die Stimme der Frau antwortete. »Er atmet, Dave. Er lebt.«
    »Was zum Teufel ist passiert?«, ertönte wieder die Stimme des Mannes. »Siehst du irgendwo Blut?«
    »Nein. Ich habe nur gesehen, wie er hingefallen ist. Er hat geschwankt, als wäre ihm schwindelig, dann ist er zusammengebrochen. Er ist zu jung für einen Herzinfarkt!«
    »Der verdammte Junge hat bestimmt irgendwelche Drogen genommen.«
    »Mom?«, fragte eine junge, unsichere Stimme.
    »Oh, Gott sei Dank, mein Junge, du hast mich zu Tode erschreckt.«
    Jag zog Olivia vom Fenster weg. Er spürte, dass sie zitterte. »Es geht ihm wieder gut. Und ich frage dich jetzt noch einmal: Was ist passiert?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie sah ihn mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen

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