Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts
ihre Stimme so leise und hart wie Stahl.
»Jedes Mal, wenn wir anfangen, miteinander auszukommen, machst du es wieder kaputt. Jedes Mal. Du kannst es so viel leugnen, wie du willst, aber du kannst dich selbst nicht ausstehen. Und du kannst es auch nicht ertragen, wenn irgendjemand dich mag.«
Jetzt war er derjenige, der sauer wurde. »Tu nicht so, als würdest du mich verstehen, Schwester.«
Doch sie fuhr fort, als hätte er gar nichts gesagt. »Der Sex zwischen uns beiden könnte gut sein, Jag. Richtig gut, und du weißt das auch. Aber du lässt es nicht zu, nicht wahr? Wenn ich hinterher nicht total wütend auf dich bin, hast du versagt.«
Er stand auf und packte ihre Schultern. Seine Finger verkrampften sich vor Wut und bohrten sich in ihr Fleisch. »Du bist meine Sklavin, Olivia, oder hast du das vergessen? Der Sex ist nur zu meinem Vergnügen, nicht zu deinem.« Doch die Worte waren gelogen, jedes einzelne. Er liebte es, ihr Lust zu bereiten. Liebte es, zuzuschauen, wenn sie zum Höhepunkt kam. Warum also hatte er ihr diese Lust versagt? Sie ihnen beiden versagt?
Es hatte nichts damit zu tun, ob Leute ihn nun mochten oder nicht. Das war Blödsinn und bewies nur, dass sie ihn überhaupt nicht kannte.
»Lass mich dich zum Kommen bringen, Rotschopf. Mit meiner Hand. Ein schneller, überwältigender Höhepunkt, der dich von innen heraus schmelzen lassen wird.«
Sie sah ihn argwöhnisch an. »Lässt du mir diesmal eine Wahl?«
Tat er das?
Bittere Galle breitete sich in ihm aus und ließ fast Übelkeit in ihm aufsteigen. Er ließ sie los und wandte sich ab, denn er wusste, was ihre Antwort wäre. Sie wollte nicht, dass er sie berührte.
»Geh duschen, Olivia. Die anderen müssten in einer Stunde da sein.«
Er hörte, wie sie sich umdrehte und zum Badezimmer tappte, wobei sie fast so leise ging wie er selber. Doch in seinem Kopf wollte ihre Stimme nicht zum Schweigen kommen.
Wenn ich hinterher nicht total wütend auf dich bin, hast du versagt.
Blödsinn. Er mochte das, was er mochte. Basta. Außer dass das, was er getan hatte, absichtlich gemein gewesen war. Damit hatte sogar er einen neuen Tiefpunkt erreicht.
Warum hatte er es also getan?
Shit . Um sie wütend zu machen. Genau wie sie gesagt hatte.
Er lag auf dem Bett und starrte die Feuchtigkeitsflecken an der Decke an, während er darauf wartete, dass die Dusche abgestellt wurde und er darunter konnte. Plötzlich sehnte er sich nach dem heißen, brennenden Strahl der Dusche, um die Kälte herunterzuspülen, die ihn auf einmal erfasst hatte. Obwohl er tief im Innern wusste, dass sich diese Kälte nie von heißem Wasser vertreiben lassen würde.
Denn es war keine körperliche Kälte. Olivia entblößte ihn völlig, zwang ihn dazu, die Schicht aus Eis zu spüren, die sich vor so langer Zeit um sein Herz gelegt hatte.
12
Olivia stand unter dem heißen Strahl der Dusche. Sie fühlte sich emotional wie zerschlagen und stand physisch unter einer sinnlichen Anspannung, die sich nicht gelöst hatte. Weil er verhindern wollte, dass sie kam, und es tatsächlich auch geschafft hatte, sie unbefriedigt zurücklassen..
Der Mistkerl.
Er hatte gewollt, dass sie wütend auf ihn war. Jedes Mal, wenn so etwas wie Nähe zwischen ihnen entstand, verwandelte er sich wieder in ein Arschloch. Und doch sah sie manchmal eine Einsamkeit in seinen Augen, ein heftiges, verzweifeltes Verlangen nach Nähe, die er ihnen beiden verwehrte.
Sie trat aus der Dusche und trocknete sich ab, dann schlang sie das Handtuch um ihren Körper und ging ins Schlafzimmer zurück, wo Jag auf dem Bett lag und immer noch die Decke anstarrte.
Er kam hoch und schwang die Beine über die Bettkante, um dann mit einer sinnlichen, katzengleichen Bewegung aufzustehen. Aber er ging nicht an ihr vorbei. Er rührte sich noch nicht einmal von der Stelle, sondern sah sie einfach nur an, wobei sein Blick über ihr nasses Haar, ihr Gesicht und ihre nackten Schultern glitt.
Sein Blick war nicht zu deuten und seine Miene nachdenklich. »Hast du es dir unter der Dusche selbst besorgt?«
»Das geht dich wohl kaum etwas an.«
»Du hast es nicht getan. Ich spüre die Anspannung in deinem Körper.« Er streckte die Hand nach ihr aus, ohne jedoch dichter an sie heranzutreten. »Lass mich dafür sorgen, dass du kommst, Rotschopf.«
Olivia seufzte. »Lass es einfach, Jag. Mir geht’s gut.«
Er machte einen Schritt auf sie zu und bewegte sich leise über den Teppich, bis er vor ihr stand. Dann hob er seine Hand,
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