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Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts

Titel: Krieger des Lichts - Palmer, P: Krieger des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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salutierte keck vor Tighe.
    Olivia wirbelte zu den beiden Männern herum, die auf der Schwelle standen, und sah sie mit loderndem Blick an. »Wenn ihr euch nicht am Kampf beteiligen wollt, verschwindet. Auf der Stelle.«
    Tighe riss sofort kapitulierend die Arme hoch. »Bin schon weg.«
    Wulfe, der Mistkerl, grinste. »Bring ihn nicht um.«
    Die Atempause hatte seinem Knie die Gelegenheit gegeben zu heilen. Und als Wulfe die Tür hinter sich zuzog, sprang er auf, bereit für die nächste Runde. Er liebte einen guten Kampf, und dieser hatte sein Blut in Wallung gebracht und war gleichzeitig ein Ventil für die grässliche Anspannung, die ihn seit dem missglückten Angriff auf die Zauberer beherrschte.
    Aber in Olivias Augen war keine derartige Erleichterung zu erkennen. In den grauen Tiefen sah er, wie sie zerbrach. Sein Herz zog sich zusammen, als er verstand. Sie kämpfte eher gegen die Trauer und ihre eigenen Empfindungen als gegen ihn. Und obwohl er sich frohen Herzens windelweich von ihr hätte prügeln lassen, wenn es ihr half, konnte er sehen, dass es ihr überhaupt nichts brachte.
    Die Gefühle mussten auf einem anderen Weg herauskommen. Das sagte ihm das Schimmern in ihren Augen.
    Wieder stürzte sie sich auf ihn, aber noch in der Bewegung begannen ihr schon die Tränen über die Wangen zu laufen, was sie anscheinend noch wütender machte. Er ließ sie noch ein paar gute Treffer landen, dann legte er seine mächtigen Arme um sie und drückte ihr Gesicht an seine Brust, während sie strampelte, um sich aus seiner Umarmung zu befreien.
    »Lass es raus, Liv«, sagte er leise. »Du wirst es erst los, wenn du nachgibst. Lass es einfach raus.«
    Sie wehrte sich noch einen Moment lang gegen ihn und hieb mit den Fäusten auf seine Schultern ein, bis sie den inneren Aufruhr nicht mehr zurückhalten konnte. Lautes Schluchzen ließ ihre zierliche Gestalt beben, ihre Fäuste öffneten sich, und sie klammerte sich an ihn, als die Trauer sie voll erfasste.
    Er verspürte das plötzliche und heftige Verlangen, sie zu trösten, und hatte keinen blassen Schimmer, wie er das anstellen sollte. Er war immer nur hervorragend darin gewesen, bei anderen Wut zu schüren. Einen Sturm der Gefühle zu besänftigen, lag ihm nicht. Er hätte natürlich die beruhigende Wirkung seiner Hände einsetzen können, doch er spürte, dass es nicht das war, was sie jetzt brauchte. Sie musste es herauslassen.
    Unbeholfen klopfte er ihr auf den Rücken.
    Sie drückte ihr Gesicht fester an seine Brust und umklammerte ihn noch mehr, als wären seine Besänftigungsversuche gar nicht so unbeholfen.
    Er hob die Hand und legte sie um ihren Kopf, um sie ganz fest an sich zu ziehen. Im Innern seiner Brust spürte er, wie das Eis brach, das so lange sein Herz umhüllt hatte.
    Das wollte er nicht. Brauchte es nicht. Aber noch während dieser Gedanke durch seinen Kopf ging, schlossen sich seine Arme wie ein Schraubstock um sie, um sie vor allem zu beschützen, damit ihr nie wieder etwas passierte.
    Als hätte sie seine Gedanken vernommen, hob sie den Kopf und sah ihm mit einem Blick ins Gesicht, der sogar jetzt, während sie sich an ihn klammerte, voller Elend war. Er sah in die grauen Tiefen und spürte, wie er fiel. Tief in seinem Innern floss Wärme aus dem Riss in seinem Herzen und strömte mit dem Blut in alle Glieder und alle kalten, dunklen Winkel, sodass Körper und Geist erwachten. Und die Seele.
    Und brachte Bitterkeit und Zorn zur Raserei.
    Noch nie hatte er sich so hin- und hergerissen gefühlt zwischen dem, was er wollte und was er nicht wollte. Er merkte, dass er sie sogar noch enger an sich zog, während die Dunkelheit in seinem Innern versuchte, die Risse im Eis wieder zu schließen und die unerwünschte Wärme aus seinem Herzen zu drängen.
    Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn und klammerte sich genauso fest an sie wie sie sich an ihn, während die widerstreitenden Gefühle in Aufruhr waren. Er war, was er war. Ein Mann ohne Liebe. Ohne Familie, bis auf die Männer, die gezwungen gewesen waren, ihn aufzunehmen. Ohne Freunde.
    Zu lange war er schon auf diesem Weg, als dass er die Jahre noch hätte zählen können, und würde immer auf dem Weg bleiben, sosehr er sich auch manchmal wünschen mochte, jemand anders zu sein. Wie viele tausend Male hatte er sich gewünscht, ein anderer Mann zu sein? Nicht Jag zu sein.
    Als Olivia eine Hand hob und sie an seine Wange drückte, war er verloren. Die Wärme füllte ihn zur Gänze aus, drängte Zorn

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