Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmte Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
noch ein anderer Schutzzauber darin verborgen ist.« Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und steckte den Arm bis zur Schulter hindurch, ehe er ihn wieder herauszog. Als sich ihre Blicke begegneten, funkelten seine Augen triumphierend und ein zufriedenes Grinsen spielte um seine Mundwinkel.
    Sie konnte den Blick nicht von seinen perfekt geschwungenen Lippen abwenden.
    Indem er sich wie ein Blinder vortastete, fand er die Umrisse des unsichtbaren Durchgangs, tauchte dann den Kopf hinein und sah hindurch.
    »So ein Mist«, murmelte er und zog sich erneut zurück. »Dieser Weg führt zwar aus dem Gefängnis heraus, jedoch nicht in die Freiheit. Wir sind fraglos in irgendeine Art von Spiel hineingeraten. Probier’s erst mal, ehe wir durchschlüpfen.«
    Ohne zu zögern, ging Melisande neben ihm in die Knie und streifte seine kräftige Brust dabei mit der Schulter, als sie die Hand vorsichtig ins unsichtbare Nichts schob. Da war nichts, was ihr den Weg versperrt oder sie auf irgendeine Weise zur Vorsicht gemahnt hätte, also krabbelte sie durch das Loch. Als sie sich auf der anderen Seite aufrichtete, fand sie sich in einem langen Gang zwischen zwei Steinwänden wieder, die so hoch wie die des Gefängnisses waren und, so weit das Auge reichte, parallel in beide Richtungen zu verlaufen schienen.
    Ächzend kam Fox hinter ihr her gekrabbelt und stellte sich dann neben sie. »Dieser Ort ist eine einzige beschissene Illusion.« Er angelte eines seiner Messer aus dem Stiefel.
    Wohl wissend, dass die Magier sich jeden Moment und ohne Vorwarnung auf sie stürzen konnten, legte Melisande die Hand an ihr Schwert, bevor sie sich bis in die letzte Faser ihres Körpers angespannt Schulter an Schulter auf den Weg machten.
    Doch schon wenige Meter weiter tauchte plötzlich ein weiterer Gang auf der linken Seite auf.
    Sie wechselten einen argwöhnischen Blick. Fox zuckte die Achseln, und sie folgten stattdessen diesem Pfad – ein Pfad, der nach jeweils zehn bis zwanzig Schritten rechtwinklig abbog, ohne dass sich das gleichförmige Aussehen der Steinmauern in irgendeiner Weise geändert hätte.
    »Das ist ein Labyrinth«, murmelte sie, während sich ein Anflug von Angst ihr Rückgrat hinaufstahl. »Wir könnten hier bis in alle Ewigkeit herumirren.« Und hatte Paenther sie nicht genau vor so etwas gewarnt? Leute verschwanden einfach, und das vielleicht nicht mal, weil sie den gewalttätigen Zauberern zum Opfer fielen, sondern weil sie sich schlichtweg in einem Labyrinth verlaufen hatten.
    »Das werden wir nicht.« Fox’ warme Hand glitt unter ihren Zopf und legte sich um ihren Nacken. Sein Daumen streichelte sie federleicht.
    Die Berührung ließ sie erstarren. Sie war überrascht darüber – ja förmlich entsetzt –, dass es ihr gefiel. Aber natürlich gefiel es ihr. Ihre eiskalte Fassade, die ihr so lange Zeit Schutz geboten hatte, bekam allmählich Risse. Aus Angst, ihren Schutzpanzer zu verlieren, zuckte sie zurück, und er ließ sie los.
    Nach der nächsten Biegung gabelte sich das Labyrinth. Ein Weg ging nach rechts, der andere führte weiter geradeaus.
    Fox reichte ihr die Hand, und sie sah ihn schief von der Seite an. Hatte sie ihm nicht gerade erst klargemacht, dass sie keine Berührungen wünschte?
    Er sah sie mit tadelndem Blick an. »Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich dich verliere, wenn ich dich nicht festhalte, Süße.«
    Ach was. Zwar war sie nicht davon überzeugt, dass er ihr die Wahrheit sagte, doch wollte sie auch nichts riskieren. Mit einem resignierten Seufzer schob sie ihre Hand wieder in seine.
    Seine himmelblauen Augen funkelten, und ganz offensichtlich amüsierte er sich über ihre Kratzbürstigkeit, während seine große Hand die ihre umschloss und sie sanft drückte. Von einem heftigen Beschützerinstinkt getrieben verschränkte er seine Finger mit ihren, und sie verspürte nicht den Wunsch, sie ihm zu entziehen.
    Als sie nur einen Augenblick später plötzlich eine andere Welt betraten, dankte sie den Königinnen von einst.
    »Hätte nicht gedacht, dich je wiederzusehen«, sagte der alte Indianer, als Grizz Lepard in den kleinen Antiquitätenladen in Amarillo führte. Natürlich sah der Indianer nicht alt aus – er war unsterblich –, doch mit seiner Wildlederhose und der perlenbestickten Weste gab er das perfekte Bild des amerikanischen Ureinwohners ab. Sein schwarzes Haar lag in einem langen Zopf auf dem Rücken, und die Hautfarbe seines markanten Gesichts war eine Nuance dunkler als die von

Weitere Kostenlose Bücher