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Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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schauderte sichtlich. »So knapp. Und bis ans Ende seines Lebens ist er mit diesen Narben herumgelaufen, die ich ihm zugefügt habe.« Sein Kummer zerriss ihr das Herz. »Sobald ich sicher war, dass Aren es überleben würde, begab ich mich zum Haus des Lichts.«
    »Und du hast dem Geist des Tieres nie vergeben, was du Aren angetan hast.«
    Er verharrte, dann drehte er sich langsam mit nachdenklich zusammengezogenen Augenbrauen zu ihr um, als hätte er es nie auf diese Art betrachtet. »Mir war vorher einfach nie klar gewesen, wie gefährlich ein Krieger des Lichts sein konnte. Ich wusste, was passieren konnte, wenn ich die Beherrschung verlor. Ich habe sie von dem Tage an nie wieder verloren. Bis vor Kurzem, bis ich in die Geistfalle geraten bin.«
    »Du hast nie die Kontrolle verloren, weil du dich so eisern beherrscht hast. Du hast dem Geist des Tieres nie getraut, weil du Angst hattest vor seiner Wildheit und weil Aren durch diese wilde Seite verletzt wurde.«
    Er runzelte die Stirn. »Ja, wahrscheinlich.«
    »Du brauchst diese Wildheit.«
    »Nein.«
    »Doch. Das tust du. Diese wilde Seite an mir macht mich so schnell, wenn ich in meinem Falken bin.« Sie trat zu ihm, legte ihre Hände an seine Brust und brachte ihn dazu, sie anzuschauen. »Auch wenn du diese Wildheit zulässt, wirst du für niemanden gefährlich sein, bei dem du es nicht willst. Du bist der freundlichste Mann, den ich je kennengelernt habe.«
    Er legte seine Hände auf ihre und sein Gesichtsausdruck sagte ihr, dass er nicht sicher war, ob er glauben sollte, was sie sagte, aber zumindest hörte er ihr zu.
    »Du besitzt eine angeborene Freundlichkeit, eine Güte, die tief aus deinem Innern kommt, Hawke. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es für dich gewesen sein muss, ein Kind unabsichtlich auf diese Art und Weise verletzt zu haben. Ein Kind, das du so sehr geliebt hast.«
    Er zuckte zusammen und wollte schon den Blick abwenden, doch sie hob eine Hand an seine Wange und hinderte ihn daran … sie zwang ihn, ihrem Blick weiter zu begegnen.
    »Was sich da in deinem Innern abspielt, ist ein Kampf zwischen deiner Sanftmut und deiner Wildheit, und nicht zwischen dir und deinem Vogel. Ist dir das nicht klar? Es ist ein Kampf zwischen den beiden Seiten deiner Persönlichkeit. Du hast deine wilde Seite so sorgfältig beherrscht, dass dir nie bewusst geworden ist, dass dieser Kampf seit dem Tage im Gange ist, an dem du gezeichnet wurdest. Erst als die Geistfalle dir deine Fähigkeit genommen hat, sie zu beherrschen, ist der Kampf offen losgebrochen. Davor litt der Bussard darunter, dass du die Wildheit abgelehnt hast, aber du hast es nicht gemerkt. Jetzt weißt du es und ihr leidet beide. Nur wenn du beide Seiten deiner Persönlichkeit annimmst, wird es dir wieder gut gehen.« Sie streichelte seine Wange. »Du wirst dabei nicht deine Freundlichkeit und Güte verlieren, Hawke. Was Aren widerfahren ist, war nur eine Verquickung unglücklicher Umstände … ihr wart beide zur falschen Zeit am falschen Ort … und du warst gerade frisch gezeichnet worden.«
    Er schwieg mehrere Sekunden lang, während er sie musterte, und in seinen Augen war deutlich zu erkennen, wie viele Gedanken ihm durch den Kopf gingen.
    Schließlich stöhnte er frustriert. »Rein theoretisch verstehe ich, was du meinst, Smiley, aber ich habe keine Ahnung, wie ich es machen soll, ohne mich dabei zu verwandeln. Und ich weiß nur, dass ich nicht mehr zurückkommen werde, wenn ich mich verwandle.«
    Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte, denn sie hatte keine Antwort darauf, und der Falke leider auch nicht. Die Frauen mochten zwar das Problem verstehen, doch die Männer mussten herausfinden, wie es zu lösen war. Entweder sie fanden eine Möglichkeit oder nicht. Aber wenn es ihnen nicht gelang, und das bald, dann würde sie den Mann verlieren, den sie inniglich liebte. Allein der Gedanke brachte sie schon um.
    Hawke löste sich von Faith. Verzweifelte Wut erfüllte ihn. Er wusste, dass sie recht hatte und der Bruch zwischen dem Geist des Bussards und ihm ein gefährliches Stadium erreicht hatte. Aber er wusste nicht, wie er es wieder richten sollte! Er und sein Vogel waren seit fast hundertfünfzig Jahren zusammen. Eigentlich war er immer der Meinung gewesen, dass zwischen ihnen alles in Ordnung war.
    Was wollte dieser verdammte Vogel von ihm?
    Vertrauen, hatte Faith gesagt. Aber wie konnte er einer Kreatur sein Vertrauen schenken, die ihm erst vor Kurzem

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