Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
du dich ja auch für immer zu bleiben. Ich fände das schön.«
Faith war bedrückt. Sie wünschte sich nichts mehr, als für immer bei Hawke zu bleiben. Wenn es doch nur so simpel wäre. Wenn sie sich doch einfach dafür entscheiden könnte, zu bleiben, schlicht aus dem Grund, weil sie sich gerade in einen der Krieger des Lichts verliebte – dieses Mal in einen, der gut war – und weil der ebenfalls wollte, dass sie blieb. Und nicht aus dem Grund, weil sie ohne Strahlung sterben würde, wenn sie ging.
Aber es war alles so kompliziert und sie konnte längst nicht mehr selber entscheiden.
Sie versuchte, Karas Lächeln zu erwidern, doch es gelang ihr nicht so recht. »Ich fände das auch schön.«
Als sie beim Haus des Lichts ankamen, schwärmten die Männer aus. Sie waren wie in der vergangenen Nacht auf einen Kampf vorbereitet, obwohl Lyon mit Pink Kontakt aufgenommen und sie ihm versichert hatte, dass keiner der neuen Krieger gesichtet worden sei. Wulfe legte seine Kleidung ab, verwandelte sich in seinen Wolf und nahm die Witterung auf, wahrscheinlich auf der Suche nach einer Fährte. Nachdem er einmal um das ganze Haus herumgelaufen war, kniete er sich hinter eines der Autos, verwandelte sich wieder und stand dann auf, um sich anzuziehen.
»In den letzten sechs Stunden ist keiner von ihnen hier gewesen.«
Lyon nickte. »Gut. Wulfe und Vhyper, repariert bitte die zerbrochenen Fenster. Die anderen kommen mit mir.«
Hawke kam zu der Stelle zurück, wo sie mit Kara wartete. Sein sanfter Blick war wie immer voller Sorge, als würde er in ihrer Gegenwart auf Eierschalen laufen. Lyon nahm Karas Hand und Hawke legte den Arm um Faith’ Schultern, ehe sie den anderen folgten.
»Alles in Ordnung?«, fragte er leise.
»Es geht mir gut und du brauchst mich das nicht mehr ständig zu fragen.« Sie lächelte und nahm ihren Worten damit die Schärfe. »Ich bin stärker, als ich aussehe.«
Doch obwohl es in seinen Augen anerkennend aufblitzte, lag nach wie vor Sorge in seinem Blick. »Als ich dir vor ein paar Tagen begegnete, nachdem ich dich mehrere Tage nicht gesehen hatte, wusste ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Das war auch der Grund, warum ich an dem Abend zu dir kam. Aber du hast es geleugnet und jetzt weiß ich, dass ich zu dem Zeitpunkt recht hatte.«
»Ich wusste doch gar nicht, was er mir angetan hatte. Ich erinnerte mich an nichts.«
Hawke nickte. »Das habe ich begriffen. Aber mein Bauchgefühl sagt mir immer noch, dass irgendetwas nicht stimmt, dass es da irgendetwas gibt, was du mir nicht erzählst. Irgendwas macht dir Angst.«
Faith wandte den Blick ab und versuchte die verräterische Röte zu verbergen, die ihr in die Wangen stieg. Wie war es möglich, dass er sie so gut kannte?
»Ich verheimliche dir nichts, Hawke«, improvisierte sie aus dem Stegreif. »Nicht absichtlich. Die Angst kommt wahrscheinlich aus meinem Unterbewusstsein. Dinge, die er mir angetan hat und an die ich mich noch nicht erinnern kann.« Es war höchste Zeit, das Thema zu wechseln, ehe er noch weiter in sie drang und sie sich gezwungen fühlte, ihm Dinge zu erzählen, die sie eigentlich noch nicht preisgeben wollte. »Wer ist das?«, wisperte sie und deutete mit dem Kinn auf den Schamanen, der in einiger Entfernung vor ihnen ging. Er sah wie ein Teenager aus.
Sie spürte Hawkes Blick auf sich ruhen, schaute aber selber unverwandt nach vorn, weil sie den wissenden Ausdruck in seinen Augen nicht sehen wollte. Abgesehen davon wollte sie nicht, dass er ihre Geheimnisse in ihren Augen sah.
»Der Schamane ist sehr alt … irgendetwas zwischen sechs- und zehntausend Jahren. Ich glaube, nicht einmal er weiß es genau.«
Faith’ Augen wurden ganz groß und sie öffnete den Mund vor Erstaunen.
»Er war als Teenager einem Angriff der Magier ausgesetzt und hat sich seitdem körperlich nicht mehr weiterentwickelt, doch er besitzt die seltene Gabe, die Magie in anderen zu spüren. Diese Fähigkeit ist nicht perfekt, aber er ist ziemlich gut. Und er ist sehr, sehr nett. Er war so gut, in der Gegend zu bleiben, seit dieser letzte Krieg gegen die Zauberer begonnen hat. Wir brauchen ihn häufiger, als uns lieb ist.«
Wenn der Schamane in der Lage war, zu erkennen, ob jemand unter dem Einfluss von Zauberkräften stand, würde er dann auch bei ihr den bösen Zauber bemerken? Ein Schauer lief ihr über den Rücken, doch Hawke sagte nichts dazu, falls er es bemerkt haben sollte.
Als sie das Haus betraten, rief Wulfe: »Pink! Xavier! Wir
Weitere Kostenlose Bücher